Selbstevaluation 2024/25

1. Thema

Im Schuljahr 2024/25 wurde im Rahmen der Selbstevaluation das Thema „Mediennutzung – sinn-voller Einsatz oder missbräuchliche Verwendung?“ evaluiert.
Eine grundlegende Voraussetzung für die positive Gestaltung des Lernprozesses ist das Wohlbefinden aller am Schulleben beteiligten Personen, speziell von Schülerinnen und Schülern bzw. den Lehrkräften. Wichtige Aspekte sind hier ein toleranter und wertschätzender Umgang untereinander sowie die Akzeptanz und Würdigung der eigenen Persönlichkeit durch andere.
Die Verwendung digitaler Medien ist hierbei ein wichtiger Faktor und beinhaltet zahlreiche Möglichkeiten zur Gestaltung schulischer und individueller Aspekte. Andererseits stellt es aber auch ein nicht unerhebliches Konfliktpotential dar, insbesondere bei jüngeren Schülerinnen und Schülern, die die Sinnhaftigkeit in Frage stellen kann.
Im Rahmen der Selbstevaluierung wurde als Schwerpunkt die Verletzung von Persönlichkeitsrechten und deren Hintergründe untersucht sowie Bewältigungsstrategien bzw. Hilfsangebote betrachtet. Weiterhin wurde die Funktionalität und Problematik beim Umgang mit etablierten modernen Medien untersucht.

2. Teilnehmer des Evaluationsteams

Lehrer Eltern Schüler
Frau Scharsich Frau Binici Sophie Döbler
Herr Setzer Herr de Boer Sophie Eisele
Herr Vogt   Ophelia Kolb
    Luise Scholand
    Laura Pfaendner
    Laura Treptow
    Felicia Janzen
    Amara Gummert
    Tabea Kintrup

 

3. Termine

26.11.24 1. Sitzung des Evaluationsteams: Information zur Evaluation allgemein, zum Evaluationskreislauf und zum Orientie-rungsrahmen zur Schulqualität Erarbeitung möglicher Evaluationsthemen
03.12.24 GLK–Beschluss: Thema „Mediennutzung – sinnvoller Einsatz oder missbräuchliche Verwendung?“
10.12.24 2. Sitzung des Evaluationsteams Diskussion und Festlegung von Evaluationsinstrument, Gruppen der zu Befragen-den und Untersuchungsaspekten Erarbeitung eines Fragenkataloges zur Online-Befragung für Schüler, Eltern und Lehrer, Vergabe von Arbeitsaufträgen zur Fertigstellung des Fragenkataloges
bis 14.01.25 Arbeitsfassungen der Fragenkataloge werden erstellt und per Email an die Mit-glieder des EVA-Teams verschickt
14.01.25 3. Sitzung des Evaluationsteams Diskussion und Überarbeitung der Fragenkataloge, Fertigstellung, Planung der Online-Befragung
bis 05.03.24 Überarbeitung, Fertigstellung und Testlauf der Online-Befragung
22.02.– 17.03.25 Durchführung der Online-Befragungen für Schüler, Eltern und Lehrer
18.03.25 4. Sitzung des Evaluationsteams Sichtung und Besprechung der Ergebnisse der Onlinebefragungen Diskussion über potenziellen Handlungsbedarf und mögliche Maßnahmen
bis 13.05.25 Fertigstellung der Vorlage für den Ergebnisbericht
13.05.25 5. Sitzung des Evaluationsteams Festlegung von potenziellem Handlungsbedarf und möglichen Maßnahmen Diskussion über die Präsentation der Ergebnisse Erstellung der Präsentation
03.06.25 GLK–Beschluss über abgeleitete Maßnahmen
bis. 15.07.25 Fertigstellung des Evaluationsberichtess
Im Anschluss Ausstellung der Ergebnisse im Foyer, Einstellung der Evaluationsergebnisse in die Homepage der Schule

