Wenn das T-Shirt aus Milch besteht

COACHING4FUTURE

Wenn das T-Shirt aus Milch besteht

COACHING4FUTURE berät 10. Klassen in MINT-Berufen

Die Zukunft gestalten, davon träumen viele. Damit es nicht bei den Träumen bleibt, hat das Friedrich-Abel-Gymnasium zwei Referentinnen des Programms COACHING4FUTURE für alle Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen zur Berufsberatung in MINT-Berufen eingeladen. Jasmin Friedrich hat einen Master in Molekular-und Zellbiologie der Universität in Heidelberg, Dr. Simone Bauer hat Integrated Life Science (eine Mischung aus Biologie, Mathematik und Physik) an der Universität Erlangen studiert und dann am Deutschen Krebszentrum in Heidelberg promoviert.

Beide erinnern sich noch genau, wie es war, als sie sich für einen Studiengang entscheiden mussten. Weil es ihnen wichtig ist, dass Schülerinnen und Schüler ihre Entscheidungen fundiert treffen können, engagieren sie sich für das Programm COACHING4FUTURE, das von der Baden-Württemberg Stiftung, der Südwestmetall und der Bundesagentur für Arbeit BW unterstützt wird.

Die beiden Forscherinnen haben interaktive Vorträge und einen Tisch voller Technik zum Anfassen mitgebracht.

Aber erst einmal durften die Schüler und Schülerinnen aus sechs Zukunftsmodellen zwei auswählen: Wie sieht die Zukunft wohl aus und welche Berufe dieser Zukunft gibt es in den Bereichen Wohnen, Mobilität, Menschen helfen, Maschinen und Roboter, Lifestyle, Welt retten? Die Schüler entschieden sich mehrheitlich für die Bereiche Mobilität sowie Maschinen und Roboter.

 

Im Bereich der Mobilität zeigten die Schüler und Schülerinnen großes Interesse am autonomen Fahren. Die Referentinnen begannen mit einer Schätzfrage: Wie viele Daten stecken in einem autonom fahrenden Fahrzeug? 30 Terabyte! Wer sich für dieses Feld interessiert, wäre in Studiengängen wie Informatik, Materialwissenschaft oder Mikrotechnologie gut aufgehoben.

Mit dem Hyperloop, einem Zug, der sich in einer fast luftleeren Röhre fortbewegt, wird ein neues Hochgeschwindigkeitssystem entwickelt. Wer diese Entwicklung weiter vorantreiben möchte, könnte sich für Computer Science oder auch für Geotechnologie entscheiden, denn ein Zug wird ja in einer Landschaft verlegt.

Im Bereich Maschinen und Roboter wurde in Anlehnung an Daniel Wilsons Roman „Robocalypse“ über die vermeintlich drohenden Gefahren der KI (englisch: AI) gesprochen. Im Moment scheint die Angst, dass sich Roboter verselbstständigen, noch nicht berechtigt, weil etwa die Lernfähigkeit für Emotionen nicht gegeben ist. Aber alles hängt von den Daten ab.  In der Tat sind „Daten in unserer heutigen Gesellschaft und Wirtschaft ein sehr hohes Gut“, kommentierte eine der Referentinnen. Wenn man sich für Daten interessiert, ist das Studium Data Science zentral.  Es gibt aber auch Studiengänge in Teilbereichen, wie etwa Medizininformatik oder (in eher technischer Richtung) Mikrotechnologie. Auch ohne Studium kann man in diesem Feld tätig werden: So gibt es etwa die Ausbildung zum Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse.

FAG – Für alle gemeinsam

FAG - Für alle gemeinsam

FAG – Für alle gemeinsam

Unsere Bewerbung zur Weltethos-Schule

Über dem Treppenabgang zum Kiosk hängt es ganz groß an der Decke: das Leitbild des Friedrich-Abel-Gymnasiums. Während Schülerinnen und Schüler zusammen mit Lehrern und Lehrerinnen also für ein Brötchen anstehen oder sich das Mittagessen abholen, können sie lesen, welche Werte am FAG wichtig sind: Identifikation und Begeisterung, Umgang und Achtung, Werte und Haltung - das alles ist das FAG.
Als staatliches Gymnasium ist die Schule offen für Schülerinnen und Schüler aller Religionsgemeinschaften und weltanschaulichen Gruppen. Sie alle sollen sich in Toleranz begegnen, sich mit ihren Werten am FAG wiederfinden und wohlfühlen.
Das FAG hat nun beschlossen, sich bei der Stiftung Weltethos um eine Aufnahme unter die „Weltethos-Schulen“ zu bemühen. Für diese Bewerbung als Weltethos-Schule ist das FAG gehalten, genau hinzuschauen, ob und wie es diesem Anspruch gerecht wird.


