Chaos, Start-ups und das Klima

Sommerakademieteilnehmer*innen 2022

Schüler und Schülerinnen des FAGs gehen im Sommer auf Begabtenakademien

Wie jedes Jahr hat das FAG Schüler und Schülerinnen der Klassen 9 und J1 für die Begabtenakademien des Landes und des Bundes vorgeschlagen. Alle drei Kandidaten haben einen Platz bekommen. Außerdem durfte das FAG zwei Schüler und eine Schülerin für das RYLA-Seminar der Ludwigsburger Rotarier nominieren.

Imanuel Fehse aus Klasse 9c geht im Sommer für zwei Wochen auf die Science Academy Baden-Württemberg in Adelsheim. Endlich dürfen sich alle wieder dort treffen. Er musste sich für drei Themen ausführlich bewerben und wurde schließlich zum Kurs 3 Mathematik/Informatik mit dem Thema Dem Klimawandel auf der Spur zugelassen. Imanuel war bereits bei seinem Auftaktwochenende und zeigt sich tief beeindruckt von dem Können der anderen Schüler und Schülerinnen. „Einer hat sogar schon eine eigene Firma“, wundert er sich. Das ist ja für einen Schüler der Klasse 9 wirklich erstaunlich. Imanuel freut sich schon jetzt sehr auf den Sommer und all die guten Ideen, die die anderen Kursteilnehmer mitbringen. So viel weiß er schon: es wird viel programmiert.
Mara Strohm (J1) (Foto r.) reist bereits vor Beginn der Ferien in das Tagungshaus Schloss Torgelow, sonst ein Internat, am Torgelow See in Mecklenburg-Vorpommern. Mara hat Glück, denn wegen der schönen Lage gilt Torgelow als der beliebteste Tagungsort der Deutschen Schülerakademie. Mara hat sich für fünf Themen beworben und schließlich eine Zulassung zu dem Thema Sprung in die Welt der Start-ups – Über Entrepreneurship und die Entwicklung eigener Gründungsidee. Vielleicht hat Mara ja dann bald auch eine eigene Firma. Normalerweise wird bei der Deutschen Schülerakademie nur ein Kandidat, eine Kandidatin pro Schule zugelassen. Auch Christina Räke (ebenfalls J1) hatte also Glück, denn sie erhielt einen Platz bei einer einwöchigen Online-Akademie: Chaos und Kipppunkte - Was wir von Differenzialgleichungen über Systemstabilität lernen können. Sie wird sich im August mit diesem Thema befassen.
Alle Themen scheinen spannend und anspruchsvoll zu sein. Noch wichtiger als in anderen Jahren ist aber für Teilnehmer nach der Pandemie das Treffen mit Schülern und Schülerinnen von anderen Schulen oder sogar aus anderen Bundesländern. Begegnung und Spaß sind bei diesen Tagungen neben der intellektuellen Auseinandersetzung immer wichtig, aber in diesem Jahr eben ganz besonders.

Darüber hinaus nahmen Leonie Lehmann, Frederik Vossen, Luis Ruf, (Foto v.l.n.r.) aus J1 schon auf einer Sommertagung der Ludwigsburger Rotarier teil. In den USA kennt jeder Schüler der Abschlussklassen den Begriff RYLA: Rotary Young Leaders Award. Die Schulen wählen dort aus den besten Schülern der 11. Klasse Kandidaten aus, um sie für dieses hochklassige Angebot der Rotarier zu nominieren. Es geht darum, den Schülern einen Einblick in ihre Berufswelt von morgen zu geben und sie dabei zu unterstützen, ihren weiteren Lebensweg gut durchzudenken und zu planen. Auch der Rotarier-Club Ludwigsburg beteiligt sich seit Jahren mit einem aufwendigen Wochenend-Programm an diesem Konzept. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen trafen sich mit vielen Rotariern lang auf dem Michaelsberg zu dem Thema „Lust auf Morgen – Wie gewinnen wir die Zukunft?“. Alle drei kamen beglückt und mit vielen neuen Ideen für die Zukunft zurück. Besonders gefallen hat ihnen, dass alle Erwachsenen so nahbar waren.

