Gäste am FAG: Nada Heller

Nada Heller

Über künstliche Intelligenz und damit verbundene ethische Fragen

Alexa sorgt dafür, dass unsere Lieblingsmusik gespielt wird, Siri sagt das Wetter vorher, eine passende App übersetzt den Text schnell mal auf Spanisch und die Smart-Watch sagt uns, wie wir beim Joggen atmen sollen. Und welches Profil von uns wird auf Grund unserer Eingaben in die Suchmaschine gespeichert und warum bekommen wir den gewünschten Kredit nicht: Nur weil wir in der falschen Nachbarschaft leben?
Künstliche Intelligenz ist unser ständiger Begleiter. Über diese Thematik hat Nada Heller in ihrem Abendvortrag am Friedrich-Abel-Gymnasium mit dem Titel „Moment Mal! – Künstliche Intelligenz als Dilemma?“ Denkanstöße vermittelt.
Nada Heller, geboren im ehemaligen Jugoslawien in der Stadt Novisad, beherrscht neben ihrer serbischen Muttersprache sowie den Nachbarsprachen bosnisch, mazedonisch und slowenisch auch deutsch, französisch, englisch und russisch. Ihre Sprachbegeisterung führte sie über ein Studium der Allgemeinen Linguistik hin zu einem Diplom im Bereich der Informatik und der Sprachen. Seit 1985 ist sie als Lehrbeauftragte an der Dualen Hochschule in Stuttgart tätig, unterrichtet Flüchtlinge im Auftrag des DAA und ist seit 1993 freie Mitarbeiterin bei der Landeszentrale für politische Bildung. In zahlreichen Seminaren thematisiert sie die Möglichkeiten und Grenzen der Digitalisierung. Ihre dritte große Leidenschaft ist das Zeichnen: Als freischaffende Künstlerin stellt sie in der Umgebung Vaihingens aus, zuletzt im Rahmen der ARTWERK-Ausstellung „Zeitenwende – Wendezeiten“ mit einer Installation und Texten zum Thema „Künstliche Intelligenz“ im August letzten Jahres.
Ihren interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern am FAG vermittelt sie mit tiefer Fachkenntnis, dass künstliche Intelligenz im Grunde genommen aus nichts anderem besteht, als aus leistungsfähigen Computersystemen, die gesteuert von profaner Software in einem zähen, langwierigen Prozess lernen, indem sie vor allem unvorstellbare Mengen an Daten sammeln und auswerten. Aktuelles Ziel der Forschung ist es, das Denken und die menschliche Wahrnehmung zu simulieren. Anwendungen wie Fahrassistenzsysteme zeigen, dass die Forschung noch ein ganzes Stück von diesem Ziel entfernt ist und es gilt zumindest als umstritten, ob dieses Ziel je erreicht werden wird.
Aber um Berufe wie den des Steuerberaters in ihrer Existenz zu bedrohen und für den Chatbot GPT, der seit etwa drei Monaten auf dem Markt ist, reicht es allemal.

Das wird für die Schulen und Universitäten vor allem im Umgang mit Hausarbeiten und Hauaufgaben zu einer großen Herausforderung werden. Noch ist es schwer möglich, mit ChatGPT erstelle Plagiate zu entlarven, es sei denn, das Plagiat enthält fehlerhafte Aussagen. Der Chatbot lernt schließlich noch… „In Ihrer Haut möchte ich nicht stecken“, bemerkte dann auch eine kritische Zuhörerin mit Blick auf die Lehrerschaft und die Schulleitung. Das Thema "Moment mal! Künstliche Intelligenz als Dilemma?" wurde im Vortrag aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Es wurde deutlich gemacht, dass KI sowohl große Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt.

Einerseits kann KI in vielen Bereichen eine wertvolle Unterstützung sein, andererseits birgt sie auch ethische Bedenken, wie z.B. die Frage nach Verantwortung und Datenschutz. Insgesamt wurde im Vortrag eindrucksvoll gezeigt, dass es wichtig ist, die Entwicklung und Anwendung von KI kritisch zu betrachten und entsprechende Regulierungen zu etablieren, um einen sinnvollen Umgang mit der Technologie zu gewährleisten.


Dieser letzte Absatz, dieses Fazit des Abends, ist nicht mehr und nicht weniger als die Antwort von ChatGPT auf die Eingabe:
Schreibe ein kurzes Fazit zu einem Vortrag mit dem Thema "Moment mal! Künstliche Intelligenz als Dilemma?"

Hätten Sie es erkannt?

 

Tausend und eine Nacht - nur lauter

Collage - Saftladen 2023

Unterstufen-Disco am FAG

Saftladen. Das ist die Unterstufen-Disco der Klassen 5 bis 8 am FAG. Schon seit den Sommerferien hat sich das Saftladenressort auf diesen Freitag im Januar vorbereitet. Man musste ein Motto suchen, Musik organisieren, Deko überlegen, Getränke- und Essensmengen schätzen, bestellen und ans FAG bringen und sich um Aufsicht von Eltern und Lehrkräften kümmern. Das Motto war schnell gefunden: 1000 und eine Nacht. Erst im Laufe der Monate kamen jedoch dann die „Kleinigkeiten“ dazu: Plakate und Tickets drucken, GEMA-Gebühren abführen, überlegen, wo die Flaschen hinkommen, wenn es draußen unter Null ist, und natürlich auch über eine Verkostung nachdenken. Zum Schluss musste noch der Vorverkauf per Durchsage angekündigt werden, eine Kasse bereitgehalten und die Orga immer wieder neu überdacht werden.
Endlich war es dann so weit. 290 Tickets wurden verkauft. Viele kamen dem Motto entsprechend im orientalischen Look. Es gab genug zu Essen und ja, die Getränke haben gereicht. Puh. Im Aufenthaltsraum heizten die ehemaligen Schüler Tim und Ben Adam mächtig ein. Da blieben bei keinem die Beine still. Für die Lehrkräfte wurde die Aufsicht zum Nostalgie-Trip: weißt Du noch, damals? Und nun steht fest, die alte Schule ist zurück. Es darf wieder gefeiert werden!