Neben dem eigentlichen Unterricht gibt es außerunterrichtliche Veranstaltungen und Aktionen, die auf ein vertieftes Verständnis der Unterschiede, aber auch auf ein respektvolles Miteinander abzielen. Alle Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse nehmen drei Tage lang am Projekt „Interkulturelles Lernen“ teil. Sie besuchen eine Kirche, eine Moschee und eine Synagoge. Vor Ort können sie sich informieren, Fragen stellen und Berührungsängste abbauen. Am FAG münden diese Erfahrungen zum Beispiel in die Aktion „Respekt im Alltag“, bei der die Schule in regelmäßigen Abständen bestimmte Aspekte des Zusammenlebens betont. So gab es etwa zum Thema Höflichkeit am Lehrerzimmer ein Schild mit den einfachen Zauberworten „Bitte“ und „Danke“: Aus „Ist Herr X da?“ wurde dann „Könnten Sie bitte nach Herrn X schauen? – Danke.“
Viel über die eigenen Werte und die der anderen lernen die Schülerinnen und Schüler besonders auf Fahrten ins Ausland. In besonderer Erinnerung bleibt vielen FAGlern die Reise nach Łódź in Polen, wo sie gleichzeitig der polnischen Herzlichkeit, aber auch der finsteren deutschen Vergangenheit und Resten des Sozialismus begegnen. So einen Austausch trägt man immer in seinem Herzen. Natürlich begegnen Schülerinnen und Schüler auch bei den anderen Austauschprogrammen (in England, Frankreich und Italien) der Vergangenheit des jeweiligen Landes; sie erfahren, wie es ist, sich erst fremd zu fühlen, dann doch zurechtzukommen und schließlich eine zweite Familie gewonnen zu haben.
Fremd sein kann man auch in Vaihingen. Deshalb hat die Flüchtlings-AG des FAG in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Asyl und der Stadt Vaihingen ein Konzept für das Projekt JuMb („Junge Menschen beieinander“) entwickelt. Die Wünsche aller am Projekt Beteiligten, der Geflüchteten und der Vaihinger Jugendlichen, wurden dabei gleichermaßen berücksichtigt: In einem Kunstprojekt und einem Film über Heimat oder durch interkulturelle Spiele und gemeinsames ehrenamtliches Engagement setzten die Teilnehmer sich immer wieder mit zentralen gemeinsamen Werten auseinander.

Auch die SMV will mit Aktionen an die gemeinsame Verantwortung für unsere Welt erinnern. So wurde gerade eine Pfandflaschenaktion am FAG ins Leben gerufen: In eigens dafür bereitgestellte Behälter werfen möglichst viele ihre Pfandflaschen, damit diese recycelt werden und der Erlös für einen wohltätigen Zweck gespendet wird.
Am stärksten aber ist die FAG-Gemeinschaft beim sogenannten FAG-TOTAL zu spüren. Vor Weihnachten und vor den Sommerferien treffen sich alle am Schulleben Beteiligten im Hof unter dem Sonnensegel. Der Schulleiter und die SMV sprechen über das vergangene Kalender- bzw. Schuljahr, Preise werden vergeben, die Schulhymne wird gesungen. Dann fühlen alle: „Wir sind das FAG“.

Das interreligiöse und interkulturelle Projekt „Weltethos“ hat in ihren Forschungen herausgefunden, dass alle Religionen gemeinsame Werte haben. Genau diese Werte nennen sie „Weltethos“. Vertreter aller Religionen, unter anderem auch der Dalai Lama, verabschiedeten beim Parlament der Weltreligionen 1993 die Erklärung zum Weltethos und einigten sich auf folgende gemeinsame Werte: Menschlichkeit, die Goldene Regel der Gegenseitigkeit („was Du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu“), Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit, Ehrlichkeit und die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Aus diesem Projekt entstand die Tübinger Stiftung Weltethos, die nun Schulen unterstützt, die sich für diese Werte einsetzen und mit neuen Projekten an deren Umsetzung weiterarbeiten möchte. Hierzu organisiert die Stiftung Fortbildungen bzw. Tagungen und unterstützt mit Einzelberatung.

Eine Gruppe von Lehrerinnen und Lehrern am FAG hat im Schuljahr 2020/21 unter dem Motto „FAG – für alle gemeinsam“ eine Bewerbung zur Aufnahme als Weltethos-Schule vorbereitet. Alle Schulgremien unterstützen die Bewerbung. Das FAG verspricht sich davon eine Würdigung der bisherigen Arbeit und Anstoß für neue Projekte.
Wegen Corona hat sich der Zeitplan etwas verschoben. Nun wird im April eine Delegation der Stiftung Weltethos die Schule besuchen und dann über die Aufnahme befinden.
Weitere Informationen zur Bewerbung finden sich auf der Homepage.