Am Himmel stand es schon geschrieben: Abitur 2022 am FAG

Abiturjahrgang 2022

Leonie Schulte macht eines der besten Abiture in Deutschland

Wie stolz muss man als Eltern sein, wenn man diese Botschaft an den Himmel schreibt. 78 Schülerinnen und Schüler haben letzte Woche am Friedrich-Abel-Gymnasium Abitur gemacht, zwei von ihnen müssen krankheitsbedingt noch Prüfungen nachholen. Aber ihr Abitur ist schon sicher. Am Freitagabend wurden in feierlichem Rahmen in der Halle im See in Kleinglattbach die Zeugnisse an die Abiturientinnen und Abiturienten übergeben: Nach zwei Jahren durften ohne Abstand und Masken auch wieder alle Geschwister, die Großeltern und Freunde kommen, um diesen besonderen Moment mitzufeiern.
Die Mini-Bigband der Abiturientinnen und Abiturienten heizten gleich zu Beginn der Veranstaltung mit „Can´t buy me love“ ein. In seiner Abiturrede setzte sich dann Herr Damp in humorischer Weise mit dem Abi-Reden Generator von „Spiegel Online“ auseinander. Dieser rät Schulleitern folgende Gliederung: Begrüßung, Anlass, lateinischer Sinnspruch, Gratulation, Statistik, Engagement, Zukunft und Schlussformel. Der lateinische Sinnspruch war natürlich „non scholae, sed vitae discimus“; aber alternativ wurde auch „mens sana in bacardi soda“ angeboten. Herr Damp ist es wichtig, dass die Abiturientinnen nicht nur mathematische Begriffe mitnehmen, sondern auch Methoden- und Sozialkompetenzen, Spaß an der Teamarbeit und ein tiefes Verständnis von Demokratie. Richtig ernst wurde es dann bei dem Punkt Statistik: Die 78 Abiturientinnen und Abiturienten haben dieses Jahr im Abitur 46.745 Punkte gesammelt, das sind Durchschnitt 615 Punkte und ein Abiturschnitt von 2,2 in Noten - was nur geringfügig von dem letztjährigen Erfolgsschnitt abwich. Vier Schülerinnen haben einen Traumschnitt von 1,0 erreicht, so viele wie noch nie am FAG. Neben dem fachlichen Engagement haben sich die Schüler auch in der SMV, beim Theater und in den verschiedenen Musik-AGs engagiert und somit die Schule - trotz Pandemie - zu einem lebendigen Lernort gemacht. Für die Zukunft wünscht er den Schülern Mut zu politischem Engagement in unseren schwierigen Zeiten. Dem Abi-Motto „Coronabier – die Schule war häufiger dicht als wir“ stellte Herr Damp noch weitere Corona-Alternativen gegenüber: ABIontech: Endlich kommen wir auf den Markt oder Abi 2022 - Mehr Tests gemacht als geschrieben oder Abi 2022 - Die Noten sind besser als die Internetverbindung.
Im Anschluss sprach die Elternbeiratsvorsitzende Susanne Schumacher darüber, dass sie nun bei ihrer sechsten Abiturrede zum ersten Mal auch ein „Kind“ im Abitur hatte. Sie zeigte auf, was in den letzten 7315 Tagen vor dieser Zeugnisübergabe Jahr für Jahr in der Welt und für die Kinder in Vaihingen passierte: 2005 wurde Ratzinger Papst, 2014 Deutschland Weltmeister, 2016 spielten die Kids Pokemon Go und fuhren im Jahr darauf nach Eastbourne. 2020 war das Jugendwort des Jahres lost. Und dann noch der Ukrainekrieg. Das alles ist passierte, während diese Abiturientinnen und Abiturienten heranwuchsen. Wenn man es selbst als Mutter erlebt, vergeht die Zeit schnell.
Es folgte die Zeugnisübergabe an alle Abiturientinnen und Abiturienten durch Herr Damp, der auch neun Belobungen aussprechen konnte. Nach einer Fotopause hielte Leonie Schulte, die diesjährige Preisträgerin des Scheffelpreises, die Abiturientenrede. Sie nahm die Zuhörer mit auf eine lyrische Reise durch die Schulzeit der Abiturienten. Sie führte durch die Jahre zu den Orten der Schulzeit, solange man reisen durfte, durch manches stoffliche Thema hin zu dem heutigen Tag und dem Abschied. Begleitet wurde Leonies Weg Bilder und literarische Zitate, so z.B. Henry Miller: „Das Reiseziel ist nie ein Ort, sondern eine neue Art, die Dinge zu betrachten.” Mit Augustinus´ Worten „Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite“ gab Leonie ihren Mitabiturientinnen und Mitabiturienten noch einen Rat für die Zukunft mit, versteckte darin aber auch die Trauer um die verlorenen Jahre.
Die Abi-Bigband und ein kleiner Abi-Chor griffen mit „ I´m still standing“ den nachdenklichen Teil von Leonies Rede auf. Zwar hatte der Song viel Schwung und animierte alle zum Mitrocken, aber eigentlich lautete die Botschaft: Wir haben die Jahre überlebt. Die anschließende Preisverleihung dauerte etwas länger, denn es wurden 55 Preise vergeben. 22 waren Preise von außenhalb der Schule, acht Preise wurden von den Fachschaften des FAG gestiftet. Für besonders Engagement zum Wohle der Schule erhielt Ben Adam den FAG-Zimmermann-Preis. 25 Abiturienten erhielten einen NC-Preis für einen Abitur-Durchschnitt von 1,0 bis 1,9. Der Höhepunkt war die Vergabe der vier Preise für die Abiturschnitte mit 1,0 an Leonie Schulte, Rebecca Krüger, Lena Eppinger und Laura Wizgall. Diese Zahl ist schon an sich imponierend genug, aber fast unglaublich ist die Leistung von Leonie Schulte, die mit 898 von 900 Punkten eines der besten Abiture in Deutschland 2022 gemacht hat. Dafür wurde Leonie durch Herrn Flöter von der VR-Bank mit dem Abiturientenpreis der VR-Bank ausgezeichnet.
Und wer hat nun das Motto in den Himmel geschrieben? An diesem Abend waren alle Eltern so stolz. In ihren Herzen haben es alle getan. Und wer es ganz genau wissen will: es stand schon in der VKZ.
Das Abitur haben diese Jahr am FAG bestanden: Ben Adam (FAG-Zimmermann-Preis), Lena Behnke (Belobung), Jean-Luc Bertôche, Carolin Both (Belobung), Andri Brett, Nils Buchholz (NC-Preis), Vasiliki Chatzopoulou, Minela Custic (FAG-Theater), Paul Daiß (Belobung, Wirtschaft: Südwestmetall), Hannah Daub, Ronja Decker, Timo Egger, Alessa Ehrenfried (Bildrahmung Galerie Burkhardt), Timo Engel, Lena Eppinger (NC-Preis, Blessing4you-Preis Französisch, Häcker-Chemie-Preis), Johannes Ernst, Marlene Ferdinand, Cedric Fiedler (NC-Preis, DPG-Mitgliedschaft), Valentin Fink, Kira Fischer, Moritz Fischle (Belobung), Sophie Franke (Belobung), Mika Frantz, Tobias Gauß (Belobung), Richard-Elsen Groeneveld, Daniel Heinrichsdorff, Jonas Henkel, Mailin Herdtfelder (NC-Preis, FAG-Geschichte), Nils Horvath, Cristina Karch, Klara Kilpper, Joel Kintrup, Simon Knoll, Jona Köpff (NC-Preis), Stefanie Kopriva (Belobung), Rebecca Krüger (NC-Preis, Blessing4you-Preis Englisch, FAG-Biologie), Marc Kühlbrey (DPG-Mitgliedschaft, Trumpf-NwT-Preis), Michelle Kuhne (NC-Preis), Ben Landgraf, Jochen Michaelis, Luca Mißbach (NC-Preis, DPG-Mitgliedschaft), Nick Müller (NC-Preis, FAG-Sport), Henrik Neibig (NC-Preis, DPG-Mitgliedschaft, Trumpf-NwT-Preis), Fabia Noack (NC-Preis, Häcker-Chemie-Preis, FAG-Sport), Nils Off (NC-Preis, GK-Preis der LzpB, Paul-Schempp-Preis), Hannah Ohms (NC-Preis), Pauline Raisch, Kai Rosenkranz, Ida Sautter (NC-Preis, Feltrinelli-Buchpreis des iicstoccarda), Samuel Scharpf (NC-Preis, Trumpf-NwT-Preis), Lena Schiller (NC-Preis), Jan Schlageter, Niklas Schmeckenbächer (NC-Preis), Luis Schmidt, Leonie Schulte (NC-Preis, Scheffelpreis, Bischof-Sproll-Preis, Deutsche Mathematikervereinigung, Gesellschaft Deutscher Chemiker, FAG-Debating), Luna-Marie Schwerdtle (NC-Preis), Selma Settele (Belobung), Nail Shehab, Simon Silhanek, Leonie Sonnberger (Belobung), Marie Stäcker (NC-Preis; FAG-Geographie), Rahel Stärk, Franziska Steiner (NC-Preis), Joshua Stier, Gergely Südi, Friedrich Toberer, Johannes Urban (NC-Preis), Ekaterini Varada (NC-Preis), Jakob Walliser, Fabian Wasserbäch, Marina Weiss, Vincent Weiss, Laura Wizgall (NC-Preis, Gesellschaft Deutscher Chemiker), Kiara Wöhr (NC-Preis, Blessing4you- Preis Italienisch), Clément Wolf, Sophie Wulf, Larissa Zackel, Alessa Zarbock.

