Auch in diesem Jahr hatten wieder Schüler und Schülerinnen Lust

Ein Jahr im Ausland

Auch in diesem Jahr hatten wieder Schüler und Schülerinnen Lust

Informationsveranstaltung zum Thema Schule im Ausland

 

Für die Expats am FAG ist es so etwas wie der Jahreshöhepunkt: die Informations-veranstaltung „Ein Jahr im Ausland hast Du Lust?“ für Schülerinnen und Schüler aus Klasse 8 und 9 und deren Eltern. Expats sind Menschen, die sich entschließen, für eine längere Zeit ins Ausland zu gehen. Am FAG sind diese Menschen natürlich Schülerinnen und Schüler und ihre Ziele in den letzten Jahren waren Schulen in den USA, in Neuseeland und in Kanada

 

Vincent Weiss war vorletztes Jahr in den USA. Franziska Steiner wollte erst in die USA, hatte sich aber im letzten Moment umentschieden, nach Neuseeland zu gehen. Vincents und Franziskas Aufenthalte waren von Corona noch nicht betroffen. Lena Eppinger ist im Januar 2020 nach Neuseeland geflogen und wurde dann bereits zwei Monate später durch die Rückholaktion der Bundesrepublik zurückgebracht. Carolin Both war für fünf Monate in Kanada. Eigentlich wollte sie verlängern, aber das ging dann nicht mehr. Sie alle sind in Klasse JII und nahmen elektronisch an der Veranstaltung teil. Nur Vanesa Koeva aus

Klasse 10 sprach live vor dem Publikum. Sie war richtig mutig, denn sie war mitten in der Pandemie ab Januar 2021 für ein halbes Jahr in Texas.

 

Natürlich wurde auch an diesem Abend viel über Covid berichtet. Aber zum Schluss überwogen doch ähnliche Erfahrungen wie bei den früheren Expats: Reisefieber, Offenheit bei Lehrern und Mitschülern an der neuen Schule im Ausland, gute und schlechte Tage mit der Gastfamilie, Weihnachtspakete von zu Hause im Dezember, ein schwerer Abschied vom neuen Land und den neuen Freunden.

Auch dieses Jahr ist für alle klar. „Wir gehen wieder raus!“

 

Anschließend informierte die Schule über die formalen Gesichtspunkte einer solchen Ausreise: Beurlaubung, Noten, Abschlüsse, Wiedereingliederung in das FAG.

 

Wie jedes Jahr konnten die Schülerreferenten ihre jüngeren Schulkameraden mitreißen, denn im Anschluss an die Veranstaltung gab es - trotz Corona - viele individuelle Fragen von Schülern und Eltern an die Referenten und auch viele Ideen, wo es denn für die nächste Generation von Expats am FAG hingehen könnte.

Tischtennis, Technik und ein langer Atem

Maximilian Krauß

Maximilian Krauß in die Stiftung der Deutschen Wirtschaft aufgenommen

Maximilian Krauß hat 2019 am Friedrich-Abel-Gymnasium Abitur gemacht. Danach war er zum Arbeiten und Reisen in Neuseeland.  Durch Corona wurde er gezwungen, vorzeitig nach Deutschland zurückzukehren. Seit Oktober 2020 studiert er nun an der Dualen Hochschule in Stuttgart Wirtschaftsingenieurswesen. Schon in der Schule interessiert sich Maximilian für Technik. Mit einem Team der MINT-AG des FAGs hat er mehrfach am Wettbewerb „Jugend forscht“ teilgenommen, zuletzt erfolgreich mit einem Cocktail-Mixer, der per Handy und App selbstständig Cocktails mixen konnte.

Maximilian ist sehr sportlich. Er spielt Tischtennis und arbeitet als Tischtennisjugendtrainer.

Es ist ihm wichtig, mit den Kindern Sport und Spaß zu erleben, aber auch das Vermitteln von Werten sieht er als Aufgabe seiner Vereinsarbeit. In der Corona-Zeit gestaltete er zusammen mit den Kindern das Training online, ein Ankerpunkt für alle in einer schwierigen Zeit.