Vielen Dank an das Saftladenressort und alle Helfer*innen für den ausgelassenen Abend.

Heute suche ich mir einen Beruf aus

Berufsorientierung am FAG

Berufs- und Studienberatung am FAG

Es ist Donnerstag 17h am Friedrich-Abel-Gymnasium. Der Unterricht ist beendet. Doch das Licht im Hauptgebäude will nicht ausgehen. Männer und Frauen in dunkler Kleidung nähern sich dem Eingang. Auch Sanitäter werden gesichtet. Ein Arzt ist zur Stelle. Autos mit Hängern werden abgestellt. Die Türen des Neuen Aufenthaltsraums sind weit geöffnet. Zwei Fahrzeuge werden hineingeschoben, eines davon ein kleiner Rennwagen. Was war los am FAG?


Um 17h begannen die Vorbereitungen für die Berufsinformationsveranstaltung "Aus der Praxis - für die Praxis" am FAG. Mehr als 30 Unternehmen, Organisationen und Hochschulen hatten sich zu diesem Tage angesagt. In den verschiedenen Klassenzimmern wurden Stände aufgebaut. So informierten in H2.07 etwa der Bildungspartner BW-Bank, die Deutsche Bundesbank und die VR Bank Ludwigsburg über ihre Ausbildungs- und Studienangebote, in H2.03 die Duale Hochschule BW Mosbach, die Universität Stuttgart zum Studiengang Technikpädagogik und die an der Schule schon bekannten Studienbotschafter gaben allgemeine Tipps zum Studieren. Zu sozialen Berufen gab es Infos von der Lebenshilfe Vaihingen-Mühlacker, dem SOS Kinderdorf e.V. und der Sozialstation Vaihingen. Wer sich für medizinische Berufe interessiert, war in H2.05 genau richtig. Auch einzelne Firmen aus der Region stellten sich vor. Im Musiksaal konnten die Schüler und Schülerinnen Gespräche mit den Bildungspartnern des FAG, Trumpf, Thales und Parker führen.


BegrüßungDas Angebot war also groß. Alle Schülerinnen und Schüler der Klassen 10, J1 und J2 waren eingeladen. Aber es kamen auch viele aus Klasse 9. Fast die halbe Schülerschaft des FAGs war unterwegs, um sich über ihre Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten zu informieren. Der Aufenthaltsraum war viel zu kleine für alle Teilnehmer. Schulleiter Stephan Damp musste zu Begrüßung auf einen Stuhl steigen, aber noch bis auf den Schulhof standen die Interessenten.

Polizei
Kurz nach 19h ging es dann endlich los. Besonders die 9-Klässler waren am Anfang etwas zögerlich, saßen im Flur auf den Heizungen und überlegten, wo sie schauen sollten. Aber bald war das Eis gebrochen und in allen Räumen sammelten sich kleinere und größerer Grüppchen um Tische, Geräte und Menschen. Ein besonderer Magnet war der Raum mit der Polizei. Hier wurde die Gruppe den ganzen Abend nicht kleiner. Aber auch der ZollNachbarstand gab es reges Interesse. Nisa aus Klasse 9 antwortete später auf die Frage, ob sie nun einen Beruf gefunden hätte: „Zoll - da gehe ich hin“.Operation Die Steuerverwaltung ließ die Schülerinnen ihre Arbeit „durch eine eigene Brille“ sehen. Das machte offensichtlich Spaß. Im Raum der medizinischen Berufe konnte man unter Anleitung von Dr. Wolfgang Steurer minimal-invasive Operationen durchführen und …. ein Gummibärchen entfernen.

Rennteam der Uni StuttgartGroße Aufmerksamkeit zogen auch die Fahrzeuge im Aufenthaltsraum auf sich, die beide von ehemaligen FAG-Schülern begleitet wurden: Stephanie Dürr (2.v.l.) war mit einem Team von der Firma Bosch und Robby Oelmann (links) und sein Rennteam der Universität Stuttgart präsentierten ihren kleinen Rennwagen. Da konnte keiner vorbeigehen.
Auffällig ist, dass die Nach-Corona-Schüler und Schülerinnen gerne in der Region bleiben wollen, ein Duales Studium mit einem sicheren Arbeitsplatz anstreben, sich sehr für Technik interessieren … und die Polizei. Firma BoschLena Dieterle von der Firma Trumpf, eine ehemalige FAG-Schülerin, war schon zum Bildungspartnertag im Herbst am FAG. Sie berichtet, dass sich nach dem Tag zwei FAG-Schüler bei Trumpf beworben hatten. Beide erhielten den erwünschten Platz. Das ist auch für die Firma Trumpf ein Erfolg.

So war es ein Win-Win-Abend für alle, aber eigentlich war es eine lockere Veranstaltung, bei der es neben vielen Informationen auch Wiedersehen und viel Spaß gab.
Für die Verpflegung unsere Gäste sorgte der Verein Myoli, der Schulkinder im südafrikanischen Township Khayelitsha unterstützt.