An den T-Shirts werdet ihr sie erkennen

Fördervereinvertreter mit neuen T-Laufshirts

FAG-Förderverein sponsert neue Lauf-Shirts

Es ist am FAG gute Tradition an den verschieden Laufveranstaltungen in der Umgebung von Vaihingen teilzunehmen. Das erhöht nicht nur die Kondition und Motivation der Schüler und Schülerinnen und trägt zu ihrer Gesundheit bei, sondern die Teilnahme bringt oft auch Einnahmen für die Klassenkassen und die Schule. Die Schülerinnen und Schüler vertreten bei den Läufen das FAG in der Öffentlichkeit und so ist es schön, dass man die FAGler dann an ihren blauen T-Shirts mit Abel-Kopf und dem Schul-Logo gut erkennt. In diesem Jahr - nach der langen wettkampflosen Coronazeit - waren die FAGler besonders motiviert und aktiv: Sie erhielten beim Ensinger Laufcup, dem einzigen Schülerlauf in diesem Schuljahr, den Preis für die größte Teilnehmergruppe. Für so viele Schüler reichten die alten T-Shirts allerdings nicht mehr aus. Durch die Coronazeit haben sich immer weniger Schülerinnen und Schüler ein eigenes T-Shirt gekauft oder sie sind aus ihren eigenen herausgewachsen. Der Förderverein des FAG (auf dem Foto in gelb: Andrea Hunt und Steffen Althaus) war netterweise sofort bereit, der Fachschaft Sport unter die Arme zu greifen.
Auch schon vor diesem Lauf war die Anzahl der T-Shirts knapp, weil es nach den Rennen nicht immer alle Laufshirts zurück in die Schule schaffen. In den letzten neun Jahren waren 60 T-Shirts am Start. Für eine erneute Ergänzung der Shirts hat der Förderverein nun 300 Euro zur Verfügung gestellt. Damit konnte die Fachschaft Sport 16 neue T-Shirts anschaffen. Den Druck auf der Rückseite sponserte die Firma Sämann durch ihre Werbung.

Die schuleigenen T-Shirts haben übrigens Rückennummern. Wer jetzt also ein schlechtes Gewissen hat, weil in seinem Schrank noch ein FAG-Shirt mit einer Nummer liegt, kann dieses heimlich nachts bei der T-Shirt-Klappe am Lehrerzimmer ablegen!