4. Durchführung

Das gewählte Thema betrifft die gesamte Schulgemeinschaft. Beim gewählten Thema sind die Diskretion der Befragung und der Schutz der Privatsphäre der Befragten besonders wichtig. Um die Anonymität der Datenerhebung weitestgehend zu gewährleisten wurde das Instrument der Online-Befragung gewählt. Die Online-Befragung wurde in einem Zeitraum vom 26.02. – 17.03.2025 durchgeführt. Alle Schüler, Eltern und Lehrer der Schule waren zur Teilnahme an der Befragung eingeladen und hatten die Möglichkeit, sich zu dem gewählten Evaluationsthema zu äußern. Die Einladung und Sensibilisierung der Schüler zur Teilnahme an der Befragung erfolgte über die Klassenlehrer. Die Eltern wurden während der Pflegschaftsabende zur Teilnahme eingeladen. Die Lehrer wurden im Rahmen einer GLK über die Teilnahmemöglichkeit informiert.

 

5. Auswertung

364 Schüler, 70 Eltern und 27 Lehrer an der Befragung. Die Auswertung der Befragung und Besprechung der Ergebnisse erfolgte während der folgenden Sitzungen der Selbstevaluationsgruppe. Zuerst wurden allgemeine Auffälligkeiten besprochen, anschließend nach Besonderheiten gesucht, bei den Schülern auch innerhalb der Jahrgangsstufen, sowie ein Meinungsbild der Schüler, Eltern und Lehrer abgeleitet.

Im Folgenden finden sich die Erkenntnisse der Befragung zu den einzelnen Teilaspekten.

 

 

Auswertung Kollegium:

 

Verletzung von Persönlichkeitsrechten

Rund die Hälfte der befragten Lehrkräfte haben die Verletzung von Persönlichkeitsrechten wahrgenommen. Ebenfalls rund die Hälfte gibt an, dass sie keine Verletzung von Persönlichkeitsrechten wahrgenommen haben. Ein Viertel der beobachteten Rechtsverletzungen haben die Lehrkraft selbst betroffen. Daraus resultieren Gefühle von Unwohlsein (50%), Scham (25%) und Sonstige (25%). Langanhaltende Folgen für die selbst betroffenen Lehrkräfte wurden keine genannt. Es habe keine Konsequenzen für die Verantwortlichen Personen gegeben, die die Rechtsverletzung gegenüber den betroffenen Lehrkräften begangen haben. Die Mehrheit (66%) der betroffenen Lehrkräfte hat keine Unterstützung erhalten, wobei weitere 33% Unterstützung aus dem Freundeskreis erhalten haben.

 

Klassen-Chat

Von den befragten Lehrkräften geben 60% an, dass die von Ihnen unterrichteten Klassen einen Klassenchat nutzen. Rund 12% verneinen die Nutzung. Keine der befragten Lehrkräfte nimmt an den Klassenchats teil. Mehr als zwei Drittel der Lehrkräfte nutzen einen privaten Chat innerhalb des Kollegiums. Die Kollegiums-Chats werden zu ähnlichen Anteilen im Arbeits- wie auch im privaten Kontext genutzt. Dabei sind Emojis, Chat-Sprache, Sprachnachrichten, Grußformeln und Abkürzungen fester Bestandteil.

 

Täuschungsversuche

Nur einem geringen Anteil der Lehrkräfte ist die Verwendung von modernen Medien bei Täuschungsversuchen aufgefallen. Dabei wurden vor allem Smartphones und Smartwatches verwendet. 75% der Lehrkräfte geben an Täuschungsversuche aufgedeckt zu haben. Als Konsequenzen folgten daraus Notenabzüge und/oder Gespräche mit der Schulleitung. Das Kollegium schätzt sich bei der Aufsicht von Klassenarbeiten/Klausuren mehrheitlich als eher aufmerksam ein. Keine Lehrkraft schätzt sich als sehr unaufmerksam ein.