Spielerische Fragen wecken Interesse für Informatik

Informatik-Biber 2021

Informatik-Biber-Wettbewerb am FAG zum 10. Mal!

Vaihingen Im November wurde am FAG zum 10. Mal fleißig „gebibert“: 545 der insgesamt 784 Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Abel-Gymnasiums haben vom 8. bis 19. November am Online-Wettbewerb „Informatik-Biber 2021“ teilgenommen und hervorragende Ergebnisse erzielt.

Beim „Informatik-Biber“ wird das Interesse für Informatik geweckt, ohne spezielle Vorkenntnisse besitzen zu müssen. Ein Konzept, das aufgeht: Spielerisch setzen sich Kinder und Jugendliche beim Online-Contest mit interessanten Fragen der Informatik auseinander. Die Fragen sind motivierend und kreativ: Welchen Weg muss die auf dem Bild dargestellte Schildkröte gehen, um ihren kompletten Garten abzugrasen, wenn sie jedes Feld nur einmal betreten darf? Welche Wassersperren muss der Müller schließen, damit er in Ruhe Räder in seine Wassermühlen einbauen kann? Der Informatik-Biber stellte die Teilnehmenden auch in diesem Jahr wieder vor knifflige Fragestellungen.

Der Informatik-Biber weckt nicht nur das Interesse am Fach, sondern ist für viele Schüler auch der erste Schritt in der Auseinandersetzung mit Informatik. Er ist allein mit logischem und strukturellem Denken zu bewältigen. Dieses digitale Denken wird immer wichtiger für eine aktive Beteiligung an der digitalen Gesellschaft. Als Breitenwettbewerb angelegt, ermöglicht der Biber zum einen die Teilnahme vieler Schülerinnen und Schüler, zum anderen können so Lehrkräfte, Eltern und auch die Kinder selbst Begabungen erkennen.

 „Wir sind stolz darauf, beim Thema Informatik zu den stark engagierten Schulen im Bundesgebiet zu zählen. Mit unserem Profilfach IMP (Informatik – Mathematik- Physik) ab Klasse 8 und dem Angebot des Faches Informatik in der Oberstufe bis zu einer möglichen Abiturprüfung können wir unseren Schülerinnen und Schülern das Fach Informatik durchgängig anbieten“, freut sich MINT-Verantwortliche Heike Dercks.

 

Am FAG konnten nun die Preise zusammen mit den Halbjahresinformationen ausgegeben werden: 29 Schülerinnen und Schüler erreichten einen 2. Preis – und ganz besonders stolz durften 20 Schülerinnen und Schüler auf ihren 1. Preis sein! Die Preisträger erhielten einen Stoffrucksack, einen Bleistift oder Kugelschreiber.

Das Bild zeigt die meisten Preisträgerinnen und Preisträger.  

Wenn man schon zu Schulzeiten studiert

Charlotte vor der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg

Charlotte Kaiser in die Studienstiftung des Deutschen Volkes aufgenommen

Charlotte Kaiser hat im Sommer 2021 mit Bestnote am Friedrich-Abel-Gymnasium Abitur gemacht. Mit Disziplin und frühem Aufsehen hat sie diese Leistung erreicht. Aber nicht nur für die Schule brauchte Charlotte einen geordneten Tagesablauf, sondern auch für die Musik, der sie schon früh einen großen Teil ihrer Zeit gewidmet hat. Mit viereinhalb Jahren begann sie mit dem Klavier. Bald nahm sie an Wettbewerben teil. Schon mit sieben Jahren führte sie eigene Kompositionen auf. Seit sie neun ist, spielt Charlotte Horn. Seit ihrem zwölften Lebensjahr war Charlotte Vorschülerin an der Hochschule für Musik in Karlsruhe mit Hauptfach Klavier in der Klasse von Prof. Sontraud Speidel und den Nebenfächern Komposition und Musiktheorie, später auch Improvisation und Jazzharmonielehre. 2016-2019 nahm sie an der Kompositionswerkstatt der Förderpreisträger "Jugend komponiert" und war Stipendiatin des Wiener Musikseminar. Im gleichen Jahr hatte sie eine Einladung zum Tag der Talente in Berlin. Die Liste ihrer Wettbewerbe, Preise und Stipendien ist lang.