Und fast jeden Tag gibt es ein Viergänge-Menü

Jannis (l.) und Mathieu in der Provence

Jannis Pickert – vierwöchiger Austausch mit Frankreich im Mai

Da wegen der Pandemie kein regulärer Austausch mit Frankreich in Klasse 8 stattfand, hat sich Jannis Pickert aus der Klasse 9a des Friedrich-Abel-Gymnasiums im Oktober 2021 bei dem Austauschprogramm 2x4 Wochen des Kultusministeriums in Baden-Württemberg für Frankreich beworben. Im Januar 2022 bekam er Post von der deutsch-französischen Schülerbegegnungsstätte Breisach. Sie haben einen passenden Austauschschüler für ihn gefunden, der auch 15 Jahre alt ist und gerne Fahrrad fährt. Die Freude war groß und die Eltern haben bald miteinander telefoniert, um die Zeitfenster für den gegenseitigen Austausch zu vereinbaren. Beide sollten jeweils drei Wochen die Schule im anderen Land besuchen und eine Woche Ferien mit der Gastfamilie verbringen.
Jannis‘ Gastbruder Matthieu ist sehr sportlich, fährt in seiner Freizeit Rennrad und spielt Rugby. Seine Eltern heißen François (Ingenieur) und Bénédicte (Logopädin). Sein großer Bruder studiert in Paris und seine große Schwester in Marseille.
Nachdem seine Eltern Jannis in Lyon der Gastfamilie übergeben hatten, ist er mit seiner neuen Familie direkt eine Woche in deren Ferienhaus in der Provence gefahren. Dieses Ferienhaus ist ein bisschen anders als normale Ferienhäuser, da es ein ehemaliges Kühlhaus ist (Glacière). Es ist rund, relativ groß und tief. Während am FAG die Schule schon wieder angefangen hatte, konnte Jannis dort viel wandern, klettern, joggen und auch im Mittelmeer nahe Marseille baden gegangen. Man hatte einen unglaublich schönen Blick über die Berge und konnte die Ruhe in der mediterranen Vegetation genießen. Ab und zu kam ein dreibeiniger Fuchs vorbei, der sehr zutraulich war. Die Kids mussten dort beim Holzmachen mit anpacken, sowie die lange Holperstraße zum Haus pflegen.
Der Nachteil dieser Idylle war, dass man dort sehr schlechten Handy- und Internetempfang hatte und Jannis deshalb kaum Kontakt zu seiner Familie halten konnte.
Nach den Ferien kamen dann die drei Wochen in der französischen Schule. Die erste Woche war sehr ungewohnt und anstrengend, da es relativ große Unterschiede zwischen der Schule in Deutschland und Frankreich gibt. Dort beginnt die Schule erst um 8 Uhr und am Eingangstor wird eine Schulkarte von den „Surveillants“ kontrolliert, bevor die Klasse sich in einer Zweierreihe aufstellt und darauf wartet, vom Lehrer abgeholt zu werden. Außerdem gehen die Stunden dort 55 Minuten lang. Vormittags hat man vier Stunden Unterricht, dann 1,5 Stunden Mittagspause und dann nochmal drei Stunden bis um 17 Uhr. Nur mittwochs endet die Schule um 12 Uhr Schule und nachmittags hat man Zeit für das Hobby.
In den Pausen ist es deutlich lauter als am FAG, weil es nur einen Schulhof gibt, der relativ klein und ummauert ist und alle Klassen so viel näher beieinander sind. Der Lärmpegel machte es Jannis anfangs ziemlich schwer, den Pausengesprächen zu folgen. Überrascht hat ihn, dass man immer noch viele Nazi-Witze über Deutsche macht.
Da die Schule bis 17 Uhr geht, hat man wenig Freizeit. Trotzdem sind Jannis und sein Gastbruder abends oft noch Rennradfahren in Lyon gewesen. Die Wohnung war nur zehn Minuten mit dem Rad von der Innstadt entfernt und sie konnten an den beiden Flüssen Rhône und Saône vorbei auf den Fourvière-Hügel zur Basilique Notre-Dame de Fourvière fahren. Von diesem Wahrzeichen Lyons kann man über die ganze Stadt blicken. Außerdem haben sie abends manchmal mit Freunden oder zu zweit Rugby gespielt. Rugby ist eine sehr beliebte und bedeutende Sportart in Lyon. Da es sehr warm war, waren sie auch oft im Freibad und an einem See in den Bergen.
Da Mathieu für seinen mittleren Abschluss (Brevet) lernen musste, haben seine Eltern auch viel mit Jannis unternommen, wie z. B. Kino, Klavierkonzert, Museum.
Bénédicte hat immer sehr lecker gekocht und es gab eigentlich täglich ein Vier-Gänge-Menü: Salat – Hauptspeise – Dessert – Käse. Besonders gut gefallen hat Jannis der Brauch des „Goûter“ (Nachmittagssnacks nach der Schule), der den Hunger nach der Schule bis zum späten Abendessen gegen 21:30 Uhr füllen sollte.
Anfangs war es für Jannis unglaublich schwierig die Sprache zu verstehen, weil alle sehr undeutlich und schnell gesprochen haben. Irgendwann hat er nur noch gelächelt und genickt und war ziemlich müde von dem vielen Input. Doch nach der ersten Woche in der Provence verstand er schon deutlich mehr innerhalb der Familie. Dabei half mir auch ein kleines Heft, in das er alles Wichtige reingeschrieben habe. Ab der zweiten Woche hatte die Familie ein Sprechtempo gefunden, in dem er sie gut verstehen konnte. Den Lehrern in der Schule zu folgen, erwies sich als deutlich schwieriger. Ab der dritten Woche konnte sich Jannis zunehmend an den Gesprächen beteiligen und seine eigenen Fortschritte wahrnehmen.
Im Rückblick denkt Jannis gerne an seine sehr schöne, abwechslungsreiche Zeit in Lyon. Jeden Tag fallen ihm jetzt Erlebnisse und Begegnungen ein, die ihn dort geprägt haben. Und manchmal kommen einfach französische Sätze in seinen Kopf und er hat Lust Französisch zu sprechen. Er freut sich schon darauf, Mathieu im Oktober sein Zuhause, seine Schule, und Vaihingen zu zeigen.