Eigentlich können Studenten, die dual studieren, sich nicht bei den großen Studienwerken um ein Stipendium für ihr Studium bemühen, da sie in der Zeit des Studiums schon Geld von der Firma bekommen, die sie ausbildet. Maximilians Partner ist die Firma Stihl. Die Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) hat nun ihr Konzept geändert, so dass auch Studierende in dualen Studiengängen an der ideellen Förderung ihrer Stiftung teilnehmen können. Schließlich geht es bei der Begabtenförderung nicht nur um Geld, sondern auch um die Begegnungen auf den von der Stiftung organisierten Tagungen und die Vernetzungen der Studenten und Studentinnen untereinander, die durch diese Foren entsteht.

Maximilian hat sich im Januar an die Bewerbung gesetzt. In drei Runden musste er Unterlagen einreichen und Online-Gespräche führen, in denen es einerseits um seine Persönlichkeit, sein Leben und seine Zukunftspläne ging, andererseits aber auch sein Allgemeinwissen zu politischen, wirtschaftlichen und ethischen Fragen auf den Prüfstand gestellt wurde. Das alles wollte gut vorbereitet sein. Zum Schluss wurde Maximilians Einsatz, sein soziales Engagement und seine Studienleistung belohnt und er wurde rückwirkend zum 1. Oktober in die Stiftung der Deutschen Wirtschaft aufgenommen.

 

Mit Instant-Nudeln und VR-Brille in das Reich der Mitte

Charlotta Lehmann 2021

Mit Instant-Nudeln und VR-Brille in das Reich der Mitte

Carlotta Lehmann nimmt an der ersten „Einsteigerakademie China“ der Deutschen Schülerakademie teil

Mitten in den Sommerferien erhielt Herrn Damp die Nachricht, dass die Deutsche Schülerakademie ein neues Programm aufgelegt hat, und zwar für Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 bis 10. Zusammen mit dem Bildungsnetzwerk China und dem Förderprogramm „Bildung und Begabung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der Kultusministerkonferenz und des Stifterverbands der deutschen Wirtschaft richtete die Deutsche Schülerakademie eine „Einsteigerakademie China“ aus.

Noch in den Ferien wurden von der Schule drei Kandidatinnen ausgewählt, jeweils eine aus Klasse 8, 9 und 10. Zum Schluss entschied sich die Schülerakademie für Carlotta Lehmann aus Klasse 9a. Ende Oktober durfte sie eine Woche lang online mit 35 anderen Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland und einem Schüler aus Johannesburg zu ihrem Wunschthema arbeiten: Gesellschaftlicher Wandel in China.
Verblüfft war Carlotta schon von dem großen Paket, dass sie als Vorbereitung zugeschickt bekam. Darin befand sich das T-Shirt, das sie auf dem Foto trägt, ein Pinsel zum Schreiben und Tinte, viel Informationsmaterial, gewürzter Tofu und eine VR-Brille.

Der Kurs begann am Samstagabend mit gemeinsamem Kochen. Die Zutaten musste jeder selbst kaufen: es gab selbstgemachte oder Instant-Nudeln mit rohen Möhren und Gurken, Sesam, Sojasoße und Reisessig; gegessen wurde mit Stäbchen oder mit Gabeln. Jeder aß in seiner Küche, aber alle waren per Video-Call verbunden. Ab Montag gab es dann mehrere Stunden Chinesisch-Unterricht am Tag. Carlotta lernte Pinyin, die lateinische Umschrift der chinesischen Zeichen, und die Aussprachen. Einfachere Sätze, Wochentag und die Zahlen wurden eingeübt. Grundzüge einer so exotischen Sprache zu erlernen hat Carlotta viel Spaß gemacht. Jetzt würde sie gerne die Schriftzeichen können.