Wie weit breit Charlotte aufgestellt ist, sieht man schon daran, dass sie Rahmen des Abiturs nicht nur den Vaihinger Musikpreis erhielt, sondern auch den Abiturientenpreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker und den Bischof-Sproll-Preis für das Fach Katholische Religion. Trotz ihrer vielen Termine war sie Kurs-Sprecherin und im Schülerrat.
Charlotte möchte ihre musikalische Ausbildung fortsetzen, aber sie studiert nicht Musik. Es gefällt ihr sehr, Menschen mit ihrer Musik zu erfreuen, aber mehr noch möchte sie Gesellschaft mitgestalten. Deshalb studiert Charlotte seit Herbst 2021 in Würzburg Jura. Später möchte sie in den diplomatischen Dienst gehen.


Für ihren einzigartigen Lebenslauf - ihre vielen Interessen und ihre Hingabe an die Musik - wurde Charlotte am Tag vor dem Heiligen Abend 2021 in die Studienstiftung des Deutschen Volkes aufgenommen.


Herzlichen Glückwunsch, Charlotte!

Gangsta-Oma und Pullerpause

Teilnehmer*innen des Vorlesewettbewerbs 2021

Gangsta-Oma und Pullerpause

2. Corona-Vorlesewettbewerb am FAG

Wie schon im letzten Jahr fand auch der diesjährige Vorlesewettbewerb der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels nicht im großen Musiksaal mit allen Sechstklässlern des FAG, sondern wieder in einem ganz normalen Klassenzimmer im Nebengebäude statt. Georg von Heyden, Lia Müller, Lilly Rempis, Franziska Scheible, Julius Lehmann, Cedric Meierhofer, Pauline Stöcklein und Charlotte Vogel (Foto v.l.n.r und von oben nach unten) waren die Klassensieger aus den Klassen 6a bis 6d. Jede und jeder von ihnen durfte einen Buddy-Zuschauer mitbringen. Und dann gab es noch die Jury aus den Lehrerinnen und Lehrern und natürlich die Vorjahressiegerin Lucina Schulte, die auch über den Sieger oder die Siegerin mitentscheiden durfte. „Ich möchte gleich wieder mitlesen“, verriet sie im Vorfeld und ein bisschen von der letztjährigen Ausregung stieg noch einmal in ihr hoch.
Doch nun waren die anderen dran. Gut vorbereitet, kaum aufgeregt und richtig professionell machten sie mit ihren Ausschnitten aus acht Büchern richtig Lust auf Lesen.
Da war der gelangweilte Ben, aus dem Buch „Gangsta-Oma“ von David Walliams, der plötzlich mit seiner Oma auf einen Raubzug ging, oder Amanda Bubble und der Versuch die Hinrichtung der zweiten Frau von Heinrich VIII, Anne Boleyn, historisch getreu, aber doch nicht zu grausam darzustellen (aus dem Buch „Amanda Bubble und die platzende Paula“ von Kjartan Poskitt und David Tazzyman) oder ein außerirdisches Monster aus J.C.Cervantes´ Buch „Zane gegen die Götter“. Auch Harry Potter durfte natürlich nicht fehlen.
Zum Schluss stand die Jury vor einer richtig schwierigen Entscheidung: Wer hatte denn nun am spannendsten vorgetragen, wessen Personen waren am lebhaftesten vor den Augen der Zuhörer erschienen, wer hatte die Stelle so gewählt, dass jeder das Buch gleich weiterlesen wollte? Die Wahl fiel dann einstimmig auf Pauline Stöcklein aus Klasse 6b: Mit ihrem Auszug aus Franziska Gehms Buch „Pullerpause“ ließ Pauline nicht nur Jobst und seine Mutter auf der Rückreise aus dem Mittelalter eine Pause in der DDR machen, sondern sie nahm mit ihrer sprachlichen Ausgestaltung der DDR-Polizisten auch die Zuschauer mit zurück in das Jahr 1989.
Pauline wird das FAG im Februar beim Regionalwettbewerb vertreten, der auch 2022 wieder online stattfinden wird.