Ein Abend voll Sehnsucht, Dankbarkeit und Abschied

Chor am Sommerkonzert

Wenn Musik den Menschen durch die Zeit hilft – Sommerkonzert am FAG

Ansicht Links Was mussten wir in den letzten Jahren nicht alles bewältigen? Jetzt ist es wieder Zeit durchzuatmen und Musik zu genießen. Die Musiker des Friedrich-Abel-Gymnasiums hatten dafür bei Probentagen in Weikersheim ein sommerliches Konzert vorbereitet. Schon vor Beginn der Aufführung war die Vorfreude zu spüren: „Wie lange haben wir auf diesen Auftritt gewartet? Endlich wieder Publikum.“ Ihre Sehnsucht hatten die Musiker und Sänger in viele Liebeslieder gepackt.BigBand rechts
OrchesterMit Musik aus den Filmen „Star Wars“ und „Harry Potter“ schickte das Orchester seine Zuhörer zu Beginn gleich in andere Welten. In „City Of Stars“ aus dem Film „La-La-La-Land“ war die Sehnsucht nach einer Liebesgeschichte an diesem Abend zum ersten Mal deutlich zu spüren. Barbara Linn sang - vom Orchester begleitet – „Gabriellas Song“ in dänischer Sprache. Auch ohne deutschen Text ließ Barbara uns den Wunsch nach Aufbruch und Leben spüren. Mit der „Bohemian Rhapsody“ erzählte das Orchester zum Schluss, dass sich nicht alle Lebenswünsche erfüllen, nicht für Freddy Mercury und wahrscheinlich auch nicht für uns.
In den Zwischentexten wurde immer wieder die große Dankbarkeit dafür deutlich, dass die Pandemie Pause macht und uns somit die Möglichkeit gibt, wieder andere Projekte zu verfolgen.
ChorDer Chor bezauberte im zweiten Teil des Konzerts mit „Just The Way You Are“ gleich am Anfang noch einmal mit einem Liebeslied. Aber mit Adeles „Easy On Me“ wurde den Zuhörern klar, dass alle Liebesgeschichten einmal zu Ende gehen: „I had no time to choose what I chose to do“. Waren Adeles Abschiedsworte nicht auch passend für unsere Situation in den letzten zwei Jahren? Und während man noch nachdachte, überwältigte der Chor mit „Someone Like You“ und wechselnden Solostimmen das Publikum. Da waren sie, die Gefühle, die wir so lange zurückgehalten haben. Die Pandemie hat in uns so viele Sehnsüchte geweckt, uns aber auch den Wert von Zuhause und Heimat vor Augen geführt. Deshalb fordert der norwegische Song „Runaway“ von Aurora am Ende auch immer wieder „take me home“.Barbara und Rebecca
Im Lockdown hatte die ehemalige FAG-Schülerin Katharina Linn, jetzt Musikstudentin in Mannheim, für ihr Bachelor-Projekt „Baba Yetu“, ein „Vater Unser“ in Swahili, mit dem FAG-Chor online vorbereitet. Ziel des Projektes war es, interkulturelle Elemente mit einem Schulchor einzuüben: Ferne, Sehnsucht, Rhythmus, Glaube, sanfte Bewegungen der Sängerinnen. Der Chor schaffte es mühelos, uns nach Südafrika mitzunehmen. Wie die Sängerinnen im Fernunterricht geprobt hat, kann man in einem Video der Fachschaft Musik auf der Homepage des FAGs anschauen.
Spätestens jetzt wurde allen Betroffenen deutlich: dies war auch der Abschied der Abiturienten und Abiturientinnen. Die Pandemie hat sie um zwei Jahre dieser wunderbaren Auftritte betrogen. Gehen, Bleiben, Sehnsucht, Erfüllung und immer wieder auch Trennung, das ganze Leben eben.
Da war es gut, dass die Big Band mit großem Orchester auftrat und mit „Can´t Buy Me Love“ die Zuschauer schmissig und laut in die Gegenwart zurückholte. Bei den Jazzstücken „Cantaloup Island“, „Good Times“ und „Cissy Strut“ konnte jeder noch etwas seinen eigenen Gedanken nachhängen und sich selbst wieder zusammensetzen. Ein wunderbares Konzert ging zu Ende. „Happy days are here again“, heißt es in „Good Times“ für alle und für die Abiturienten gibt es in Gabriellas Song die Botschaft: „Jetzt gehört das Leben mir.“

Der besondere Dank geht an die Musiklehrer Regina Bauer, Miriam Sauter und Markus Sauter für diese emotionale Wiederbegegnung mit der Musik.

La France en direct – Frankreich ganz nah

FAG im Elsass

Schüler des FAG besuchen für einen Tag ihre Austauschpartner im Elsass

Es ist nicht weit bis zum collège des châteaux in Châtenois im Elsass, aber durch die Pandemie war es bisher nicht möglich, in die 180 Kilometer entfernte Partnerschule des FAG zu fahren. Aber nun freuten sich 43 Acht- und Siebtklässler umso mehr, zusammen mit ihren Lehrerinnen Petra Neher und Birgit Gellink einen erlebnisreichen Aktionstag im Elsass zu verbringen.