Im inhaltlichen Teil ging es um Politik und die wirtschaftliche Transformation Chinas. Am Mittwoch unterhielten sich die Deutschen per Video-Schalte mit Schülerinnen und Schülern der Zhangjiakou No. 1 High School über Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Besonders spannend war dann für alle der Donnerstag. Mit ihren VR-Brillen machten die Deutschen einen virtuellen Rundgang in China und die chinesischen Schüler der Changshu Lunhua Fremdsprachenschule liefen durch Berlin. Anschließend gab es Zeit für Gespräche über Spiele, WeChat - das chinesische WhatsApp - und den Alltag im jeweils anderen Land.
Zum Abschluss des Kurses stellten die Teilnehmer sich gegenseitig ihre Projekte vor, die sie in der Woche erarbeitet hatten. Carlotta hatte etwa mit anderen ein Hörspiel über den Alltag in einer chinesischen Familie gemacht.
Der Kurs wurde begleitet von zwei Sinologen aus Würzburg.

Carlotta war ganz begeistert von dem, was sie virtuell erlebt hat. Am liebsten würde sie gleich in einen Austausch nach China gehen. Aber noch gibt es ja das andere Thema: Corona.
In der Zwischenzeit kann Carlotta sich ja mit den Zeichen beschäftigen. Man braucht ca. 4500, um seinen Alltag in China zu bewältigen.

MINT-freundliche und Digitale Schule

Foto: Heike Dercks, MINT-Verantwortliche am FAG und Schulleiter Stephan Damp

Das Friedrich-Abel-Gymnasium erhält wiederholt die Auszeichnung „Digitale Schule“

40 Schulen aus Baden-Württemberg wurden am 12. 11. 2021 in einer Onlineveranstaltung von der Staatssekretärin im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Sandra Boser, und dem Vorsitzenden Thomas Sattelberger als „Digitale Schule“ ausgezeichnet. Auch das FAG freute sich über eine wiederholte Auszeichnung!


Doch was bringt das Zertifikat „Digitale Schule“? Durch einen Kriterienkatalog wurde dem FAG ermöglicht, eine Standortbestimmung sowie eine Selbsteinschätzung zum Thema „Digitalisierung“ vorzunehmen und Anregungen umzusetzen. Bei Vorliegen einer entsprechenden Profilbildung kann von einer digitalen Schule gesprochen werden. Das FAG hat sich, obwohl schon damals im Vergleich zu anderen Schulen gut aufgestellt, in den letzten drei Jahren deutlich weiterentwickelt, wie die Analyse der Experten der Schule attestierten. Der Kriterienkatalog „Digitale Schule“ umfasst fünf Module, die alle von den Schulen nachgewiesen werden:

1. Pädagogik & Lernkulturen
2. Qualifizierung der Lehrkräfte
3. Regionale Vernetzung
4. Konzept und Verstetigung
5. Technik und Ausstattung.


Die Module sind orientiert an der KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ und wurden von Expertinnen und Experten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der u.g. Verbände entworfen. Die Ehrung als „Digitale Schule“ ist dabei wissenschaftlich basiert, verbandsneutral sowie unabhängig. Das Signet „Digitale Schule“ wird in Baden-Württemberg vergeben von folgenden Partnern:

Partner Zertifikat "Digitale Schule"

Die Ehrung der „Digitalen Schulen“ in Baden-Württemberg steht unter der Schirmherrschaft der Beauftragten der Bundesregierung für Digitalisierung, Staatsministerin Dorothee Bär.


“Digitale Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sind zentrale Voraussetzung nicht nur für ihren Lernerfolg, sondern auch für späteren beruflichen Erfolg. Stimmen im Unterricht die digital-pädagogischen Konzepte im Zusammenspiel mit guter Medienausstattung und digitaler Infrastruktur, dann führt das individuelle und Team-Lernen zu Talententfaltung, persönlichem Erfolg und guten Berufschancen. In den „MINT-freundlichen Schulen“ wie auch den „Digitalen Schulen“, die wir heute auszeichnen, sind hervorragende Konzepte gelebte Realität – nach jahrelanger Arbeit in der Schulgemeinschaft mit Eltern, Lehrkräften, Schülerschaft sowie Partnern der Schule. Diese Leistung erkennen wir heute an und ich rufe ihnen allen zu: Herzlichen Glückwunsch, ihr könnt stolz auf euch sein!”, so der Vorsitzende der Nationalen Initiative „MINT Zukunft schaffen!“, Thomas Sattelberger.