Auch in diesem Jahr hatten wieder Schüler und Schülerinnen Lust

Ein Jahr im Ausland

Auch in diesem Jahr hatten wieder Schüler und Schülerinnen Lust

Informationsveranstaltung zum Thema Schule im Ausland

 

Für die Expats am FAG ist es so etwas wie der Jahreshöhepunkt: die Informations-veranstaltung „Ein Jahr im Ausland hast Du Lust?“ für Schülerinnen und Schüler aus Klasse 8 und 9 und deren Eltern. Expats sind Menschen, die sich entschließen, für eine längere Zeit ins Ausland zu gehen. Am FAG sind diese Menschen natürlich Schülerinnen und Schüler und ihre Ziele in den letzten Jahren waren Schulen in den USA, in Neuseeland und in Kanada

 

Vincent Weiss war vorletztes Jahr in den USA. Franziska Steiner wollte erst in die USA, hatte sich aber im letzten Moment umentschieden, nach Neuseeland zu gehen. Vincents und Franziskas Aufenthalte waren von Corona noch nicht betroffen. Lena Eppinger ist im Januar 2020 nach Neuseeland geflogen und wurde dann bereits zwei Monate später durch die Rückholaktion der Bundesrepublik zurückgebracht. Carolin Both war für fünf Monate in Kanada. Eigentlich wollte sie verlängern, aber das ging dann nicht mehr. Sie alle sind in Klasse JII und nahmen elektronisch an der Veranstaltung teil. Nur Vanesa Koeva aus

Klasse 10 sprach live vor dem Publikum. Sie war richtig mutig, denn sie war mitten in der Pandemie ab Januar 2021 für ein halbes Jahr in Texas.

 

Natürlich wurde auch an diesem Abend viel über Covid berichtet. Aber zum Schluss überwogen doch ähnliche Erfahrungen wie bei den früheren Expats: Reisefieber, Offenheit bei Lehrern und Mitschülern an der neuen Schule im Ausland, gute und schlechte Tage mit der Gastfamilie, Weihnachtspakete von zu Hause im Dezember, ein schwerer Abschied vom neuen Land und den neuen Freunden.

Auch dieses Jahr ist für alle klar. „Wir gehen wieder raus!“

 

Anschließend informierte die Schule über die formalen Gesichtspunkte einer solchen Ausreise: Beurlaubung, Noten, Abschlüsse, Wiedereingliederung in das FAG.

 

Wie jedes Jahr konnten die Schülerreferenten ihre jüngeren Schulkameraden mitreißen, denn im Anschluss an die Veranstaltung gab es - trotz Corona - viele individuelle Fragen von Schülern und Eltern an die Referenten und auch viele Ideen, wo es denn für die nächste Generation von Expats am FAG hingehen könnte.

Tischtennis, Technik und ein langer Atem

Maximilian Krauß

Maximilian Krauß in die Stiftung der Deutschen Wirtschaft aufgenommen

Maximilian Krauß hat 2019 am Friedrich-Abel-Gymnasium Abitur gemacht. Danach war er zum Arbeiten und Reisen in Neuseeland.  Durch Corona wurde er gezwungen, vorzeitig nach Deutschland zurückzukehren. Seit Oktober 2020 studiert er nun an der Dualen Hochschule in Stuttgart Wirtschaftsingenieurswesen. Schon in der Schule interessiert sich Maximilian für Technik. Mit einem Team der MINT-AG des FAGs hat er mehrfach am Wettbewerb „Jugend forscht“ teilgenommen, zuletzt erfolgreich mit einem Cocktail-Mixer, der per Handy und App selbstständig Cocktails mixen konnte.

Maximilian ist sehr sportlich. Er spielt Tischtennis und arbeitet als Tischtennisjugendtrainer.

Es ist ihm wichtig, mit den Kindern Sport und Spaß zu erleben, aber auch das Vermitteln von Werten sieht er als Aufgabe seiner Vereinsarbeit. In der Corona-Zeit gestaltete er zusammen mit den Kindern das Training online, ein Ankerpunkt für alle in einer schwierigen Zeit.

Eigentlich können Studenten, die dual studieren, sich nicht bei den großen Studienwerken um ein Stipendium für ihr Studium bemühen, da sie in der Zeit des Studiums schon Geld von der Firma bekommen, die sie ausbildet. Maximilians Partner ist die Firma Stihl. Die Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) hat nun ihr Konzept geändert, so dass auch Studierende in dualen Studiengängen an der ideellen Förderung ihrer Stiftung teilnehmen können. Schließlich geht es bei der Begabtenförderung nicht nur um Geld, sondern auch um die Begegnungen auf den von der Stiftung organisierten Tagungen und die Vernetzungen der Studenten und Studentinnen untereinander, die durch diese Foren entsteht.

Maximilian hat sich im Januar an die Bewerbung gesetzt. In drei Runden musste er Unterlagen einreichen und Online-Gespräche führen, in denen es einerseits um seine Persönlichkeit, sein Leben und seine Zukunftspläne ging, andererseits aber auch sein Allgemeinwissen zu politischen, wirtschaftlichen und ethischen Fragen auf den Prüfstand gestellt wurde. Das alles wollte gut vorbereitet sein. Zum Schluss wurde Maximilians Einsatz, sein soziales Engagement und seine Studienleistung belohnt und er wurde rückwirkend zum 1. Oktober in die Stiftung der Deutschen Wirtschaft aufgenommen.