BurgAm Vormittag lernten die Schüler den französischen Schulalltag kennen. Sie nahmen am Unterricht teil und erhielten eine Schulführung, die sie auch ins CDI führte. Ein CDI ist weit mehr als eine Schulbibliothek: Es ist ein Ort der Recherche, des Wissens und der Ruhe, den die deutschen Schüler mit einer spielerischen Rallye erkunden konnten. Die Erlebnisse des Vormittags konnten beim gemeinsamen Mittagessen zusammen mit den Austauschpartnern besprochen werden.Mensa Einig waren sich die deutschen Schüler, dass es in Frankreich strengere Regeln gibt: So hat eine Schülergruppe im Unterricht mitbekommen, dass eine französische Schülerin, die ihr Handy nicht wie vorgeschrieben im Rucksack verstaut hatte, sondern lediglich in der Hosentasche, eine Strafarbeit erhielt. Anders ist auch, dass die Schüler nach der Pause im Schulhof vom Lehrer abgeholt werden und nicht allein ins Schulgebäude dürfen. Während die Handyregelung von den Deutschen einhellig als zu streng gesehen wurde, hat diese Regelung vielen gefallen. „Dann ist nicht so ein Durcheinander in den Gängen“, meinte Laura dazu.
ElsassNach dem Mittagessen – übrigens ganz französisch mit mehreren Gängen, dazu Käse und Baguette – erkundeten die Schüler in gemischten Kleingruppen Châtenois bei einer Fotorallye. Zurück im collège konnten die Schüler ihren Austauschpartner bei einem Partnerinterview noch besser kennenlernen. Beim gemeinsamen Abschluss war klar: Es gibt zwar viele Unterschiede zwischen deutschen und französischen Schulen und zwischen Deutschen und Franzosen, aber noch mehr Gemeinsamkeiten. Die FAGler waren beeindruckt von der Freundlichkeit und Offenheit ihrer Gastgeber und wissen jetzt, dass es zum einen geographisch nicht weit ist bis nach Châtenois und zum anderen auch der Weg in die Herzen ihrer neuen Freunde sehr schnell zu bewältigen war.

 

Wenn man drei Jahre probt

Wenn man drei Jahre probt

Theater-AG kann endlich Kleists Amphitryon vorstellen.

 

Eigentlich ist die Handlung von Kleists Amphitryon an sich ja schon verwirrend: Amphitryon, der König von Theben, ist mit seinem Diener Sosias in einem Lager außerhalb von Theben. Gott Zeus nutzt Amphitryons Abwesenheit, um mit dessen Frau Alkmene eine Nacht zu verbringen. Doch hat er sich vorher in Amphitryon verwandelt, so dass Alkmene von einer verfrühten Heimkehr ihres Mannes ausgeht. Zeus‘ Begleiter Merkur versucht wenig erfolgreich, sich der Frau des Sosias zu nähern. Als nun die beiden wirklich aus dem Lager heimkehren, erzählen die Frauen arglos von der vergangenen Nacht und die Verwirrung beginnt: Hätte nicht die Ehefrau erkennen müssen, dass es sich in der vergangenen Nacht nicht um ihren Mann gehandelt hatte? War es denn ein anderer, der in ihrem Bette lag, und ist der, der nun vor ihr steht, etwa ein Betrüger?Bilder der Aufführung

Nicht anders geht es Sosias mit seiner Frau Chairis. Doch bald wissen auch die Rückkehrer nicht mehr, wer sie wirklich sind.

Drei Jahre hat die Theater- AG an diesem Stück geprobt. Immer wieder mit neuen Corona-Verwirrungen. Anfänglich saß jeder Schauspieler in seinem Zimmer zu Hause, im Lockdown, bei Online-Unterricht. An eine Live-Aufführung war nicht zu denken. Also entstand die Idee zum Film. Erste Szenen hat jeder für sich in seinem Kämmerlein gedreht. Dann endlich die Rückkehr in die Schule, aber nur jeweils innerhalb einer Kohorte und nur draußen!

So wurden Alkmene und Amphitryon zuerst von Schülerinnen aus Klasse 12 dargestellt, in der nächsten Szene wurden sie von Unterstufenschülern gespielt. Da man schon mal mit dem Tauschen angefangen hatte, spielte bald auch noch Alkmene den Amphitryon und umgekehrt. Wie konnte man sich in solch einem Wirrwarr noch zurechtfinden? Doch sehr schnell hatten die Zuschauer verstanden, dass die Schauspieler ihre (beschrifteten!) T-Shirts tauschten. Da waren nun auch Jupiter und Merkur, die beiden Bösewichte, die Tunichtgute, die Verführer. Selbst in den Momenten tiefster innerer Verwirrung der Menschen, blieben die Götter immer gut zu erkennen: Zeus mit einem stilisierten Blitz auf dem Rücken und Merkur mit den berühmten Flügelchen auf der Kappe. Was hatte Zeus da aus reinem Drall nur angestellt? Alle Menschen waren über ihre eigene Identität verwirrt und Amphitryon musste für sich klären, wie er mit dem vermeintlichen Betrug seiner Frau umgehen sollte.

Viele Szenen waren in den letzten drei Jahren gefilmt worden, so manch ein Schauspieler, der schon lange zur Truppe des FAGs gehörte, hat bereits die Schule und Vaihingen nach dem Abitur verlassen. Da war die Wiedersehensfreude groß, als einige im Publikum auftauchten!

Zurzeit hat die Theater-AG nur acht junge Mitglieder. Wie sollte man in den letzten Corona-Jahren auch werben? Sie alle erweiterten den Film mit ihren Live-Auftritten. Aber nicht nur Amphitryon und Alkmene waren verwirrt, auch wir Zuschauer waren – und sind es: durch Corona, durch Fake-News und durch Hetze in den Medien. Wer bin ich? Wer war ich? Wer bin ich, wenn man mir versucht, die Würde zu nehmen? So konnte uns zum Schluss nicht nur Kleist mit seiner feinen Sprache überzeugen, sondern auch die Theater-AG mit ihrer aufwendigen Corona-Produktion und ihrer gelungenen Aktualisierung. Nicht verwirrt blieben in den ganzen drei Jahren Frau Weber und Frau Wolf, die die Truppe an einem roten Faden durch das Labyrinth der Herausforderungen führten.