Wir bedanken uns bei allen, die gekommen sind.

Große Ereignisse werfen ihre Schatten im Januar schon voraus

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Probentage in Weikersheim

Zwei J1-Schüler*innen berichten von den Musikprobentag in Weikersheim

Chor in WeikersheimDie traditionellen Probentage in Weikersheim fanden dieses Jahr nicht im Mai, sondern schon im Januar statt, berichten Caroline Lanz und Marc Kumme (beide J1) von den Musikprobentagen für das Sommermusical am FAG. So konnten über 40 Schüler*innen ab Klassenstufe 7 aus dem Chor, Orchester und der Big-Band das schöne Schloss und den Schlossgarten schneebedeckt erleben. Von Montag bis Mittwoch wurde täglich mehrmals geprobt und die Ensembles haben sich auf das Sommerkonzert, was im Mai ansteht, vorbereitet. Der erste Tag ließen allen gemeinsam im Gewölbekeller des Schlosses ausklingen mit Tischkicker, Billiard und selbstverständlich Musik. Am zweiten Tag fand nach dem Mittagessen eine private Führung statt und die Schüler*innen konnten Einblicke in das wunderschöne Renaissanceschloss bekommen. Zwischen den Proben war auch Zeit, um den Schlosspark zu besichtigen oder durch Weikersheim zu schlendern. Orchester in WeikersheimDer zweite Tag wurde mit einer Vorstellung aller Gruppen beendet, wo alle einen Einblick bekommen konnten, was die anderen erarbeitet haben. Am letzten Tag wurde vormittags auch noch geprobt und nach dem Mittagessen ging es wieder zurück ans FAG. Alle sind schon gespannt und voller Vorfreude auf das Sommerkonzert, auch wenn es noch ein bisschen Zeit bis dahin ist.
Dieses Schuljahr leitet wie die letzten Jahre Miriam Sauter den Chor, Marcus Sauter die Big-Band und - neu im Team – Judith Burkhardt, das Orchester. Die Probentage waren ein voller Erfolg und alle freuen sich schon auf ein Wiederkommen nach Weikersheim im nächsten Jahr.

Wenn Paul aus seinem Notizbuch eine Seite herausreißt

Preisträger des Landeswettbewerbs Mathematik 2022

FAG hat vier Preisträger beim Landeswettbewerb Mathematik

Paul hat in seinem Notizbuch die Seiten hinten und vorne nummeriert. Dann reißt er eine Seite heraus. Die Quersumme der verbleibenden Seiten ist 2223. Welches Blatt hat er herausgerissen?  Was wie ein Zaubertrick aus einer Varieté-Show klingt, ist in Wirklichkeit eine von sechs Aufgaben des 36. Landeswettbewerbs Mathematik. 525 Schülerinnen und Schüler aus Baden-Württemberg haben bis Aufgang November ihre Lösungen eingereicht. Vier von sechsAufgaben mussten gelöst werden, um am Wettbewerb teilzunehmen. Mehr durften es nicht sein, sonst wurde man disqualifiziert. Die Teilnahme von Teams war möglich.

Elias Jakob (r.) und Florian Kastner (2.v.r.) sind in der 9.Klasse (9b) und durften zwischen allen Aufgaben wählen. Nach eigenen Angaben haben sie sich erst einzeln Gedanken gemacht und dann zusammen einen ganzen Tag lang von morgens bis abends die endgültige Lösungen erstellt. Es war nicht möglich, alle Aufgaben bis zum Ende richtig zu lösen, aber es gab auch Punkte für Teilaufgaben. Sie haben einen dritten Preis belegt und sind mit diesem Ergebnis sehr zufrieden. Da Deniz Türkmen (2.v.l.) und Sami Türkmen (3.v.l.) (beide 10b) Zwillinge sind, war bei ihnen die Zusammenarbeit natürlich einfacher. Sie haben sich die Aufgaben aufgeteilt und die Ergebnisse zum Schluss besprochen und zusammengeführt. Beide mussten die Aufgabe 2-5 bearbeiten, so verlangen es die Wettkampfbestimmungen für Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse. Am Ende konnten sie sich über einen zweiten Platz freuen. Sie nehmen nun an der nächsten Runde des Landeswettbewerbs teil, der wieder aus häuslichen Aufgaben besteht. Deniz und Sami hat jetzt überhaupt das Wett-bewerbsfieber gepackt, denn bereits Anfang März werden sie mit ihrem Klassenkamerad Imanuel Fehse am Regionalwettbewerb Jugend forscht mit einem computergesteuerten Schulschließfachsystem teilnehmen.

Und welche Seite fehlt nun bei Pauls Notizbuch? Das muss man Deniz und Sami fragen.

Herzliche Glückwunsch an die vier erfolgreichen Mathematiker! Als Mathematiker freut sich Herr Damp natürlich besonders.

Bell-Ringing in der Stadtkirche

Oberstufenchor

Endlich auch wieder Weihnachtskonzert des FAGs

Bell-Ringing. Wer schon einmal in England bei einem festlichen Gottesdienst - etwa einer Hochzeit - war, kennt es, das Wechselläuten: sieben bis zwölf Ringer ziehen an langen Seilen und lassen so die Glocken erklingen. Die englischen Gemeinden wurden jetzt bereits aufgefordert, am 6.Mai für die Krönung von Charles III. zu läuten: Ring for the King. In Deutschland gibt es diese Tradition nicht, doch beim Weihnachtkonzert „Süßer die Glocken nie klingen“ verwandelten die Musiker und Musikerinnen das FAGs die Vaihinger Stadtkirche in eine englische Landkirche und läuteten so für alle FAGler die Feiertage ein.