“In der heute vielfältig technisierten Berufswelt ist es wichtig, die Nachwuchsförderung in den technischen und naturwissenschaftlichen Berufen auf möglichst vielen Kanälen anzubieten. Der Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft wird nur gelingen, wenn wir Fachkräfte fördern, die diesen gestalten wollen und können. Insbesondere den MINT-Fachkräften kommt dabei in allen Disziplinen eine Schlüsselrolle zu“, sagt Stefan Küpper, Geschäftsführer Politik, Bildung und Arbeitsmarkt der Unternehmer Baden-Württemberg und von Südwestmetall, “Genau hier leisten sowohl die „MINT-freundlichen Schulen“ als auch die „Digitalen Schulen“ in Baden-Württemberg einen großartigen Beitrag. Dafür wollen wir Danke sagen und gratulieren den zu ehrenden Schulen herzlich. Es ist uns ein großes Anliegen dieses wertvolle Netz an Schulen weiter auszubauen und zu unterstützen.”

Das Jahr 2021 hat verdeutlicht, was für eine wichtige Rolle Digitalität in unserem Bildungssystem spielt. In der Covid-19-Pandemie erleben wir, dass Schulen sich stärker für die Chancen der digitalen Bildung öffnen. Sie wollen sich entwickeln und die eigene digitale Transformation vorantreiben. Um Schulen zu motivieren, ihr digitales Profil weiter zu schärfen und informatische Inhalte verstärkt in den Unterricht zu bringen, hat die Nationale Initiative »MINT Zukunft schaffen« die Auszeichnung „Digitale Schule“ ins Leben gerufen. Mit dem Signet soll das Engagement der Schulleitungen und Lehrkräfte gewürdigt und bestärkt werden, die sich für eine zeitgemäße Bildung in der digitalen Welt stark machen.

Das FAG konnte diese Entwicklung nur mit der Energie der Lehrkräfte und der Unterstützung des Schulträgers bezüglich der Ausstattung so gut umsetzen. Vielen Dank dafür!

 

Jürgen Gückel zu Gast am FAG

Jürgen Gückel zu Gast

 