Zur Vorbeugung von Täuschungsversuchen nennt das Kollegium folgende Maßnahmen:

  • Toilettengang vor Beginn der KA
  • Einlass erst kurz vor Beginn der Prüfung
  • Abstand, Verwendung Trennwände
  • Positionierung, Rundgang im Raum
  • Keine Nebentätigkeiten durchführen
  • Konsequenzen transparent darstellen
  • Harmonisierung der Maßnahmen
  • Smarte Endgeräte wegpacken, zentral ablegen
  • Aufgeräumter Arbeitsplatz
  • Aufgabenstellungen anpassen, Spickzettel erlauben
  • Ranzen bzw. Taschen verschließen, zentral lagern

 

Sdui-Messenger

Alle befragten Lehrkräfte verwende den Sdui-Messenger. Die Zufriedenheit wird überwiegend (66%) positiv bewertet. Dennoch werden folgende Verbesserungsanregungen formuliert:

  • SuS-Beteiligung einfordern
  • Lesebestätigung einrichten
  • Kommunikationsregeln für SuS
  • Erwartungshaltung der SuS eingrenzen
  • Kommunikationskanäle festlegen (Email)
  • Anmeldevorgang vereinfachen
  • Automatische Abmeldungen reduzieren

 

WebUntis

WebUntis wird von allen befragten Lehrkräften als eher funktional oder sehr funktional bewertet. Dennoch werden folgende Verbesserungen angeregt:

  • Funktionalität der App, Vergleich Web-Version
  • Rationelle Noteneingabe
  • Kommunikationsmöglichkeit mit Eltern nutzen
  • AG einpflegen

Die Mehrheit der Lehrkräfte (rund 45%) befürwortet die Eintragung der Hausaufgaben in Untis. 20% haben keine Meinung hierzu und die verbleibenden rund 35% sprechen sich dagegen aus.

 

Einsatz Präsentationsmedien

Im Unterricht werden Kreidetafel, Dokumentenkamera, Tablet, PC, Modelle, Karten, Poster und weitere Materialien als Präsentationsmedien verwendet. Am häufigsten das Tablet und die Dokumentenkamera. Tablet, PC und Laptop werden vielseitig eingesetzt. Am meisten, um Videos zu schauen, für Recherchezwecke und das Bearbeiten von Aufgaben. Der Einsatz von Tablet, PC und Laptop wird vom Kollegium als überwiegend eher passiv beschrieben. Rund 20% der Lehrkräfte geben an diese Endgeräte eher aktiv oder sehr aktiv zu verwenden. Die Mehrheit der Lehrkräfte (66%) gibt an, dass Probleme beim Einsatz der digitalen Medien auftreten. Dabei handelt es sich überwiegend um technische Probleme gefolgt von Bedienungsproblemen. Hilfe erfahren die betroffenen Lehrkräfte mehrheitlich innerhalb des Kollegiums. Ebenso von den Schüler*innen oder Verwandten.

 

Auswertung Eltern und Erziehungsberechtigte:

 

Verletzung von Persönlichkeitsrechten

Von den 70 Eltern und Erziehungsberechtigten, die an der Befragung teilgenommen haben, geben 27,8% an, dass sie Verletzungen von Persönlichkeitsrechten im schulischen Bereich wahrgenommen haben. Von diesen knapp 30% geben 36,8% der Befragten an, dass ihr eigenes Kind betroffen war und knapp die Hälfte haben häusliche Auswirkungen bei solchen Vorfällen wahrgenommen. Arztbesuche (31%) und ein Ausgiebige Diskussionen (12,5%) waren die häufigsten Folgen. Jeweils weitere 6,3% der Nennungen sind: Vertrauensverlust in die Schule als sicherer Ort, Therapie, Selbstisolierung, Leistungsabfall.

 

Klassenchat

Über 90% der Befragten Eltern und Erziehungsberechtigten bejaht eine Existenz privater Klassenchats und 88% geben an, dass ihre Kinder an diesem partizipieren. Die Bewertung des privaten Klassenchats fällt heterogen aus. Als Stärken wird der Wissensaustausch genannt. Als Schwächen, dass Beleidigungen und pornografisches Material geteilt werden.

 

Sdui-Messenger

Rund 90% der befragten Eltern und Erziehungsberechtigten geben an, dass ihre Kinder den Sdui-Messenger nutzen. Eine nur einseitige Kommunikation mit der Lehrkraft, automatisierte Abmeldungen und Schwächen in der Praktikabilität werden als Gründe genannt, weshalb rund 10% der Schüler*innen den Messenger nicht nutzen. Dreiviertel der Befragten sind mit dem Messenger zufrieden. Die Zufriedenheit kann gesteigert werden durch eine stabilere und vereinfachte Anmeldung. Außerdem wird gewünscht, dass die Schüler*innen den Messenger mehr nutzen und die automatisierten Abmeldungen reduziert werden.