 

Danke für diesen schönen Abend!

Der mutige Leo Löwenherz kommt im Film

Musicalprobe in der Stadthalle

Der mutige Leo Löwenherz kommt im Film

Musical-Proben der 5. Klassen

Alle FAG-Schülerinnen und Schülerinnen erinnern sich an „ihr“ Fünfermusical, so sehr, dass sie sogar bei den Abiturfeiern oft noch Kostproben aus dem Repertoire ihres Stückes geben. Zwei Jahre gab es das von allen immer ersehnte Musical wegen Corona nicht. Dieses Jahr schien die Rückkehr endlich möglich. Aber dann konnten wegen der hohen Inzidenzen schon die Probentage in der Jugendherberge in Creglingen nicht stattfinden. Am Anfang des Schuljahrs noch fest geplant, mussten sie schließlich acht Wochen vorher abgesagt werden: Keine langen Probenstunden am Vormittag, keine gemeinsamen Ausflüge am Nachmittag, kein nächtliches Flüstern auf den Zimmern. Sollte das etwa wieder das Ende der Fünfer-Aufführung sein?
Musicalprobe in der TurnhalleIn der Geschichte des Musicals „Löwenherz- Leonardo und das magische Amulette“ geht es dieses Jahr um den Jungen Leonardo, der sich mit Hilfe eines Amulettes vor der Inquisition aus dem Mittelalter in unsere Zeit retten kann.
Doch als sein Vater gefangen genommen wird, nimmt Leonardo all seinen Mut zusammen und reist wieder in die alte Zeit zurück, um seinen Vater zu retten. Deshalb heißt er auch Leo Löwenherz.Im Klassenzimmer

Mit ähnlichem Mut haben dieses Jahr die Musik-Lehrer und - Lehrerinnen des Friedrich-Abel-Gymnasiums und die Leiterinnen des Darstellenden Spiels trotz des Ausfalls der Probentage doch noch an das Einstudieren des Musicals gewagt. An drei Probentagen übten sie in der Schule in verschiedenen Gruppen und Räumen die Choreografien ein. Singen durften sie nicht. In den Klassen-zimmern wurden von der AG Darstellendes Spiel die Requisiten und die szenische Darstellung vorbereitet. Gespielt wurden diese meist im Freien und im Aufenthaltsraum.Im Klassenzimmer

MusicalprobeZiel aller Proben war dieses Jahr nicht die Aufführung in der Stadthalle, sondern ein Film, der alle Szenen zusammenfassen soll. Hierzu hat die Film-AG viele Teile gefilmt, die nun die SMEPer (Schüler-Medien-Mentoren-Programm-AG) zum diesjährigen Musical-Film zusammenschneiden werden. Noch sind viele von ihnen allerdings mit dem Abitur beschäftigt. Noch sind nicht alle Spielszenen gefilmt, denn auch die Probentage blieben nicht frei von Corona. Das Löwenherz-Schlusslied aller mutigen Fünfer wurde schließlich in der Stadthalle gedreht (Foto oben).

Und genau dieses Lied wurde dann ein einziges Mal live vor der Kommission der Weltethos Stiftung aufgeführt. Alle 140 Schülerinnen und Schüler durften nun wieder singen: laut und mit viel Schwung ließen sie die kleine Turnhalle vor zehn Zuschauern wackeln. Bei manchen blieben da die Augen nicht trocken: nach zwei Jahren Pause konnte man wieder die Begeisterung sehen, mit der die Fünfer am FAG angekommen sind.

Musicalprobe mit Zuschauern

 

Das schriftliche Abitur beginnt immer mit ………

Abitur-Plakate

Nach zwei Jahren Pandemie ein fast normales schriftliches Abitur am FAG

ItalienischabiturSeit Menschengedenken und für Generationen von Abiturienten begann das schriftliche Abitur mit dem Fach Deutsch. Das hatte seine guten Gründe: alle Schüler und Schülerinnen begannen die Reifeprüfung gemeinsam, psychologisch diente der Tag zur Nervenberuhigung, denn jeder Abiturient konnte etwas zu Papier bringen, und die Deutschlehrer hatten die meisten Tage für ihre Korrekturen. Vor lauter Pandemie ist es da in den letzten zwei Jahren gar nicht richtig aufgefallen, dass auch bezüglich des Abiturs die Welt in Baden-Württemberg nicht mehr so ist, wie sie war. Am Montag nach den Osterferien begann das diesjährige Abitur mit Italienisch und mit nur sechs Schülerinnen und Schülern. Nichts von den Gefühlen der früheren Jahre: wir sind der Abi-Jahrgang 2022, wir sind alle zusammen, wir rocken das!
Es mutete eher wie eine normale Klassenarbeit an, nur dass der Musiksaal (Foto) viel zu groß war und natürlich die üblichen Abitur-Regeln galten: Aufsicht, Toilettengang und eine ganz feste Abgabezeit um 13.30h.

Kraftraum78 Schülerinnen und Schüler nahmen dieses Jahr am schriftlichen Abitur des FAGs teil. Eine Schülerin konnte nicht antreten: Corona. Heute endete nun das Abitur mit dem Fach Französisch.

Auf Anregung von Eltern gab es zum ersten Mal einen „Kraftraum für Abiturienten“, in dem die Prüflinge vor und nach den Prüfungen zur Ruhe kommen konnten. Die Fachschaft Religion hatte den Raum liebevoll gestaltet: ein gemütliches Ambiente, spirituelle Impulse und Traubenzucker.