Eigentlich war Jürgen Gückel letzte Woche nach Vaihingen gekommen, um am Mittwochabend beim KZ-Verein Vaihingen sein im September erschienenes neues Buch vorzustellen: „Heimkehr eines Auschwitz-Kommandanten: Wie Fritz Hartjenstein drei Todesurteil überlebte.“ Aber vorher fand er noch Zeit, um am Friedrich-Abel-Gymnasium aus seinem im letzten Jahr erschienen ersten Buch „Klassenfoto mit Massenmörder: Das Doppelleben des Artur Wilke“ zu lesen. Zu dieser Lesung hatte der Geschichts-Fachvorsitzende Benjamin Walf die Schüler und Schülerinnen aller zehnten Klassen eingeladen.
Der Autor Jürgen Gückel war 40 Jahre lang bei verschiedenen Zeitungen in Norddeutschland tätig, unter anderem auch als Gerichtsreporter des Göttinger Tageblatts. Mit seinem Ruhestand hatte er endlich die Zeit gefunden, sich an „seinen Fall“ zu erinnern und dessen Details zu recherchieren. „Sein Fall“ ist die Geschichte seines Klassenfotos, auf dem er als Erstklässler in der ersten Reihe zu sehen ist, zusammen mit seinem Klassenlehrer, dem Massenmörder Artur Wilke.
Zu diesem Zeitpunkt hieß er noch Walter Wilke, denn er hatte die Identität seines gefallenen Bruders angenommen, um nach dem Krieg seiner Bestrafung zu entgehen. Er war verantwortlich für die Erschießung von tausenden von Juden in Weißrussland. Seine Frau und seine drei Kinder lebten in der DDR. An seinem neuen Ort Stederdorf, zwischen Hannover und Braunschweig gelegen, heiratete er ein zweites Mal und bekam zwei weitere Kinder.
Die Geschichte scheint verwirrend, doch von Ausschnitt zu Ausschnitt der Lesung wird klarer, worum es Jürgen Gückel eigentlich geht: die Darstellung der Taten des Artur Wilke in Minsk in den letzten Jahren des Krieges. Er beschreibt dabei drastisch die Erschießungen von Zivilisten.
Aber noch etwas anderes beschäftigt Gückel. Wie erinnern sich Menschen an wichtige Ereignisse? Eines Tages wurde sein Klassenlehrer Walter Wilke in Stederdorf von zwei Männern aus dem Unterricht, um zu seinen Verbrechen bzw. denen seines Bruders – wer war er denn jetzt eigentlich? – vernommen zu werden. Er kam nie zurück. Gückel war damals noch in den unteren Klassen. Später hat er seine Klassenkameraden zu diesem Tag befragt; die Erinnerungen unterschieden sich beträchtlich. Zum Schluss war er sich selbst nicht mehr sicher, ob der Morgen so stattgefunden hatte, wie er sich in seiner Erinnerung eingeprägt hatte. Nach und nach entfaltete sich die ganze Geschichte: der Wechsel von Wilkes Identität, die neue Familie, die Aufnahme der eigenen Kinder in die neue Familie nach dem Tod ihrer Mutter. Sie wussten nicht, dass ihr Onkel in Wirklichkeit ihr leiblicher Vater war.
Immer wieder unterbrach Gückel seine Lesung und ergänzte noch weitere Informationen.
Schließlich dann der Prozess. Es war gar nicht möglich, alle Urkundenfälschungen und Vergehen im Zusammenhang mit dem Identitätswechsel sowie die Bigamie in den Prozess mit einzubeziehen. Schließlich bekam Artur Wilke, nun wieder in seiner alten Identität, zehn Jahre Zuchthaus für seinen Gräueltaten in Minsk, eine geringe Strafe. Nach seiner vorzeitigen Entlassung lebte er bis zu seinem Tode unbehelligt in Stederdorf.
Die Schüler und Schülerinnen hörten bis zum letzten Moment gespannt zu. Sie wollten noch so viel wissen: Haben die Kinder je erfahren, dass ihr Onkel in Wirklichkeit ihr Vater war? War Wilke als Lehrer nicht aufgefallen, wo er doch gar keine fertige Ausbildung hatte? Hat er sich in der Schule jemals rechtsextrem geäußert? Sind zehn Jahre Zuchthaus eine gerechte Strafe für Wilkes Vergehen?
Für alle hätte die Lesung noch weitergehen können. Wer jetzt noch neugierig ist, dem bleibt ja das Buch. Sehr facettenreich und historisch fundiert verbindet Gückel die Geschichte der Erinnerungen an sein Klassenfoto mit dem Fall des SS-Offizier und NS-Verbrechers Artur Wilke; eine sehr spannende und lesenswerte Darstellung der damaligen Zeit.

Wieder Offene Europameister am Friedrich-Abel-Gymnasium

Dabating am FAG - im November 21

Für drei Debaterinnen ist es das letzte Mal

Wie jedes Jahr tritt das Friedrich-Abel-Gymnasium auch in diesem Jahr bei der offenen Europameisterschaft im School-Debating (EurOpen) an. Mit Leonie Lehmann, Leonie Schulte Carolin Both, Rebecca Krüger und Alexandra Odenbreit (v.l.n.r.) sind nur „alte Hasen“ am Start, die dieses Jahr zum zweiten oder dritten Mal an der internationalen Veranstaltung teilnehmen. Für die Abiturientinnen Carolin, Rebecca, Leonie S. wird es das letzte Mal sein. Alle debattieren seit fünf oder sechs Jahren und der Abschied wird ihnen sicher schwerfallen. Zwar wird an manchen Universitäten auch debattiert, aber meist auf Deutsch und – da sind sich alle einig – das ist nicht dasselbe, „da fehlt einfach das Salz in der Suppe“.