 

WebUntis

Die befragten Eltern und Erziehungsberechtigten sind sehr zufrieden mit dem Entschuldigungsverfahren über WebUntis. Außerdem wünschen 81% der Eltern und Erziehungsberechtigten, dass die Hausaufgaben in WebUntis vollständig eingetragen werden. Darüber hinaus wird angeregt Termine von schriftlichen Leistungskontrollen, Tafelaufschriebe, Arbeitsblätter und Stoffplaner in Untis einzustellen.

 

Auswertung Schüler*innen:

 

Verletzung von Persönlichkeitsrechten

Von den Befragten Schüler*innen geben 75 an, dass sie Verletzungen von Persönlichkeitsrechten im schulischen Bereich wahrgenommen haben. Dagegen geben 250 Schüler*innen an, dass sie keine derartigen Verletzungen wahrgenommen haben. Von den 75 Schüler*innen die Verletzungen wahrgenommen haben, sind 19 selbst betroffen. Diese nennen folgende Auswirkungen: Unwohlsein (12), Verletztheit (7), Wut (6), Scham (6) sowie Scham (5). Des weiteren wurden Schlafstörungen, fehlende Anteilnahme formuliert. Fast die Hälfte der Betroffenen gibt an persönliche Auswirkungen durch die Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte zu spüren. Dazu zählen am häufigsten Isolierung, Krankheit, Arztbesuch und Leistungsabfall. Ebenfalls wird genannt, dass betroffene Schüler*innen sich in Therapie begeben haben. Darüber hinaus gibt es einfache Nennungen Charakterveränderung bei sich selbst sowie Depressionen als Folge. Nur in vier Fällen gab es Konsequenzen für die verantwortlichen Personen (Strafarbeiten, Vernichtung sensibler Daten, Elterngespräche, eingeforderte Entschuldigung oder Nachsitzen). Es wird auch genannt, dass es vorgekommen ist, dass die betroffene Person sanktioniert wurde, anstatt der verantwortlichen Person.

Hilfe haben die betroffenen Schüler*innen am häufigsten von Freunden erhalten. Die zweit häufigste Nennung ist, dass sie keine Hilfe bekommen haben! Danach folgen Mitschüler*innen und Eltern gleichauf. Erst dann folgen die Lehrkräfte und Schulsozialarbeit. Besonders stark wird der Wunsch von betroffenen Schüler*innen formuliert, dass Sie sich mehr Unterstützung von den Lehrkräften wünschen. Mehrere Schüler*innen geben an akut Hilfe zu benötigen.

 

Klassen-Chat

Während rund 340 Schüler*innen angeben, dass es einen Klassenchat innerhalb der Klasse gibt, geben nur rund 20 an, dass kein Klassenchat genutzt wird. Der beliebteste Messenger dafür ist mit großem Abstand WhatsApp. Darüber hinaus werden Signal, Sdui, Snapchat, SMS, Discord und Instagram genutzt. Etwa 290 Schüler*innen geben an am Klassenchat teilzunehmen gegenüber rund 45 Personen die nicht teilnehmen. Der Klassen-Chat wir primär zum Austausch von schulischen Informationen und Schulmaterial genutzt. Darüber hinaus, um Quatsch zu machen. In Teilen auch zum Lästern. Etwa 85% der Befragten sind mit den Umgangsformen im Klassenchat zufrieden. Ursachen für Gegenstimmen sind die Ausdrucksweise, Beleidigungen, Ausgrenzung, Spamming und in Teilen die Verletzung von Persönlichkeitsrechten. Weitere Probleme sind, dass unangemessene Inhalte getielt werden Streitigkeiten öffentlich ausgetragen werden und bei kritischen Anmerkungen zum Verhalten man selbst mit Ausgrenzung bis hin zu Mobbing rechnen muss. Die Kommunikation verläuft zumeist in Jugendsprache mit Abkürzungen. Häufig werden ebenfalls Sprachnachrichten und Sticker gesendet. In Teilen auch Gifs, Memes, Grußformeln und auch Schriftdeutsch. Knapp 10% der Schüler*innen geben an, dass illegale Inhalte im Klassenchat vorkommen. In einem Drittel der Fälle folgen daraus auch Konsequenzen für die die Beteiligten. Der häufigste Grund warum Schüler*innen nicht am Klassenchat teilnehmen ist persönliches Desinteresse. Vereinzelt leigt es an negativen Erfahrungen die damit gemacht wurden, den Eltern, Ausgrenzung oder dem fehlenden Zugriff auf ein Endgerät. Nahezu alle nicht Teilnehmenden berichten von daraus resultierenden Benachteiligungen.

