Projekte im und abseits des Unterrichts

„Projekte in der Schule sind nicht nur eine Möglichkeit, Wissen zu vermitteln, sondern auch eine Chance, Schüler zum Denken anzuregen, ihre Komfortzone zu verlassen und ihre eigene Neugierde zu entdecken.“ (Sir Ken Robinson, britischer Autor)
Am Friedrich-Abel-Gymnasium finden immer wieder Projekte im und abseits des Unterrichts statt, um den Schülerinnen und Schülern eine neue Sichtweise und neue Erfahrungen zu ermöglichen. Im November waren das zum Beispiel ein Planspiel zum Thema Zivilcourage und Rechtsextremismus in der Klasse 9c und eine Opernhausführung im Opernhaus Stuttgart für die Klasse 8d.

Planspiel zum Thema Zivilcourage und Rechtsextremismus in der Klasse 9c

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Zivilcourage ist heute so wichtig wie nie. Im Alltag kommt es ständig zu unangenehmen oder auch gewaltsamen Situationen, in denen man sich gegenseitig zur Seite stehen und sich unterstützen sollte. Anhand konkreter Beispiele aus dem Alltag, bei denen es zu rassistischen, antisemitischen oder auch sexistischen Äußerungen kam, wurden die Schülerinnen und Schüler aus der Klasse 9c in Hinblick auf mögliche Handlungsmöglichkeiten sensibilisiert.
Hierfür kamen am Mittwoch, dem 22.11.2023 vier Mitarbeiterinnen der Landeszentrale für politische Bildung aus Stuttgart ans FAG, um nicht nur über Zivilcourage zu sprechen, sondern auch über das Thema Rechtsextremismus aufzuklären. Mit Hilfe des Planspiels „Soundcheck – Ein Projekttag zum Thema Rechtsextremismusprävention“ lernte die Klasse nicht nur diese Begriffe kennen, sondern wurden auch dahingehend sensibilisiert, dass rechtsextreme Äußerungen häufig in Songtexten versteckt verbreitet werden. Abschließend musste die Klasse dann auch im Rahmen einer simulierten SMV-Sitzung selbst entscheiden, ob man eine Band, welche versteckte rechtsextreme Äußerungen in einem Songtext verpackt, auf einem Schulfest spielen lassen könnte oder nicht.
Ein gelungener Tag, an dem die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9c viel gelernt haben.
Beitrag verfasst von Frau Nitsche

 

Opernhausführung im Opernhaus Stuttgart für die Klasse 8d

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Am Freitag dem 24.11.2023 hatte die Klasse 8d einen Schultag der besonderen Art: Die Schülerinnen Lena Wach und Mona Noack hatten im Rahmen eines Vortrags eine Opernhausführung im Opernhaus in Stuttgart geplant und organisiert. Begleitet wurde das Ganze von ihrer Musiklehrerin Frau Burkhardt und ihrer Deutschlehrerin Frau Füß.
Das 1912 eröffnete Opernhaus ist sehr groß, sodass sie sich ohne ihren kompetenten Begleiter vor Ort wahrscheinlich verlaufen hätten. Sie begannen die Führung oben im Foyer und durften sich anschließend in die höher gelegenen Zuschauerränge setzen und einen Blick von oben auf die Bühne und die dort aufgebaute Kulisse werfen.
Als eine der wenigen Gruppen, die so eine Führung gebucht hatten, konnten sie darüber hinaus auch auf die Bühne, da gerade Pause war und somit nicht geprobt wurde, was nicht so oft der Fall ist. Der Ausblick von der Bühne auf die ungefähr 1400 Zuschauerplätze und das ganze Opernhaus von der anderen Perspektive war für die Klasse 8d eine ganz besondere Erfahrung, da man diese Möglichkeit wirklich nicht so oft bekommt.
Auf der Bühne wurde ihnen dann zum Beispiel erklärt, warum auf dem Boden der Bühne kleine Klebezettel sind, auf denen ein Gegenstand oder der Name einer Person steht: Diese sind für die Orientierung auf der Bühne da, damit die Darstellerinnen und Darsteller bei der Aufführung an der richtigen Stelle und zum Beispiel im Bühnenlicht stehen. Außerdem wurde ihnen die Funktion und der Gebrauch der verschiedenen Hintergrundbilder und Kulissen erklärt.
Als die Darstellerinnen und Darsteller von ihrer Pause zurückkamen, ging es weiter in die Maske. Das ist der Ort, an dem die Schauspielerinnen und Schauspieler geschminkt werden und gegebenenfalls auch ihre Perücke bekommen. Dort werden die Masken und Perücken jedoch auch entworfen und hergestellt. Die Perücken zum Beispiel werden dort alle selbst von Hand geknüpft. Dafür benutzen sie in der Oper echtes Haar, das gegebenenfalls noch gefärbt wird. Für eine Perücke brauchen erfahrene Maskenbildner im Durchschnitt 48 Stunden. Zudem ist das ganze Kleinstarbeit und erfordert großes Geschick und höchste Präzision, da man mit einer sehr kleinen Knüpfnadel arbeitet und immer nur einzelne Härchen verarbeitet.
Danach ging es weiter in die Requisite. Die Schülerinnen und Schüler durften sich die dort aufbewahrten Kleider, Kostüme, Kopfbedeckungen, etc. ansehen. Die Kostüme werden in einer Schneiderei in Auftrag gegeben. Die Kopfbedeckungen und der Kopfschmuck werden dagegen in einem separaten Raum selbst hergestellt, den die Klasse ebenfalls besuchen durfte.
Zum Schluss ging es mit dem Aufzug ins vierte Obergeschoss, wo in einem riesigen Raum Bühnenbilder gemalt, gelagert und restauriert werden. Die Gegenstände für die Kulissen sehen täuschend echt aus, obwohl die meisten Gegenstände, wie zum Beispiel Baumstämme, nicht echt, sondern nachgebaut sind. Am Opernhaus kann man auch seine Ausbildung zum Bühnenbildner machen. Als Auszubildender bekommt man zum Beispiel regelmäßig kleine Bilder nach Hause geschickt, die sie dann maßstabsgetreu auf meterlange Leinwände übertragen müssen.
Insgesamt empfand die Klasse 8d die Führung im Opernhaus als sehr bereichernd und interessant. Ein Erlebnis, das sie wohl nicht so bald vergessen.
Beitrag verfasst von Lena Wach und Mona Noack