Das Unterstufenorchester begann mit dem englischen Carol Dong Dong! Merrily on High. Die Stimmen der Sänger und Sängerinnen wechselten von links nach rechts und von rechts nach links. Sprache und Wechselklang

Unterstufenorchester

rissen die Zuhörer mit einer Mischung aus Church-Choir und Bell-Ringing schwungvoll mit: Hosanna in the Highest. Aber auch in Deutschland gibt es natürlich wunderbare alte Weihnachtsweisen: Mit dem Weihnachtsreigen „Was soll das bedeuten“ schafften es die jüngeren Musiker und Musikerinnen, alle in die Vaihinger Stadtkirche zurückzuholen und mit Fröhliche Weihnachten alle in Weihnachtslaune zu versetzen.Unterstufenorchester
Das Ukrainian Bell Carol des ukrainischen Komponisten Mykalo Leontovych ließ wieder Glocken läuten, aber diesmal melancholisch, voller östlicher Sentimentalität, im Moment natürlich auch voller Trauer, voller Sehnsucht nach Frieden.

UnterstufenchorErstmalig gab es zwischen den einzelnen Musikblöcken Texte der Fachschaft Religion: Ein Weihnachtsgedicht von Theodor Storm, in dem es auch um Glocken und um Kindheitserinnerungen ging; eine neue Tradition der Einwohner von Providence, R.I., jeden Abend um 20.30h viele Lichter an und aus machen, um den kleinen Patienten der Kinderklinik ein Zeichen der Hoffnung zu schicken und schließlich Jesaja 65.25 „Wolf und Lamm sollen weiden zugleich, der Löwe wird Stroh essen wie ein Rind und die Schlange soll Erde essen.“ Dieses Jahr brauchen wir immer noch und seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs wieder die Hoffnung, dass alles gut wird.

OberstufeDie Chöre der Klassen 5 und 6 starteten mit einem Glockenkanon Ding Dongs Bells, ließen dann die Glocken auf deutsch klingen: Süßer die Glocken nie klinge, und knüpften mit Ding Dong! Merrily on High noch einmal an das englische Geläut des Unterstufenorchesters am Anfang an. Mit Edgar Elgars vierzehnter Variation Nimrod aus den Enigma Variationen kamen jetzt auch Klassik Fans auf ihre Kosten. Tief und fast traurig bildetet dieses Stück einen Gegenpunkt zu den lustigen weihnachtlichen Glocken des Anfangs. Der Oberstufenchor blieb nördlich melancholisch und versetzte die Zuhörer mit dem schwedischen Jul, jul, strålande jul aber wieder in die Weihnachtszeit. Variatio delectat, sagt der Lateiner. Mit Highlights aus The Great Showman brachte das Orchester aus Streichern, Bläser, Klarinette, Querflöte und Fagott einen Hauch von James Bond in die Stadtkirche.
PacelbelHöhepunkt des Abends war Pachelbels Carol of the Bells gesungen vom Oberstufenchor. Im Mittelschiff zwischen den Zuhörern, die Kirche erst verdunkelt, a cappella: mehr Glocken, Carol, Church-Choir, England, Weihnachten, Warten auf die Heilige Nacht geht nicht. Es war so stimmungsvoll! Mit den Carols That’s Christmas to me und Light of Lights gab der Mittel- und Oberstufenchor nach einmal Einblicke in englischen Weihnachtstraditionen: es ging besonders um den Weihnachtsbaum, der in angelsächsischen Ländern ja nicht erst am Heiligen Abend aufgestellt wird, sondern schon die Menschen schon die ganze Adventszeit begleitet.

Wie lange hatten wir nicht mehr einen so feierlichen Abend am FAG!

Blumen für die LehrkräfteVielen Dank an alle Musiker und Musikerinnen, an die Fachschaft Religion und an Frau Burkhardt, Frau Sauter und Herrn Albrecht.

FAG – Für Alle Gemeinsam

Geschenkpakete vor dem Weihnachtsbaum am FAG

Weihnachtspakete für die Vaihinger Tafel

Seit diesem Jahr ist das FAG Weltethos-Schule. Das ist nicht nur ein Titel und eine Plakette, sondern die auch stetige Aufforderung an die Schulgemeinschaft, werteorientiert zu handeln. Dabei steht das FAG nicht allein, sondern es ist jetzt vernetzt mit allen anderen 21 Weltethos-Schulen in Deutschland. Im November gab es ein Treffen der Weltethos Schulen in Tübingen. Hier konnten sich Frau Wetz und Frau Wilhelm zu den Projekten der andern Schulen informieren und schauen, was das FAG davon übernehmen könnte. Schon vorher hatte die Weltethos-Gruppe den Dezember passend zu den jüdisch-christlichen Festtagen in diesem Monat unter das Motto Solidarität gestellt. Jeder Einzelne ist dazu aufgefordert, aber was konnten wir als Schulgemeinschaft Solidarisches tun? Den Erfahrungsberichten in Tübingen konnte man entnehmen, das lokale Projekte erfolgversprechender zu organisieren sind als etwa Geschenke nach Rumänien. Zurück in Vaihingen hatten die beiden Lehrerinnen eine Idee. Frau Wilhelm telefonierte mit der Vaihinger Tafel, die nicht verkaufte Lebensmittel bei den Geschäften abholt und zu einem günstigen Preis an Menschen verkauft, die sparen müssen. Und schon war das Projekt geboren: alle ca. 150 wöchentlichen Besucher der Vaihinger Tafel könnten zu den Festtagen ein Geschenkpaket erhalten mit ganz normalen Lebensmitteln, die ihre Finanzen entlasten und ihnen ein bisschen Freude schenken könnten. Die Liste war schnell gemacht: Kaffee, Tee, Brotaufstriche, H-Milch, Öl, Fischdosen, Süßigkeiten und noch ein lieber Gruß.