 

Täuschungsversuche

Ein Viertel der Schüler*innen gibt an, dass es Täuschungsversuche in Klassenarbeiten gibt. Wovon rund 80% nicht erkannt werden. Die Strategien sind dabei die Verwendung des Handys oder auch eines Ersatzhandys, Smartwatches, Earpods, die Programmierfunktion des Taschenrechners und KI-Anwendungen. Als Konsequenzen für erkannte Täuschungsversuche nennen die Befragten Verwarnungen, Notenabzüge und Elterngespräche. Die Schüler*innen nehmen das Kollegium überwiegend als eher aufmerksam und in Teilen als sehr aufmerksam bei der Aufsicht von Klassenarbeiten wahr. Etwa 10% geben an, dass die Lehrkräfte eher oder sehr unaufmerksam sind bei der Aufsicht. Die Schüler*innen schlagen zur Prophylaxe neben intensiveren Kontrollen, deutlicher Präsenz und Aufmerksamkeit, kein blindes Vertrauen in die Trennwände und angepassten Aufgabenstellungen auch drakonische Maßnahmen wie WLAN-Abschaltung, Störsender und Detektoren Einsatz vor.

 

Sdui-Messenger

Die überwiegende Mehrheit der Schüler*innen nutzt den Messenger. Rund ein Viertel der Schüler*innen sind mit dem Messenger unzufrieden und etwa 40% beschreiben Nutzungsprobleme. Die Schüler*innen wünschen sich, dass Lehrkräfte schneller antworten, es einen Schüler*innen Chat gibt, eine stabilere Anmeldung und weniger automatische Abmeldungen.

 

WebUntis

Nahezu alle der befragten Schüler*innen verwenden WebUntis. Sie beschreiben mit überwiegender Mehrheit Untis als eher oder sehr funktional. Die große Mehrheit der befragten Personen wünscht sich, dass die Hausaufgaben in WebUntis eingestellt werden. Eine Mehrheit (60%) der Schüler*innen empfindet die Wochenvorschau im Stundenplan als nicht ausreichend. Sie wünschen sich zwei bis drei Wochen Vorschau und eine verbesserte Aktualität. Die Informationen zu Vertretungen sollen deutlicher angezeigt werden und die Befragten wünschen sich eine Anzeige der Gruppeneinteilungen und Push-Nachrichten bei Stundenplanänderungen, sowie vollständige Lehrkräftenamen anstelle von Kürzeln. Ebenfalls genannt werden, dass Tests angezeigt werden sollen und eigenständige Entschuldigungen gewünscht werden.

 

Zusammenfassung

Verletzungen von Persönlichkeitsrechten sind kein Randphänomen. Betroffene fühlen sich oft allein gelassen; institutionelle Reaktionen bleiben meist aus. Klassenchats sind ein fester Bestandteil des schulischen Alltags, aber unreguliert. Sie fördern Kommunikation, bergen aber erhebliches Konflikt- und Mobbingpotenzial. Täuschungen mit digitalen Hilfsmitteln sind verbreitet, Kontrollen greifen teilweise zu kurz. Wahrnehmung von Lehrkräften und Schüler*innen unterscheidet sich deutlich. Sdui wird von allen Seiten genutzt, aber als technisch und kommunikativ unausgereift erlebt. Wunsch nach klareren Strukturen und Zuverlässigkeit. WebUntis wird von allen genutzt, erfüllt aber unterschiedliche Erwartungen: Lehrkräfte schätzen Funktionalität, Eltern und Schüler*innen fordern mehr Informationsumfang und Transparenz. Digitale Medien sind etabliert, aber der aktive, didaktische Einsatz ist noch ausbaufähig. Technische Hürden und Unsicherheiten hemmen Innovation.