MatheabiturNeben dem Start mit Italienisch ist seit zwei Jahren auch neu, dass die Abiturienten nur noch drei Klausuren schreiben, jeweils in ihren fünf-stündigen Fächern. So gab es jetzt Abiturienten, die keine schriftliche Prüfung in Deutsch oder Mathematik ablegen mussten, vor ein paar Jahren noch undenkbar. Nur an zwei Tagen fand das Abitur wegen der Größe der Gruppe in der Stadthalle statt: der sogenannten Tutti-Frutti-Tag (Bildende Kunst, Gemeinschaftskunde, Geografie, Geschichte, NwT, Sport und Wirtschaft) hatte mit 58 Abiturienten die meisten „Teilnehmer“, gefolgt von Mathematik mit 43 (Foto).

Normal war an diesem Abitur, dass auf Tests und Masken verzichtet wurde. Letzte Zugeständnisse an die Corona-Situation waren lediglich die Verlängerung der Arbeitszeit um 30 Minuten in allen Fächern und die Möglichkeit für die Fachlehrer, Aufgaben auszuwählen. Ein freiwilliges Ausweichen auf den Nachtermin - wie in den letzten zwei Jahren - war nicht mehr möglich. Die Schüler und Schülerinnen sind nun - wie jedes Jahr - überglücklich, dass „es“ vorbei ist. Ab heute Abend werden sie in verschiedenen Gruppen ohne Lehrerbegleitung auf „Studienfahrt“ nach Kroatien, Italien, Paris oder zum Wandern auf die Schwäbische Alb gehen. Die eigentliche Abi-Fahrt führt im Juli nach dem mündlichen Abitur nach Lloret de Mar in Spanien.

Wie schön, dass diese Fahrten wieder möglich sind! Gute Reise.

Pädagogischer Tag am FAG

Pädagogischer Tag am FAG

Die Krise als Chance

Vor einer Woche hat an den Schulen in Baden-Württemberg die langersehnte „Rückführung in den Normalbetrieb“ begonnen, keine Nachweise und keine Tests mehr, die Maskenpflicht ist aufgehoben, aber weiterhin empfohlen. Zwar tragen fast alle Schüler und Schülerinnen noch Maske, doch das wird in Anbetracht des Wegfalls der anderen Maßnahmen nicht mehr als schlimm empfunden. „Daran haben wir uns jetzt schon gewöhnt“, kommentiert Daniel aus Klasse 8.

Da schien es allen Teilnehmern des pädagogischen Tages am Dienstag vor den Osterferien genau der richtige Zeitpunkt, um gemeinsam mit Eltern und Schülern und Schülerinnen auf die Zeit der Pandemie zurückzuschauen und auch einen Ausblick in die kommende Zeit zu wagen.
Unter den Leitfragen: „Wie habe ich die Zeit der Pandemie erlebt? Wovon habe ich profitiert? Was hat mir in dieser Zeit geholfen?  Was macht mir aktuell zu schaffen?“ trafen sich vormittags Eltern, Schüler und Lehrer in getrennten Gruppen. Begleitet wurden sie jeweils von einem Fachberater Schulentwicklung, die das FAG für diesen Tag von außen eingeladen hatte. Die Ergebnisse der jeweiligen Gruppen wurden bei schönstem Frühlingswetter unter dem Zeltdach präsentiert.

Eltern sprachen über ihre Mehrbelastung, den schnellen Erwerb von technischen Skills von Eltern und Schülern durch den Online-Unterricht und ihre Sorgen, ob ihre Kinder, besonders wenn sie aus den unteren Klassen kommen, Wissenslücken angehäuft haben.

Von den Schülerinnen und Schülern wünscht sich niemand den täglichen Online-Unterricht zurück, aber sie erinnern sich gerne daran, dass sie damals ihre Zeit selbst einteilen konnten und dass sie durch den Ausfall der Klassenarbeiten mehr Zeit für sich hatten. Bei aller Freude über die Rückkehr zur Normalität fallen den Schülerinnen und Schülern die vielen Klassenarbeiten und deren Vorbereitung am schwersten.

Den Lehrerinnen und Lehrern bleibt aus dieser Zeit die gute Zusammenarbeit mit Kollegen, die Hilfestellungen in technischen Fragen und der Austausch von Materialien in guter Erinnerung.
Aber auch der Zuwachs an individuellen Förderungsmöglichkeiten, der durch die vielen technischen Wege entsteht, die jetzt alle am Schulleben Beteiligten gleichmäßig benützen, bleibt für alle ein Gewinn.
Am Nachmittag arbeiteten die Lehrerinnen und Lehrer dann an einzelnen Themen weiter, die sich am Vormittag als zentrale Punkte herausgestellt hatten. So ging es etwa darum, wie man aus den Einzelkämpfer-Schülern in Klasse 5 und 6 gute Klassengemeinschaften macht oder wie man allen Schülerinnen und Schülern Raum zur nicht-schulischen Interaktion geben kann, den sie in den letzten Jahren so schmerzlich vermissen mussten.

Am 12. Mai gehen deshalb alle FAG-Schüler auf einen zusätzlichen Exkursionstag. Natürlich müssen auch Wissenslücken geschlossen werden, was im Rahmen der Förderaktion „Lernen mit Rückenwind“ des Kultusministeriums am FAG schon in vielen mittäglichen Fachsprechstunden passiert.

Das Wetter hat es gut gemeint mit diesem Tag, fast alle Besprechungen konnten draußen stattfinden. Überall war eine Aufbruchstimmung zu merken: Jetzt haben wir es zusammen so weit geschafft, jetzt schaffen wir den Schlussspurt der Pandemie auch noch! In den nächsten Wochen werden sich Gruppen bilden, die vielen guten Ideen auch in die Tat umsetzen.