Ein Brief wurde von der Weltethos-Gruppe verfasst, Herr Damp verschickte ihn per Newsletter. Pakete im BüroBis 9.12. sollten die Päckchen von Schülern, Lehrern, Eltern gepackt und bei Herrn Geppert abgeliefert werden, damit sie in der letzten Woche vor Weihnachten an alle Vaihinger Tafelkunden verschenkt werden könnten. Das Rektorat verwandelte sich in die Werkstatt des Nikolaus: überall Päckchen. Doch dann der Schock: fünf Tage vor der Abgabe und nur 43 Pakete. Wie sollte das werden? Alles abblasen? Schließlich konnte ja nicht nur jeder dritte Kunde bei der Tafel ein Paket bekommen. Eine neue Mail des Schulleiters und eine Durchsage von Herr Geppert entfachte ein wahres Päckchenfieber am FAG. Herr Geppert postete die aktuelle Anzahl der Geschenke auf dem Vertretungsplan: es wird knapp! Anzahl der PaketeLetzte Rettung: Fristverlängerung bis Montag, dann könnten alle noch einmal am Samstag packen. Am Freitagmittag war die Zahl 127. Würde es noch reichen? Das Büro von Herrn Geppert war schon übervoll. Am Montag 7.28h - noch vor Schulbeginn- war es dann so weit. Im Eingangs-bereich des FAG schoben kleinere Schüler noch Zahlen hin und her: 143, nee 147, nee 149. Das 150 Päckchen brachte eine Lehrerin. Herr Geppert versprach ihr dafür einen freien Tag – im August. Die letzten Tage haben gezeigt, dass Solidarität auch einfach Spaß machen kann. Zu wissen, dass nur dann alle ein Päckchen bekommen, wenn die Schulgemeinschaft die magische Zahl knackt, war ein riesiger Ansporn für den gigantischen Endspurt. Zum Schluss waren es 167 Pakete.

Allen Packern und Packerinnen ein ganz herzlicher Dank!


leeres BüroHerr Geppert musste sich von „seinen“ Päckchen trennen, denn alle wurden von helfenden 5-Klässlerhänden unter den schönen FAG-Weihnachtsbaum gelegt. Den hatte wie jedes Jahr die Fachschaft Kunst dekoriert. Die Klassen 7c, 7d und 8d von Frau Krebser hatten aus alten Socken Schlittschuhe gestaltet.

FAG-Weihnachtsbaum mit den Künstlern, Helferlein, Herrn Geppert, Herrn Damp und Frau Wilhelm und natürlich den 167 Paketen.
FAG-Weihnachtsbaum mit den Künstlern, Helferlein, Herrn Geppert, Herrn Damp und Frau Wilhelm und natürlich den 167 Paketen.


Was für ein Berg von Geschenken!

Päckchenübergabe


Bei all dem Jagen, Dekorieren und Fotografieren schien das eigentliche Ziel einen Moment lang in den Hintergrund zu treten: Die Vaihinger Tafel. Transport der GeschenkeDrei Autos wurden bepackt und nur noch wenige Meter bis zu den bewegendsten Momenten der ganzen Aktion. „Sie sind also die Engel vom FAG,“ begrüßten Iris Schmid (links) und Katja Rostan (3.v.l.) von der Vaihinger Tafel Herrn Damp und Frau Wilhelm. Eine Gruppe von Zehnt-Klässlern half die Päckchen auszupacken: 60 Pakete kamen in den Laden der Tafel, die anderen wurden in einem Lagerraum auf der anderen Straßenseite verstaut. Geschafft. Alle waren erfüllt von dem Gedanken, dass es wirklich über 150 Pakete geworden sind und dass sie nun ihren Bestimmungsort erreicht und zur Verteilung bereitstanden. Anlieferung der Geschenke„Dieses Jahr hat die Tafel doppelt so viele Kunden wie in letzten Jahren,“ berichtet Frau Rostan. Der Bedarf ist groß. Der kleine Laden schafft den Ansturm nur, indem Slots vergeben werden. Im Lager gibt es nun auch eine Kleiderkammer. Es fehlen noch warme moderne Anoraks und Winterjacken in allen Größen. Diese können gerne sauber abgegeben werden. Päckchen im LagerUnd wer jetzt noch helfen weiter möchte: es werden für dienstags noch Fahrer und Fahrerinnen gesucht, die die Lebensmittel bei den abgebenden Firmen abholen und zur Tafel fahren können. Lieferwagen sind vorhanden. Die FAG -Aktion geht nun zu Ende. Wie viel Freude hat sie allen gemacht! Aber die Arbeit in der Vaihinger Tafel geht weiter. Wer Zeit schenken möchte, kann sich unter info@diakonie-vaihingen.de gerne melden.


Und wer noch mehr über das Weltethos und die Weltethos-Schulen wissen möchte, kann auf der Homepage bis 24. 12. die Türchen des digitalen FAG-Adventskalender öffnen.