 

Mit Instant-Nudeln und VR-Brille in das Reich der Mitte

Charlotta Lehmann 2021

Mit Instant-Nudeln und VR-Brille in das Reich der Mitte

Carlotta Lehmann nimmt an der ersten „Einsteigerakademie China“ der Deutschen Schülerakademie teil

Mitten in den Sommerferien erhielt Herrn Damp die Nachricht, dass die Deutsche Schülerakademie ein neues Programm aufgelegt hat, und zwar für Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 bis 10. Zusammen mit dem Bildungsnetzwerk China und dem Förderprogramm „Bildung und Begabung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der Kultusministerkonferenz und des Stifterverbands der deutschen Wirtschaft richtete die Deutsche Schülerakademie eine „Einsteigerakademie China“ aus.

Noch in den Ferien wurden von der Schule drei Kandidatinnen ausgewählt, jeweils eine aus Klasse 8, 9 und 10. Zum Schluss entschied sich die Schülerakademie für Carlotta Lehmann aus Klasse 9a. Ende Oktober durfte sie eine Woche lang online mit 35 anderen Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland und einem Schüler aus Johannesburg zu ihrem Wunschthema arbeiten: Gesellschaftlicher Wandel in China.
Verblüfft war Carlotta schon von dem großen Paket, dass sie als Vorbereitung zugeschickt bekam. Darin befand sich das T-Shirt, das sie auf dem Foto trägt, ein Pinsel zum Schreiben und Tinte, viel Informationsmaterial, gewürzter Tofu und eine VR-Brille.

Der Kurs begann am Samstagabend mit gemeinsamem Kochen. Die Zutaten musste jeder selbst kaufen: es gab selbstgemachte oder Instant-Nudeln mit rohen Möhren und Gurken, Sesam, Sojasoße und Reisessig; gegessen wurde mit Stäbchen oder mit Gabeln. Jeder aß in seiner Küche, aber alle waren per Video-Call verbunden. Ab Montag gab es dann mehrere Stunden Chinesisch-Unterricht am Tag. Carlotta lernte Pinyin, die lateinische Umschrift der chinesischen Zeichen, und die Aussprachen. Einfachere Sätze, Wochentag und die Zahlen wurden eingeübt. Grundzüge einer so exotischen Sprache zu erlernen hat Carlotta viel Spaß gemacht. Jetzt würde sie gerne die Schriftzeichen können.

Im inhaltlichen Teil ging es um Politik und die wirtschaftliche Transformation Chinas. Am Mittwoch unterhielten sich die Deutschen per Video-Schalte mit Schülerinnen und Schülern der Zhangjiakou No. 1 High School über Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Besonders spannend war dann für alle der Donnerstag. Mit ihren VR-Brillen machten die Deutschen einen virtuellen Rundgang in China und die chinesischen Schüler der Changshu Lunhua Fremdsprachenschule liefen durch Berlin. Anschließend gab es Zeit für Gespräche über Spiele, WeChat - das chinesische WhatsApp - und den Alltag im jeweils anderen Land.
Zum Abschluss des Kurses stellten die Teilnehmer sich gegenseitig ihre Projekte vor, die sie in der Woche erarbeitet hatten. Carlotta hatte etwa mit anderen ein Hörspiel über den Alltag in einer chinesischen Familie gemacht.
Der Kurs wurde begleitet von zwei Sinologen aus Würzburg.

Carlotta war ganz begeistert von dem, was sie virtuell erlebt hat. Am liebsten würde sie gleich in einen Austausch nach China gehen. Aber noch gibt es ja das andere Thema: Corona.
In der Zwischenzeit kann Carlotta sich ja mit den Zeichen beschäftigen. Man braucht ca. 4500, um seinen Alltag in China zu bewältigen.

MINT-freundliche und Digitale Schule

Foto: Heike Dercks, MINT-Verantwortliche am FAG und Schulleiter Stephan Damp

Das Friedrich-Abel-Gymnasium erhält wiederholt die Auszeichnung „Digitale Schule“

40 Schulen aus Baden-Württemberg wurden am 12. 11. 2021 in einer Onlineveranstaltung von der Staatssekretärin im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Sandra Boser, und dem Vorsitzenden Thomas Sattelberger als „Digitale Schule“ ausgezeichnet. Auch das FAG freute sich über eine wiederholte Auszeichnung!


