Abitur-Zeugnisverleihung 2021
Beim bereits zweiten Corona-Abitur des Friedrich-Abel-Gymnasiums war manches wie im letzten Jahr: Stadthalle (wieder die „im See“ statt der Stadthalle in Vaihingen), Hygienekonzepte, Abstandsregeln. Dafür ging dieses Jahr nichts ohne Test oder 3G-Nachweis, für den man dann den „Disco“-Stempel bekam und die Halle betreten konnte. Und doch gab es auch Momente des Aufatmens: Fotos mit allen Familienmitgliedern, Sitzen mit nicht zu großem Abstand, viele Gespräche am Rande. Anders als im letzten Jahr wurde die Feier durch Live-Musik umrahmt. Eingangs spielten Charlotte Kaiser und Benjamin Albrecht als Schülerin-Lehrer-Duett „Le Bal“ von George Bizet. Zwischen den Reden zeigte Charlotte noch einmal ihr Können mit Frédéric Chopins „Étude in cis-Moll“. Später ließen Schülerinnen des Leistungskurses Musik mit Querflöten, Gesang und dem Stück „Over the Rainbow“ die Zuschauer von einer anderen Welt träumen. Unser neuer Schulleiter Herr Damp sprach dann in seiner Rede in humoriger Weise davon, wie in den nächsten Jahren am FAG alles anders werden würde. Ausgangspunkt war der außerordentlich gute Abiturschnitt des Jahrgangs von 2,1. Wenn sich die augenblicklich rasante Entwicklung so fortsetzte (so Damp), gäbe es 2024 einen Hygienebeauftragten an der Schule, in allen Zimmern seien Luftfilter installiert, die Schüler müssten häufig wegen Kopfschmerzen nach Hause gehen und wögen 4 Kilo mehr. Aber der Schnitt läge dann vielleicht schon bei 2,0. Und noch weiter in die Zukunft geschaut: 2027 wäre die Schule verwaist, das Sekretariat durch ein Call-Center ersetzt, es gäbe Fernklausuren und der Schnitt würde noch weiter sinken - auf 1,8. 2030 schließlich würde das nicht mehr gebrauchte FAG-Gebäude abgerissen, um einem Wohngebiet zu weichen. Schüler aus der ganzen Welt würden sich am FAG anmelden, um an seinem ausgezeichnete Virtual-Reality-Schulbetrieb teilzunehmen. Der Schnitt wäre dann vielleicht schon bei 1,5. Ja, all das wäre wirklich anders. Nur eines würde in all den Jahren sicher gleich bleiben: das Versprechen, dass die Schule in zwei Jahren an das Glasfasernetz angebunden würde. Natürlich ist der Wunsch der Schulleitung an die Abiturienten ein ganz anderer als diese Vision. Herr Damp hofft, dass Abiturienten eine Welt erleben mögen mit Präsenzvorlesungen, mit Kollegen bei der Arbeit und mit Freunden, die ihr Leben begleiten. Auch die Elternbeiratsvorsitzende Susanne Schumacher ermunterte die Abiturienten mit der Aufforderung „gebt Acht auf die Versuchungen, sonst werdet ihr sie verpassen“, es nicht anders zu machen als die früheren Jahrgänge, sondern sich einfach in das Leben zu stürzen mit all seinen neuen Erfahrungen und Umwegen. Die Elternvertreterin der Jahrgangsstufe JII Anika Schneller-Reindell ergänzte diese Aufforderung noch durch drei Wünsche: Neugier, Mut und Verrücktheit. Die diesjährige Scheffelpreisträgerin Christine Daiss betonte in ihrer Abiturienten-Rede, dass es für ihren Jahrgang schwierig gewesen sei, mit dem Wort „anders“ umzugehen: ein anderes Abitur und auch andere Bedingungen. In schnellen Impulsen betonte sie aber, dass „trotzdem“ vieles gleich geblieben war: 5er-Musical, Schullandheim, Schüleraustausche, Schlagabtausche mit Lehrern in Oberstufe.
Wie erfolgreich dieser Jahrgang ist, kann man daran erkennen, dass mit Sabine Bachmann, Charlotte Kaiser und Peer Räke gleich dreimal die Traumnote von 1,0 erlangt wurde. Dafür überreichte ihnen Andreas Büderbender den Abiturientenpreis der VR-Bank Neckar-Enz. Insgesamt wurden 60 Preise vergeben, davon 32 NC-Preise für einen Schnitt 1,9 und besser. Der Volker-Zimmermann-Preis für besonderes soziales Engagement an Christine Daiss. Nach der Zeugnisausgabe und der Preisverleihung erinnerten alle Musikschülerinnen und -schüler mit der Aufführung des Stückes „Sunny/Easy“ noch einmal an die Aufführung ihres oben schon erwähnten 5-er-Musicals „Odysseus“. Der Text war anders, aber der Spirit der damaligen Aufführung war noch einmal zu spüren. Wer es bis dahin noch geschafft hatte, nicht wehmütig zu werden, der wurde zum Schluss der Veranstaltung auf eine harte Probe gestellt. Die Eltern präsentierten eine Bilderschau und zeigten Schultütenfotos aus Klasse 1, Einschulungsfotos am FAG und aktuelle Fotos der Abiturienten versehen mit guten Wünschen für ihre Kinder. Bei entsprechender musikalischer Untermalung blieben dann nicht mehr alle Augen trocken. Das war nicht anders als in anderen Jahren. Bei ausgeteilten Sektflaschen und mitgebrachten Gläsern wurde anschließend im Freien und mit Abstand noch geplaudert und gefeiert.