Adventskalender 2022

 

Gummi-Twist und internationale Jury

Vorlesewettbewerb 2022

Cemre Yigit gewinnt Vorlesewettbewerb am FAG

Nach zwei Jahren war endlich wieder was los im Neuen Aufenthaltsraum. 130 Schüler und Schülerinnen warteten auf den großen Auftritt ihrer Klassenkameraden. Sie alle wussten, worum es ging. Denn jeder und jede aus Klasse 6a bis 6e hatte in den vorangegangenen Wochen an der Klassenausscheidung des Vorlesewettbewerbs der Börsenverein des Deutsche Buchhandels, so heißt der Vorlesewettbewerb offiziell, teilgenommen und vorgelesen. Dann hatten sie jeweils einen Klassensieger und eine Klassensiegerin gewählt. Nur in 6d waren es zwei Mädchen. Diese zehn galt es nun hier live und lautstark anzufeuern. In der Jury saßen die Deutschlehrerinnen Frau Laukner (6a und 6c), Frau Broszat (6b), Herr Knapp (6d) und Frau Roth(6e). Außerdem war die Vorjahressiegerin Pauline Stöcklein (7a) dabei. Sie hatte auch noch ein paar Tipps für die Finalisten. Frau Wetz führte durch das Programm und saß ebenfalls in der Jury. Zusätzlich wurde das Auswahlgremium um zwei Gäste aus Polen ergänzt: Beata Golis und Viola Kruk waren diese Woche mit Schülern und Schülerinnen ihrer Deutschklassen aus der polnischen Partnerschule in Lodz zu Besuch am FAG. So hatten sie am letzten Tag des Austausches Zeit, um an einem großen Ereignis der deutschen Lesekultur teilzunehmen. Sie konnten kaum glauben, dass alle deutschen Schüler- und Schülerinnen der 6. Klassen, und das sind 600.000, an diesem Wettlesen teilnehmen und dass von den 7000 Schulsieger und Schulsiegerinnen in ganz Deutschland zum Schluss ein Bundessieger oder ein Bundessiegerin in Berlin gekürt wird. Sie fanden sie es spannend, Auszüge aus so vielen deutschen Kinderbüchern zu hören. Zum Schluss war für sie die Entscheidung ebenso schwierig wie für die deutschen Jury, denn alle lasen sehr gut. Cemre Ygit (6a) (Fotos von oben nach unten und v.l.n.r.), Emma Oelsner (6b), David Höschle (6c), Larissa Erne (6d), Philipp Faigle (6e), Lotta Kohl (6e), Sophia Sanna (6d), Carlotta Ullrich (6c), Benjamin Hiry (6b) und Emilian Vienken (6a) verzauberten die Zuschauer mit Mary Poppins (Pamela Travers), nahmen uns mit zu den Tieren in Lunas Wunderwald (Usch Luhn), retteten mit Percy Jackson die Welt vor dem Ungeheuer (Rick Riordan: Diebe im Olymp), ließen den Protagonisten Törtchen backen (Emma Flint: Mein Leben ist ganz großes Kino – Nur leider bin ich im falschen Film) oder zeigten uns, wie August, dessen rechte Gesichtshälfte gelähmt ist, mit seiner Behinderung umgeht (Raquel J. Palacio: Wunder). Noch viele andere Buchausschnitte wurden so spannend vorgetragen, dass man danach sofort das Buch ausleihen wollte.

KonzentrationsübungenNach fünf Vorlesern und Vorleserinnen gab es eine kleine Pause mit Konzentrations-Spielen von Herrn Renz und Frau Schlecht. Es war auch wirklich eine große und lange Veranstaltung! Und wie es sich für eine richtiges Großereignis gehört, gab es auch eine Showeinlage, die vonGummi-Twist Frau Sauer einstudiert worden war: sechs Mädchen aus Klasse 6c erwiesen sich als wahre Gummi-Twist-Meister.

Zum Schluss war es die erste Leserin des Tages, Cemre Yigit, die Zuhörer mit ihrer Geschichte der zwölfjährigen Babysitterin Gabbi Galaktisch packte (Daryle Conners: Gabby Galaktisch – Die beste Nanny des Planeten) und die Jury überzeugen konnte. Knapp, aber verdient wurde Cemre die Schulsiegerin des Vorlesewettbewerbs 2022 am FAG. Herr Damp verteilte an alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen Buchpreise, die die Schiller-Buchhandlung zusammengestellt hatte.
Cemre strahlte bei der Siegerehrung. Sie wird das FAG nun bei der Regionalausscheidung in Ludwigsburg vertreten.

Herzlichen Glückwunsch!