Aber noch ist es nicht so weit. Dieses Jahr finden die EurOpen zum zweiten Mal online statt und wieder mit einer Rekordteilnehmerzahl: 169 Teams aus aller Welt sind am Start in zwei Zonen. Das FAG hat sich für die Red Zone entschieden und wird somit gegen Teams aus Europa, Afrika und den Amerikas antreten. Die Debatten finden Freitag, Samstag, Sonntag jeweils um 16h und 19h statt. Der eigentliche Tag beginnt schon um 14h mit der Vorbereitung der Impromtu-Debate. Alle 169 Teams weltweit von Vancouver bis Hongkong, werden dann das gleiche Thema vorbereiten: Das FAG wird um 16h MEZ sprechen, während es bei den Kanadiern in Vancouver erst 8h morgens ist, in Hongkong dann aber schon 24h ist.


Das FAG wird später um 19h seine vorbereitete Debatte präsentieren. Die Teams aus der Green Zone haben diese Debatte dann schon lange hinter sich, denn sie haben dieses Thema morgens vor dem Improptu debattiert: This House prefers a world where developing countries adopted 3rd world alternatives to current international institutions (eg. African Criminal Court or BRICS Development Bank) instead of remaining in current international institutions (eg. the International Criminal Court, World Trade Organization, World Intellectual Property Organization). Wer jetzt nur “Bahnhof” versteht, tut dies zu Recht: das Thema ist weltweit angelegt und schwer: Sollten Entwicklungsländer aus den großen weltweiten Organisationen austreten und kleineren beitreten oder diese sogar selbst gründen. Da mussten die FAG-Debaterinnen wieder wochenlang zu den jeweiligen Organisationen recherchieren, um dann die Argumente gegeneinander abwägen zu können: Eine zentrale Rolle bei den kleinen Organisationen spielt BRICS, das mit seinem Sitz in Shanghai schon auf die Gefahren eines solchen Beitritts hinweist. Spannend wäre es sicher, dieses Thema gegen ein chinesisches Team zu debattieren, aber diese sind ja alle in der Morgengruppe. Das gleiche Thema wird noch einmal am Samstagabend debattiert – aber auf der anderen Seite. In der zweiten vorbereiteten Debatte am Sonntag geht es um eine europäische Thematik, da es ja eine Europameisterschaft ist: This House believes that the UEFA should set absolute financial caps on transfers and salaries. Klingt wie ein Fußball-Thema, aber in Wirklichkeit geht es natürlich um die Frage, ob Fußball ein Wirtschaftssektor ist wie jeder andere, in dem Angebot und Nachfrage den Preis regulieren sollen.


Eigentlich enden die EurOpen erst am Mittwoch. Aber ab Montag debattieren nur noch die 32 besten Teams weiter. „Da machen wir uns keine Hoffnungen,“ sagt der Coach des FAG, „wir hoffen bei dem unübersichtlichen Teilnehmerfeld auf die obere Hälfte, also besser als Platz 85“. Im Finale stehen sich sicher wieder ein Englisch-muttersprach-liches Team und ein Team aus China gegenüber. In China gibt es besondere Nachmittagsschule für Debater, an denen je 600 Schüler und Schülerinnen täglich bis zu sechs Stunden debattieren. Das ist dann schon eine andere Welt.
Aber „Dabei-Sein ist alles“ wird es nun für Carolin, Leonie und Rebecca noch ein letztes Mal heißen.

Corona-Impfung am FAG

Impfaktion am FAG

Impfaktion an der Schule

Das Friedrich-Abel-Gymnasium hat nach den Sommerferien beschlossen, für seine Schüler und Schülerinnen im Haus Schutzimpfungen gegen Covid-19 anzubieten. In Zusammenarbeit mit der Altstadtpraxis haben nun zwei Termine stattgefunden. Schon im letzten Schuljahr hat die Altstadtpraxis bei der Testung der Lehrer und Lehrerinnen des FAG zur Verfügung gestanden. Die Mitarbeiter der Praxis haben viel Erfahrung, denn sie haben schon ca. 3000 Impfungen durchgeführt, auch bei Menschen, die nicht Patienten in ihrer Praxis sind. Schon früh haben sie auch angefangen, Kinder ab 12 Jahren zu impfen. Bei ersten Impftermin im September haben Dr. Nicola von Malsen-Waldkirch mit Natalie Münchinger und Jennifer Gayer die Schüler und Schülerinnen betreut (Foto). Im Oktober hat Dr. Magdalena Hellwig mit Stephanie Schüle geimpft. Es ließen sich vierzig Schüler und Schülerinnen ab Klasse 6 impfen. Vielen Dank für die Unterstützung.