 

Die Erhebung zeichnet ein ambivalentes Bild der digitalen Schulkultur:

Digitalisierung ist etabliert, aber ungleich entwickelt. Kommunikations- und Organisationsplattformen (Sdui, WebUntis) sind fest im Schulalltag verankert, doch es mangelt an technischer Stabilität, Benutzerfreundlichkeit und klaren Kommunikationsregeln.

Soziale und rechtliche Risiken sind präsent. Persönlichkeitsrechtsverletzungen und problematische Chatkulturen zeigen, dass digitale Kommunikation neue Konfliktfelder schafft. Besonders Schüler*innen fühlen sich in Konfliktfällen oft ungeschützt – es fehlt an klaren Interventionsstrukturen und Unterstützung durch Lehrkräfte.

Digitale Medien im Unterricht werden eher als Werkzeug denn als Lernmethode genutzt. Lehrkräfte setzen Medien zwar regelmäßig ein, aber selten aktiv oder kreativ. Technische Hürden und Unsicherheiten verhindern oft eine didaktisch sinnvolle Integration.

Diskrepanz zwischen Perspektiven der Gruppen. Lehrkräfte bewerten ihre Maßnahmen (z. B. bei Täuschungsversuchen oder Persönlichkeitsverletzungen) oft positiver als Schüler*innen oder Eltern. Die Wahrnehmung von Betroffenheit und Unterstützung unterscheidet sich deutlich zwischen den Gruppen.

 

Handlungsbedarf besteht besonders in drei Bereichen:

  • Stärkung sozialer Kompetenzen und Medienerziehung, um respektvolle digitale Kommunikation zu fördern.
  • Klare Regelungen und Sanktionen bei digitalen Rechtsverletzungen.
  • Fortbildungen und technische Unterstützung für Lehrkräfte, um digitale Medien pädagogisch sinnvoll zu nutzen.

 

Aufgrund der Befragung von Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrern können folgende Empfehlungen erfolgen:

 

 

 

Verletzung von Persönlichkeitsrechten

  • Erhöhung der Kompetenz zur Erkennung von Vorfällen (Sensibilisierung der LuL, Fortbildungen)
  • Deutliche und sichtbare Konsequenzen für Verursacher (Einsicht, Abschreckung)
  • Fokusierung im Unterrichtsfach Medienbildung
  • Beistand durch LuL bei Verdacht oder Vorliegen von Verletzungen

 

Sdui-Messenger

  • Infozettel für SuS mit Zugangsdaten zum Schuljahresbeginn
  • Ansprechpartner für Probleme benennen und kommunizieren
  • FAQ auf Homepage oder Moodle

 

WebUntis

  • Arbeitsgemeinschaften im Stundenplan anzeigen
  • Hausaufgaben und Prüfungen eintragen
  • Klassenarbeiten rechtzeitig eintragen
  • Vorschau Stundenplan für Zeiträume nach Ferien bzw. Halbjahreswechsel

 

Umgang mit modernen Medien

  • Kollegiale Hilfestellung (Sprechstunde, Ideenbörse)
  • Fortbildungen (SchiLF, ZSL)

 

Täuschungversuche – Best Practice

  • Toilettengang der SuS vor Beginn der KA
  • Einlass erst kurz vor Beginn der Prüfung
  • Abstand SuS, Verwendung Trennwände
  • Positionierung LuL, Rundgang im Raum
  • Keine Nebentätigkeiten währen der Aufsicht durchführen
  • Konsequenzen transparent darstellen
  • Smarte Endgeräte wegpacken, zentral ablegen
  • Ranzen bzw. Taschen verschließen, zentral lagern
  • Aufgeräumter Arbeitsplatz der SuS
  • Aufgabenstellungen anpassen, Spickzettel erlauben
  • Harmonisierung der Maßnahmen

 

 

 

6. Präsentation

Im Juni stellte das Evaluationsteam die Ergebnisse der Befragung allen Kollegen in einer GLK vor. Im Foyer wurden die Ergebnisse an einer Informationstafel ausgestellt.

Außerdem wurde dieser Bericht auf der Homepage des FAG veröffentlicht.