„Es ist unglaublich, was man in zwei Wochen alles erleben kann“

Internationales Fußballschauen

Endlich wieder Schüleraustausch am FAG

Nach zwei langen Jahren “ohne“ haben nun im Oktober endlich wieder die traditionellen Schülertausche der zehnten Klassen des FAGs stattgefunden. Selbstverständlich war das nicht, denn schon das Schullandheim der 6. Klasse und die Studienfahrten der JI im Sommer hatten gezeigt, dass die Pandemie immer noch mitreist. Im Sommer konnten erkrankte Schüler und Schülerinnen von ihren Eltern abgeholt werden. Aber Fidenza in Italien liegt 634 Kilometer entfernt und Łódź in Polen sogar 991 Kilometer. Was privat eine Risikoabwägung ist, bleibt für die begleitenden Lehrerinnen einfach ein Risiko. Was passiert, wenn ein Schüler erkrankt oder etwa eine Lehrerin?
Aber die Vorfreude auf den Austausch gewann dann doch die Oberhand, er wurde eine Lehrerin als Springerin festgelegt und schon ging es los. An aufeinanderfolgenden Tagen fuhren 24 Schüler und Schülerinnen mit Petra Neher und Katharina Wetz in den Süden, 14 mit Bibiana Hoffmann-Wollensak und Christina Müller über Berlin gen Osten. Alle waren ein bisschen aufgeregter als in anderen Jahren, auch etwas angespannter bei der Ankunft. Schließlich war dies ihr allererster Austausch. Nur ein paar J1- Schülerinnen waren schon mit in Eastbourne gewesen und wussten, wie es sich anfühlt, zu einer fremden Familie zu kommen: die Freude, aber auch die Angst sich nicht verständigen zu können oder gar etwas falsch zu machen. Aber das Programm war hüben und drüben so abwechslungsreich, dass die Schüler und Schülerinnen gar keine Zeit für solche Sorgen hatten.


PolenbesuchIn Polen war der traditionelle Lehrertag wie in anderen Jahren Anlass für die Reise an das IX. Liceum Ogólnokształcącego Jarosława Dąbrowskiego in Łodz: die neuen Schüler und Schülerinnen schwören einen Eid auf die Schulordnung und dann bekommen die Lehrer und Lehrerinnen Geschenke von den Schülern und Schülerinnen als Zeichen des Respekts und der Dankbarkeit. Ganz oben auf der Hitliste stehen lange, oft rote Rosen und Schokolade. Auch für die FAG-Lehrerinnen gab es von den deutschen Schülern und Schülerinnen Süßigkeiten. Auch sie kamen traditionell in weiß-schwarzer Kleidung.
Besuch in der Käserei in FidenzaDer Termin des Besuches des Liceo Paciolo D’Annunzio in Fidenza ist ebenfalls an ein festes Ereignis geknüpft: im Oktober feiert Fidenza mit einem großen Stadtfest mit Buden und Verkostungen das Patrozinium des heiligen San Donnino. Der Heilige Donnino ist der Schutzheilige der Pilger, denn Fidenza liegt an der Via Francigena und noch heute sieht man Pilger mit ihren Muscheln.Der Höhepunkt des Festes ist die Weitergabe eines Brotleibes in einer langen Schlange durch die gesamte Altstadt.
WarschauWährend die Schüler und Schülerinnen in Łodz den Ganztagsausflug nach Warschau (Foto links vor dem rekonstruierten Warschauer Schloss) machten, ging es in Italien nach Mailand. Aber auch kleiner Ausflüge standen auf dem Programm: in Polen mit einem Besuch des Lagers der polnischen Kinder im Gebiet des ehemaligen Ghettos in Łodz. FidenzaHierbei handelt es sich nicht um ein jüdisches Lager, sondern hier wurden polnische Kinder von ihren Familien abgesondert. In Fidenza gab es wie schon in anderen Jahren eine Führung durch eine Parmiggiano Regiano Käserei. Besonders beeindruckend waren die Regale, auf denen die Käselaibe bis unter die Decke gestapelt waren. Und selbstverständlich ging es in Italien auch an den Strand.


StadtratNatürlich wurden beide Gruppen jeweils groß im Rathaus empfangen: in Łodz von dem Vorsitzenden des Lodzer Stadtrats, Professor Marcin Golaszewski, einem Germanisten und ehemaligen Schüler des IX. Liceums, und in Fidenza von Bürgermeister Andrea Massari (Foto links mit dem Schulleiter Ciro Marconi). Die Tage waren schnell um. Hier wie dort war die Begeisterung groß und die Trauer beim Abschied noch nicht so greifbar, denn man würde sich ja in Vaihingen wiedersehen.

Für die Polen ist der Austausch nun schon vorbei, denn in der vergangenen Woche hat der Gegenbesuch der polnischen Schüler und Schülerinnen in Vaihingen stattgefunden.
Die 14 polnischen Schüler und Schülerinnen mit ihren Lehrerinnen Viola Kruk und Beata Golis kamen mit dem Sindbad-Bus am Sonntag morgen am Stuttgarter Flughafen an.
Fast eine Stunde zu spät und das am ersten wirklich kalten Tag dieses Winters. In Polen waren sie 17 Stunden vorher bei Schnee losgefahren. Fidenza beim BürgermeisterDen Sonntag verbrachten die polnischen Schüler und Schülerinnen bei ihren Gastfamilien, die sich schöne Programmpunkte vorgenommen hatten: Plätzchen backen, Maulbronn, Weihnachtsmarkt in Esslingen oder Christmas Garden in der Wilhelma.
Am Montag waren die polnischen Schüler dann zum ersten Mal in der Schule und wurden von Schulleiter Stephan Damp empfangen. Ab 11 Uhr gab es in Vaihingen das Stadtspiel und hinterher ging es zu den Kürbissen, dem Märchengarten und natürlich zum Weihnachtsmarkt nach Ludwigsburg. Der traditionelle Empfang beim Oberbürgermeister fand leider nicht statt. Am Dienstag standen Stuttgart mit kleiner Stadtführung, Mercedesmuseum und natürlich wieder dem Weihnachtsmarkt auf dem Programm.
KZ in Vaihingen/Enz