Endlich wieder ein Lauf - bei schönstem Herbstwetter!

FAG mit der größten Gruppe beim Ensinger Laufcup "Spezial"

Ein blaues Meer an FAG-Schülerinnen und Schülern!

Am Samstag, 23. Oktober 2021, war es endlich wieder so weit: In Ensingen fand der Ensinger Laufcup „Spezial“ nach einem Jahr Pause statt: Spezial deshalb, da die Läuferinnen und Läufer nicht in einer großen Menge, sondern in kleinen Gruppen starteten, um den Abstand einhalten zu können. Das gefiel vielen besser, da man nicht im Gedränge starten musste. Außerdem fanden leider keine sonst so beliebten Schülerläufe statt.
PreiseDass trotzdem so viele FAG’ler daran teilnahmen und auch manche Fünftklässler schon 5 km durchhielten, war sensationell! 60 Schülerinnen und Schüler starteten nacheinander in die 5km-Runde und es war auffällig, dass das FAG mit so vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den blauen Laufshirts am Start waren. Das honorierte der Ensinger Verein mit einem Sonderpreis für die Gruppe mit den meisten Teilnehmern: Eine Vesperdose mit Inhalt, gesponsert vom Gummibärenland in Kleinglattbach.

Einen weiteren Bereich des „Spezial“-Laufes machte der Start- und Zielbereich aus: Es durften nur die Starterinnen und Starter und deren Betreuer hinein, wodurch die FAG-Gruppe schneller zusammenfand und sich gemeinsam durch die Gassen von Ensingen aufwärmten.

Sogar zum 10km-Lauf waren vier FAG-Schüler angetreten und liefen die 5km-Runde zweimal. Dadurch konnten sie sich im Zielbereich ihre Motivation in Form von Beifall abholen! Alle 10km-Läufer gelangen unter einer Stunde ins Ziel! Ein dickes Lob und Gratulation an alle, die im Ziel ankamen: zunächst geschafft von der Anstrengung und später glücklich über die gemeisterte Laufstrecke. Über den ersten Platz in der Altersklasse U12 durfte sich Jessika Künsemüller freuen! Auch einige zweiten und dritte Plätze in verschiedenen Altersklassen wurden erreicht! Sowohl beim 5km-Lauf als auch beim 10km-Lauf erzielte das FAG außerdem mit den schnellsten 5 Läuferinnen und Läufern den 4. Platz in der Gruppenwertung.

Hoffen wir nun, dass wieder mehr Läufe stattfinden können! Es hat allen Beteiligten wieder viel Spaß gemacht! Vielen Dank an alle Eltern, die ihren Kindern die Teilnahme ermöglicht haben!

Hoffen wir nun, dass wieder mehr Läufe stattfinden können! Es hat allen Beteiligten wieder viel Spaß gemacht! Vielen Dank an alle Eltern, die ihren Kindern die Teilnahme ermöglicht haben!

Sabine Bachmann ins Cusanuswerk aufgenommen

Sabine Bachmann auf der Poly-Terrasse mit Blick auf die ETH und auf Zürich.

