BILDENDE KUNST
Das Fach Bildende Kunst fördert schöpferische Kräfte, ästhetische Sensibilität, Wahrnehmung und die Verknüpfung von kognitiven, bildnerischen und emotionalen Fähigkeiten. Spielerische und experimentelle Ansätze führen zur Entfaltung von Kreativität und Erarbeitung von Lösungsstrategien, welche in einer Berufswelt von morgen eine zentrale Rolle spielen werden. Das Fach Bildende Kunst fördert zudem eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Wahrnehmung und Deutung.
Dieser ganzheitliche Ansatz und die daraus resultierende Möglichkeit, sich selbst einzubringen, ist wahrscheinlich in keinem anderen Fach so groß, wie in der Kunst. So können neben künstlerischen Fertigkeiten auch wichtige Kompetenzen zur Bildung und Stabilisierung der eigenen Persönlichkeit wie der einer Gemeinschaft erfahren werden.
Von der 5. bis zur 12. Klasse wird zwei- und dreidimensional gearbeitet, um flächiges, wie auch räumliches Denken zu fördern. Der Bereich Spiel und Aktion hat im neuen Bildungsplan eine stärkere Wichtigkeit erhalten.
In der Unterstufe werden verbale und bildhafte Problemlösestrategien entwickelt. Die Schülerinnen undSchüler müssen eigenständig Problemstellungen erarbeiten, persönlich reflektieren und darstellen lernen. Ein grundlegendes Spektrum an künstlerischen Techniken, Verfahren und Strategien wird erlernt. Dabei wird, aufbauend auf der Erlebniswelt der Schülerinnen und Schüler, auf Experimentierfreude und individuelle Gestaltung wert gelegt. Verstärkt wird auch hier das Element Spiel und Aktion einbezogen.
In der Mittelstufe werden Problemlösungsstrategien differenzierter entwickelt. Die Organisation der Bildfläche, die Bewusstwerdung der plastischen Form in Beziehung zum Raum, die Aspekte eines Design-Prozesses und die architektonischen Gestaltungsmittel werden analysiert und angewendet.
Anhand von kunsthistorischen Bezügen werden biographische, kulturelle und zeitbezogene Bedingungen untersucht, die einen Zugang zu künstlerischen Werken ermöglichen.
In der Oberstufe werden durch umfassende Werkbetrachtungen exemplarisch Künstlerinnen und Künstler kennengelernt, reflektiert, analysiert und interpretiert.
Bildhafte, architektonische und plastische Gestaltungsmittel ermöglichen Ideen, Vorstellbares, Emotionen und Sichtbares darzustellen. In offenen Gestaltungsprozessen werden unterschiedliche Materialien gezielt eingesetzt und abbildhaft, abstrakt oder experimentell angewendet.
Jeder hat die Möglichkeit auf seine eigene Art und Weise an eine Aufgabenstellung heranzugehen. Durch das Einbringen der eigenen Persönlichkeit können individuelle Lösungswege entdeckt werden. Eine wichtige Qualität des künstlerischen Arbeitens besteht darin, dass es nicht nur eine „richtige“ Lösung gibt. Jeder einzelne setzt sich mit sich selbst und der Aufgabe intensiv auseinander. Eigenständigkeit und Eigenverantwortlichkeit sind von großer Bedeutung; eine wichtige Vorbereitung für das Abitur, das Studium, den Arbeitsalltag und letztendlich das Leben.