Das Team AERO vom FAG siegt beim Deutschen CanSat-Wettbewerb in Bremen
Mehr als ein halbes Jahr intensive Entwicklungsarbeit, unzählige Stunden, in denen technische Teile entworfen und gefertigt wurden, viele Wochenenden, die mit der Projektorganisation verbracht wurden – all das hat sich gelohnt: Dominik Cieslicki und Levin Kohler sowie Imanuel Fehse, Florian Kastner und Sandor Kovac (Team AERO) haben den Bundeswettbewerb gewonnen und sich mit ihrem Dosen-Satelliten gegen 9 andere Teams aus ganz Deutschland durchgesetzt.Die Schüler des Friedrich-Abel-Gymnasiums entwickelten als sogenannte primäre Mission des 11. Deutschen CanSat-Wettbewerbs einen Dosen-Satelliten, der nach strengen Richtlinien gefertigt und mit einer Rakete auf etwa ein Kilometer Höhe geschossen wurde. Während des Fluges übermittelte der Satellit Daten wie den Luftdruck und die Temperatur per Funkverbindung an die Bodenstation. Der Satellit wurde von dem Team AERO selbst entwickelt und hergestellt, beispielsweise wurden gefräste Aluminium-Teile entworfen, 3D-Druck-Bestandteile mit Karbon gefertigt und umfangreiche Technik im Bereich der Sensoren, Modulen und eigenentwickelter Software entwickelt. Da die Schüler auch die Finanzierung des Projektes gewährleisten mussten, erstellten sie eine Website (www.aero-cansat.de), waren auf Instagram vertreten (über 40.000 Aufrufe in der Wettbewerbszeit, über 4.500 erreichte Instagram-Konten), druckten Sticker, kümmerten sich um Sponsoren und gaben Podcast-Interviews.
Die sekundäre Mission des Wettbewerbs war für die teilnehmenden Teams frei wählbar und die technikbegeisterten FAGler hatten sich dazu entschieden, mit ihrem Dosensatelliten PM- und VOC-Gas-Konzentrationen im Höhenprofil zu messen. Bei der Abkürzung PM geht es um Particulate Matter, kleine Partikel, die beispielsweise bei der Verbrennung von Treibstoffen entstehen und bei ihrem Eindringen in den menschlichen Körper in der Lage sind, chronische Folgeerkrankungen bis hin zum Tod zu verursachen. VOC-Gase sind flüchtige organische Verbindungen (wie zum Beispiel Methylchlorid), die zumindest in einigen Fällen krebserregend und sogar erbgutverändernd beim Menschen wirken können. Mithilfe der vorgenommenen Messungen können dann entsprechende Gegenmaßnahmen geplant und umgesetzt werden. Die Startkampagne in Bremen fand vom 3. bis zum 7. März in Bremen statt, Frau Carina Rattay begleitete die engagierten Schüler als betreuende Lehrkraft. Am Montag fand die Anreise der Teams und die Eröffnung statt. Tags darauf stand die technische Abnahme der Satelliten auf dem Programm, am Mittwoch starteten die CanSats und am Donnerstag wurden die Ergebnisse der 10 Teams präsentiert. Am Freitag, dem 7. März standen die Sieger, das Team AERO, fest.Der Schulleiter des FAG, Herr Stephan Damp, war zufällig am Tag des Raketenstarts in der Nähe erlebte den Start des CanSats hautnah und sorgte mit seinem Besuch bei den Schülern für große Freude. Alle FAGler betonten, sie hätten besonders den Austausch mit den anderen Teams durch die gemeinsamen Interessen sehr genossen. Auch die Vorträge von branchenspezifischen Unternehmen im Bereich Raum- und Luftfahrt und die große Gemeinschaft – jeder half dem anderen bei kleineren Problemen – hätten die Schüler sehr genossen.
„Mich hat besonders das Lob bei der technischen Abnahme am Dienstag gefreut“, erzählt Imanuel Fehse, der neben der Teamleitung für die mechanische Struktur des Satelliten, seine Fertigung sowie die Tests und ihre Auswertung zuständig war, „und das war auch nicht übertrieben, denn wir haben die Wettbewerbsrichtlinien nahezu perfekt eingehalten. Der Start ist ohne elektrische Ausfälle gelungen und auch die Bergung des CanSats gelang ohne Schäden.“ Florian Kastner fügt hinzu: „Die harte Arbeit hat sich gelohnt, es waren doch ungefähr 10 Stunden pro Woche, die wir neben dem Unterricht in unser Projekt gesteckt haben.“
Für die Gewinner des deutschen Wettbewerbs geht es nun im Juni in die Niederlande an den ESA-Standort ESTEC in Noordwijk, wo das Team AERO auf die anderen Siegerteams aus weiteren Ländern treffen wird, um die Ergebnisse erneut vorzustellen und sich auf internationaler Ebene auszutauschen. Die Zukunft für die erfolgreichen Satellitenkonstrukteure scheint damit geebnet und man darf auf die nächsten Projekte gespannt sein.