Der Mittwoch galt mit dem Film Der Pianist des Łodzer Regisseurs Roman Polanski über den Warschauer Ghetto-Aufstand und den Warschauer Aufstand dem Gedenken an die schlimmen Jahre der deutsch-polnischen Geschichte. Auf dem neuen Radweg und den alten Spuren ging es danach zum KZ-Friedhof, wo die Schüler und Schülerinnen mit Rosen und Kerzen den Ort auf sich wirken ließen. Auch dieses Mal zählten sie wieder die vielen polnischen Namen auf den Stelen der Opfer. Nach einem freien Nachmittag war der Wunsch groß, das Fußballspiel Polen gegen Argentinien gemeinsam zu erleben. Und so gab es eine spontane Nachtaktion in der Schule. Wir erinnern uns: Polen hat verloren und kam weiter. Am nächsten Morgen waren alle Chips beseitigt, alle Flaschen und Dosen entsorgt und die Gruppe auf dem Ganztagesausflug nach Heidelberg. Die deutschen Schüler und Schülerinnen mussten im Schloss einen Mord lösen, die polnische Gruppe hat sich in ihrer Muttersprache mit Aberglauben beschäftigt.
Und da war er also schon, der letzte Abend. Wieder Fußball, diesmal zu Hause: Deutschland hat gewonnen, aber…


Am letzten Tag stand noch die Dokumentation an. Das Deutsch-Polnische Jugendwerk wurde 1991 nach dem Vorbild des Deutsch-Französischen Jugendwerks Dokumentationgegründet, um die Begegnung zwischen deutschen und polnischen Jugendlichen zu fördern. Mit Plakaten die Gruppe die Tage in Deutschland noch einmal an sich vorbeiziehen. Viel zu schnell ging alles vorbei. Vanesa Koeva vom FAG: „Es ist unglaublich, was man in zwei Wochen alles erleben kann.“ Eine polnische Schülerin, Julia Sielska, nahm sogar an einer deutschen Lehrprobe teil. JuryUnd auch für die polnischen Lehrerinnen (Foto: 4.v.l Viola 5.v.l. Beata), beide unterrichten Deutsch, gab es noch ein Highlight zum Schluss: sie saßen mit in der Jury des Vorlesewettbewerbs am FAG. Für sie ging ebenfalls eine ereignisreiche Woche viel zu schnell zu Ende. Am Flughafen hatten die Lehrerinnen Tränen erwartet. Aber die Stimmung war so gut, dass alle dem abfahrenden Bus nachwinkten. Und doch war allen klar: solche zwei Wochen erleben sie nicht noch einmal wieder.

Aber nun freuen sich erst einmal die Schülerinnen und Schüler des Italien-Austauschs auf ihren Gegenbesuch im Mai.

Es reicht nicht, nur ein guter Chemiker zu ein

Peer Räke

Peer Räke wurde in die Konrad-Adenauer-Stiftung aufgenommen.

Peer Räke hat 2021 mit der Traumnote 1,0 am Friedrich-Abel Gymnasium-Abitur gemacht. Nun wurde er mit einem Jahr Verspätung in die Konrad Adenauer Stiftung aufgenommen.

Peer war ab er fünften Klasse ein sehr zielstrebiger und erfolgreicher Schüler. Er selbst nennt zwei Gründe für seinen Erfolg: den Zusammenhalt in seiner Familie und das asiatische Arbeitsethos, das ihm seine Mutter, die aus Shanghai stammt, mitgegeben hat. Bald stellte sich heraus, dass es Peer zu den Naturwissenschaften zieht. Ab Klasse 6 nahm er an der MINT-AG teil. In Klasse 8 wählte Peer NwT. Schon in 9. Klasse wurde er vom FAG als Kandidat für die Science Academy Baden-Württemberg 2018 in Adelsheim ausgesucht. In seinem zweiten Jahr Chemie-Unterricht durfte er gleich am Kurs Chemie/Technik: Save my U-Boot mitmachen. Damals schrieb ein anderer Akademie-Teilnehmer über ihn im Abschlussbericht: „Peer war immer rücksichtsvoll und ein ideenreicher Kursteilnehmer. Er brachte unseren Gasgenerator maßgeblich voran und ließ sein Wissen gezielt einfließen. Durch seinen guten Sinn für Humor hielt er uns immer bei Laune und war jederzeit für einen Spaß zu haben.“ Die Akademie hat Peer dann schon sehr früh die Entscheidung für Chemie als Studienfach gebracht. Aber Peer interessiert sich auch für Mathematik und nahm drei Jahre lang sehr erfolgreich am Landeswettbewerb Mathematik teil.

Um in eine Stiftung aufgenommen zu werden, reicht es aber nicht, in seinen Fächern gut zu sein. Es wird auch eine große Allgemeinbildung erwartet und bei einer politischen Stiftung natürlich auch ein vertieftes Interesse an politischen Zusammenhängen. Im Wettbewerb "Gemeinsam in Europa. Baden-Württemberg und Ungarn", konnte Peer diese andere Seite 2019 zum ersten Mal unter Beweis stellen. Insgesamt verfolgt er das politische Geschehen genau, besonders natürlich die Entwicklung in China. Peer ist teilweise in Shanghai zur Schule gegangen. Er spricht Chinesisch, das er besonders in der Corona-Zeit genützt hat, um online mit seiner Familie an China in Kontakt zu bleiben. Die Familie ist ihm eben wichtig. Peer spielt Trompete beim MV Vaihingen und hat den blauen Gürtel in Karate.

Seit drei Semestern studiert Peer am KIT an Karlsruhe. Und warum wurde er ein Jahr zu spät aufgenommen? Weil Corona auch bei der KAS seine Spuren hinterlassen hat; sie hatten seine Unterlagen verlegt.

Herzlichen Glückwunsch vom FAG!