Sie folgt ihrer Schwester

Sabine Bachmann hat dieses Jahr am Friedrich-Abel-Gymnasium das beste Abitur abgelegt.
Ihre ganz Schulzeit hindurch war Sabine eine sehr interessiert und erfolgreiche Schülerin.
Besonders die Naturwissenschaften haben es ihr angetan, weshalb sie schon ab der Unterstufe die MINT-AG besuchte. In der Mittelstufe vertiefte sie ihre Kenntnisse außerschulisch ein Jahr lang beim Schülerforschungslabor Kepler-Seminar, das unter der Schirmherrschaft des Nobelpreisträger Klaus von Klitzing steht.
Sabine macht auch viel Musik. Ein Höhepunkt war sicher, dass sie mit dem Klavier einen dritten Preis auf der Bundesebene erreichte.
Aber für die Bewerbung bei dem bischöflichen Studienwerk Cusanuswerk reicht das alles noch nicht aus. Das katholische Cusanuswerk fördert Studenten und Studentinnen, die christlich leben und diese Werte in christlicher Verantwortung in Staat, Gesellschaft und Familie einbringen. Zu den Voraussetzungen gehört auch die Auseinandersetzung mit der eigenen Spiritualität. Für Sabine sind Naturwissenschaften und Glaube kein Widerspruch. Ihre ruhige Art lässt eine tiefe Religiosität erahnen. Ihre eigene Familie ist sehr eng, deshalb wollte Sabine auch beim Cusanuswerk vorgeschlagen werden, in das ihre Schwester Christine vor zwei Jahren aufgenommen wurde. Sie ist ihrer Schwester schon an die ETH nach Zürich gefolgt, wo sie seit dem Wintersemester Chemie studiert.
Nun konnte Sabine auch die Auswahlkommission der Stiftung von sich und ihrem Glauben überzeugen. Deshalb ist Sabine seit Anfang Oktober Stipendiatin des Cusanuswerks.

Herzlichen Glückwunsch!

Foto: Sabine Bachmann auf der Poly-Terrasse mit Blick auf die ETH und auf Zürich.

Studentinnen beraten Abiturienten und Abiturientinnen

Studienbotschafter am FAG 2021

Studienbotschafter am FAG

Das Friedrich-Abel-Gymnasium hat ein reichhaltiges Angebot an Beratungsmöglichkeiten für Studium und Beruf. Letzte Woche waren mit Jessica Emminghaus, Katharina Schenke, Luisa Alex und Patricia Gall (v.l.n.r.), vier Studienbotschafterinnen zu Gast am FAG. Das Land Baden-Württemberg entsendet auf Wunsch Studierende aus allen Fachrichtungen an die Gymnasien, um mit den Abiturienten und Abiturientinnen über ihre Studienwahl, aber auch über Alltagsprobleme des Studentenlebens zu sprechen. Zuerst einmal durften die Schüler und Schülerinnen raten, welches Studienfach die einzelnen Botschafterinnen studieren. Zugegebenermaßen war es nicht leicht, denn fast keine der vier studiert ein Standardfach wie Jura oder Medizin. Die richtigen Antworten wären gewesen: Agrarwissenschaft, Ethnologie, Grundschullehramt und Infrastrukturmanagement an den Studienorten Ludwigsburg, Stuttgart und Tübingen. In BW gibt es 3300 Studiengänge.
Bei der Studienwahl sollte man sich nicht zu sehr von den Schulfächern beeinflussen lassen, sondern lieber nach seinen eigenen Stärken und Interessen suchen. Dabei könnte der Orientierungstest OT, den jeder Studienbewerber in BW mittlerweile nachweisen muss, oder ein BEST-Test helfen. Alle Botschafterinnen stellten sehr persönlich dar, wie sie zu ihrem Studiengang gekommen waren. Die Botschafterinnen referierten dann über Wege, wie man sich für einen Studienplatz bewirbt. Besonders wichtig ist es, sich rechtzeitig über die Bewerbungstermine zu informieren, die je nach Studienfach und Studienvoraussetzungen -etwa in Sport und Kunst - variieren können. Hierzu gibt das Land die Broschüre „Studieren in BW“ (auch online) heraus. In einem weiteren Punkt des Vortrags ging es um die verschiedenen Typen von Hochschulen und die Frage, welche Hochschule die beste für einen selbst ist. Es wurde auch besprochen, wie man sein Studium eigentlich finanziert: BAföG, Eltern oder Stipendium? Sehr freimütig sprachen die Botschafterin darüber gesprochen, wofür sie ihr Geld ausgeben und wie sie sich finanzieren. So arbeitet Patricia etwa nebenher im Kindergarten und babysittet, Luisa hilft ihrer Wirtin im Garten, um ihr Auto zu finanzieren, Katharina hat Ausgaben für Bücher, Lebensmittel und Party. Schließlich konnten die Schüler und Schülerinnen die Studentinnen auch noch in kleinen Gruppen Fragen stellen. Zu diesem Teil waren die Lehrer und Lehrerinnen nicht mehr zugelassen.