Doch was bringt das Zertifikat „Digitale Schule“? Durch einen Kriterienkatalog wurde dem FAG ermöglicht, eine Standortbestimmung sowie eine Selbsteinschätzung zum Thema „Digitalisierung“ vorzunehmen und Anregungen umzusetzen. Bei Vorliegen einer entsprechenden Profilbildung kann von einer digitalen Schule gesprochen werden. Das FAG hat sich, obwohl schon damals im Vergleich zu anderen Schulen gut aufgestellt, in den letzten drei Jahren deutlich weiterentwickelt, wie die Analyse der Experten der Schule attestierten. Der Kriterienkatalog „Digitale Schule“ umfasst fünf Module, die alle von den Schulen nachgewiesen werden:

1. Pädagogik & Lernkulturen
2. Qualifizierung der Lehrkräfte
3. Regionale Vernetzung
4. Konzept und Verstetigung
5. Technik und Ausstattung.


Die Module sind orientiert an der KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ und wurden von Expertinnen und Experten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der u.g. Verbände entworfen. Die Ehrung als „Digitale Schule“ ist dabei wissenschaftlich basiert, verbandsneutral sowie unabhängig. Das Signet „Digitale Schule“ wird in Baden-Württemberg vergeben von folgenden Partnern:

Partner Zertifikat "Digitale Schule"

Die Ehrung der „Digitalen Schulen“ in Baden-Württemberg steht unter der Schirmherrschaft der Beauftragten der Bundesregierung für Digitalisierung, Staatsministerin Dorothee Bär.


“Digitale Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sind zentrale Voraussetzung nicht nur für ihren Lernerfolg, sondern auch für späteren beruflichen Erfolg. Stimmen im Unterricht die digital-pädagogischen Konzepte im Zusammenspiel mit guter Medienausstattung und digitaler Infrastruktur, dann führt das individuelle und Team-Lernen zu Talententfaltung, persönlichem Erfolg und guten Berufschancen. In den „MINT-freundlichen Schulen“ wie auch den „Digitalen Schulen“, die wir heute auszeichnen, sind hervorragende Konzepte gelebte Realität – nach jahrelanger Arbeit in der Schulgemeinschaft mit Eltern, Lehrkräften, Schülerschaft sowie Partnern der Schule. Diese Leistung erkennen wir heute an und ich rufe ihnen allen zu: Herzlichen Glückwunsch, ihr könnt stolz auf euch sein!”, so der Vorsitzende der Nationalen Initiative „MINT Zukunft schaffen!“, Thomas Sattelberger.


“In der heute vielfältig technisierten Berufswelt ist es wichtig, die Nachwuchsförderung in den technischen und naturwissenschaftlichen Berufen auf möglichst vielen Kanälen anzubieten. Der Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft wird nur gelingen, wenn wir Fachkräfte fördern, die diesen gestalten wollen und können. Insbesondere den MINT-Fachkräften kommt dabei in allen Disziplinen eine Schlüsselrolle zu“, sagt Stefan Küpper, Geschäftsführer Politik, Bildung und Arbeitsmarkt der Unternehmer Baden-Württemberg und von Südwestmetall, “Genau hier leisten sowohl die „MINT-freundlichen Schulen“ als auch die „Digitalen Schulen“ in Baden-Württemberg einen großartigen Beitrag. Dafür wollen wir Danke sagen und gratulieren den zu ehrenden Schulen herzlich. Es ist uns ein großes Anliegen dieses wertvolle Netz an Schulen weiter auszubauen und zu unterstützen.”

Das Jahr 2021 hat verdeutlicht, was für eine wichtige Rolle Digitalität in unserem Bildungssystem spielt. In der Covid-19-Pandemie erleben wir, dass Schulen sich stärker für die Chancen der digitalen Bildung öffnen. Sie wollen sich entwickeln und die eigene digitale Transformation vorantreiben. Um Schulen zu motivieren, ihr digitales Profil weiter zu schärfen und informatische Inhalte verstärkt in den Unterricht zu bringen, hat die Nationale Initiative »MINT Zukunft schaffen« die Auszeichnung „Digitale Schule“ ins Leben gerufen. Mit dem Signet soll das Engagement der Schulleitungen und Lehrkräfte gewürdigt und bestärkt werden, die sich für eine zeitgemäße Bildung in der digitalen Welt stark machen.

Das FAG konnte diese Entwicklung nur mit der Energie der Lehrkräfte und der Unterstützung des Schulträgers bezüglich der Ausstattung so gut umsetzen. Vielen Dank dafür!

