Wissenschaftliches Neuland betraten 6 Schülerinnen der Jahrgangsstufe II, als sie im Rahmen ihrer GFSen die Täter des KZ Vaihingens und deren Motivation in den Blickpunkt ihrer Arbeit nahmen. Am Donnerstag, den 13. Februar präsentierten sie ihre Ergebnisse vor einem interessierten Publikum in der Gedenkstätte Vaihingen / Enz.
2018 begann für die Schülerinnen die Arbeit, die in enger Zusammenarbeit von Gedenkstätte, Stadtarchiv und FAG ablief. Lebensläufe mussten von Sütterlin in die heutige Standardschrift transkribiert werden, Protokolle mussten analysiert und militärische Abkürzungen entschlüsselt werden. Für Maxine Brenner stand der Lagerleiter Lautenschlager im Zentrum der Recherche, der die höchste Position im Lager innehatte. Gemeinsam mit Melina Weiß erarbeitete sie zudem den Lebenslauf des Wachmanns Hecker. Mit zwei unterschiedlichen Lebensläufen, beide von Hecker verfasst, konnten durch die Schülerinnen Tricksereien bei der eigenen Verantwortlichkeit nachgewiesen werden. Lorriann Sparmann und Felizitas Walz beschäftigten sich mit den Sadisten innerhalb der Wachmannschaft, vorgelesene Protokolle der Gewaltanwendung werden den Zuhörerinnen und Zuhörern in Erinnerung bleiben. Lea Krüger und Lilian Weigl recherchierten zu den rumäniendeutschen Wachmannschaften, hier wurde das Augenmerk auf die Zwangsrekrutierungen gelegt. Tätertypologien und die Verurteilung der Täter während der Rastatter Prozesse schlossen die Vorträge ab.
Die eindeutige Zuteilung in einzelne Tätertypologien erwies sich als schwierig, insgesamt zeigt aber die Behandlung mit der Täterthematik, dass Täter nicht als Täter geboren werden, sondern teils durch eigenen Antrieb, teils durch gesellschaftliche Vorgänge zu Tätern werden.