 

Jürgen Gückel zu Gast am FAG

Jürgen Gückel zu Gast

 

Eigentlich war Jürgen Gückel letzte Woche nach Vaihingen gekommen, um am Mittwochabend beim KZ-Verein Vaihingen sein im September erschienenes neues Buch vorzustellen: „Heimkehr eines Auschwitz-Kommandanten: Wie Fritz Hartjenstein drei Todesurteil überlebte.“ Aber vorher fand er noch Zeit, um am Friedrich-Abel-Gymnasium aus seinem im letzten Jahr erschienen ersten Buch „Klassenfoto mit Massenmörder: Das Doppelleben des Artur Wilke“ zu lesen. Zu dieser Lesung hatte der Geschichts-Fachvorsitzende Benjamin Walf die Schüler und Schülerinnen aller zehnten Klassen eingeladen.
Der Autor Jürgen Gückel war 40 Jahre lang bei verschiedenen Zeitungen in Norddeutschland tätig, unter anderem auch als Gerichtsreporter des Göttinger Tageblatts. Mit seinem Ruhestand hatte er endlich die Zeit gefunden, sich an „seinen Fall“ zu erinnern und dessen Details zu recherchieren. „Sein Fall“ ist die Geschichte seines Klassenfotos, auf dem er als Erstklässler in der ersten Reihe zu sehen ist, zusammen mit seinem Klassenlehrer, dem Massenmörder Artur Wilke.
Zu diesem Zeitpunkt hieß er noch Walter Wilke, denn er hatte die Identität seines gefallenen Bruders angenommen, um nach dem Krieg seiner Bestrafung zu entgehen. Er war verantwortlich für die Erschießung von tausenden von Juden in Weißrussland. Seine Frau und seine drei Kinder lebten in der DDR. An seinem neuen Ort Stederdorf, zwischen Hannover und Braunschweig gelegen, heiratete er ein zweites Mal und bekam zwei weitere Kinder.
Die Geschichte scheint verwirrend, doch von Ausschnitt zu Ausschnitt der Lesung wird klarer, worum es Jürgen Gückel eigentlich geht: die Darstellung der Taten des Artur Wilke in Minsk in den letzten Jahren des Krieges. Er beschreibt dabei drastisch die Erschießungen von Zivilisten.
Aber noch etwas anderes beschäftigt Gückel. Wie erinnern sich Menschen an wichtige Ereignisse? Eines Tages wurde sein Klassenlehrer Walter Wilke in Stederdorf von zwei Männern aus dem Unterricht, um zu seinen Verbrechen bzw. denen seines Bruders – wer war er denn jetzt eigentlich? – vernommen zu werden. Er kam nie zurück. Gückel war damals noch in den unteren Klassen. Später hat er seine Klassenkameraden zu diesem Tag befragt; die Erinnerungen unterschieden sich beträchtlich. Zum Schluss war er sich selbst nicht mehr sicher, ob der Morgen so stattgefunden hatte, wie er sich in seiner Erinnerung eingeprägt hatte. Nach und nach entfaltete sich die ganze Geschichte: der Wechsel von Wilkes Identität, die neue Familie, die Aufnahme der eigenen Kinder in die neue Familie nach dem Tod ihrer Mutter. Sie wussten nicht, dass ihr Onkel in Wirklichkeit ihr leiblicher Vater war.
Immer wieder unterbrach Gückel seine Lesung und ergänzte noch weitere Informationen.
Schließlich dann der Prozess. Es war gar nicht möglich, alle Urkundenfälschungen und Vergehen im Zusammenhang mit dem Identitätswechsel sowie die Bigamie in den Prozess mit einzubeziehen. Schließlich bekam Artur Wilke, nun wieder in seiner alten Identität, zehn Jahre Zuchthaus für seinen Gräueltaten in Minsk, eine geringe Strafe. Nach seiner vorzeitigen Entlassung lebte er bis zu seinem Tode unbehelligt in Stederdorf.
Die Schüler und Schülerinnen hörten bis zum letzten Moment gespannt zu. Sie wollten noch so viel wissen: Haben die Kinder je erfahren, dass ihr Onkel in Wirklichkeit ihr Vater war? War Wilke als Lehrer nicht aufgefallen, wo er doch gar keine fertige Ausbildung hatte? Hat er sich in der Schule jemals rechtsextrem geäußert? Sind zehn Jahre Zuchthaus eine gerechte Strafe für Wilkes Vergehen?
Für alle hätte die Lesung noch weitergehen können. Wer jetzt noch neugierig ist, dem bleibt ja das Buch. Sehr facettenreich und historisch fundiert verbindet Gückel die Geschichte der Erinnerungen an sein Klassenfoto mit dem Fall des SS-Offizier und NS-Verbrechers Artur Wilke; eine sehr spannende und lesenswerte Darstellung der damaligen Zeit.