FAG-Debater suchen Nachwuchs
Im letzten Schuljahr haben alle Debatten des FAG-Debating online stattgefunden. Das heißt aber nicht, dass die Debater nichts erlebt haben.
Die jüngeren Debater aus Klasse 7 bis 9 sind an drei Terminen in Junior League gestartet. Das Team bestand nur aus drei Debaterinnen: Barbara Linn, Alexandra Odenbreit und Sophie Schyma. Bei einem Termin gab es große technische Problem mit ZOOM und für den letzten Termin musste schnell zwei Debating-Schwestern, Carlotta Lehmann und Lucina Schulte, einspringen, weil jemand ausgefallen war. Am Ende reichte es nicht für die Endrunde, aber alle waren froh, ihre Debatten überhaupt durchgebracht zu haben.
Die älteren Debater aus Klasse 10-12, Laura Bauer, Carolin Both, Rebecca Krüger, Leonie Lehmann, Felix Odenbreit, Lara Schuck, Leonie Schulte, Laura Wizgall holten in ihren traditionelle acht Vorrunden in Baden-Württemberg den zweiten Platz und zogen in die Finalrunden ein.
Spannend waren auch die offenen Europameisterschaften, bei denen das FAG-Team in Zeitzone A (Europa und Afrika) war und gegen Teams aus Zone B (Nord- und Südamerika) debattieren musste. Auf diese Art und Weise sahen die FAG-Debater ihre Gegner dann in ihren Zimmern etwa in Mexiko oder den USA. Das war schon anrührend. Die Schüler aus Osteuropa debattierten meist aus der Küche. Sie haben keine eigenen Zimmer. Der FAG-Coach war als Schiedsrichterin online auch in Pakistan und Indien, wo entweder Schuluniform oder traditionelle Kleidung getragen wurden. Leonie Lehmann debattierte bei diesem Wettkampf in einem deutschen Auswahlteam.
Am Ende des Jahres warteten noch zwei besondere Turniere auf die älteren und die jüngere Debater.
Der Leipziger Debattierclub richtete in Zusammenarbeit mit FINEP (forum für internationale entwicklung + planung) einen Debating-Wettkampf zum Thema Klimakrise und Umweltpolitik aus. Jedes der 40 teilnehmenden Teams wurde einzeln auf das unbekannte Debating-Format vorbereitet und nahm dann noch an einem Workshop zu einer Umweltproblematik in Drittweltländern teil. Den Workshop des FAG leitete Uli Malisius from EpiZ, der von seinen Erfahrungen mit dem steigenden Meeresspiegel in Indonesien und aus Paraguay berichtete. Im eigentlichen Wettkampf im Juni ging es dann um die Themen: “This house believes that high income countries should allocate resources for climate change adaption in order to support countries most effected by the climate crisis” und - vergleichsweise einfach - “This house would ban meat consumption.” Am Ende belegte das FAG einen hervorragenden 5 Platz und verfehlte das Finale der besten vier nur knapp. Aber alle waren nach Wochen und Wochen des Vorbereitens froh, nicht auch noch ins Finale einzuziehen: „noch zwei weitere vorbereitete Debatten hätten wir in diesem Jahr nicht mehr geschafft.“
Schließlich hatte die Germany Debating Society auch noch etwas Neues: ein Turnier für Debater, die weniger als ein Jahr debattieren. Neben Barbara Linn ging zwei Schülerinnen an den Start, die absolute Newcomer waren: Lucina Schulte (Kl.6) und Sophie Eisele (Kl. 7) (vordere Reihe im Foto). Zu ihrem eigenen Erstaunen erreichten die drei das Finale; wer hätte das gedacht? Zum Schluss mussten sie sich gegen ein Anfänger-Team von Zehntklässlern geschlagen geben. Was für ein Start in eine Debater-Karriere!
Am Ende des Schuljahres mussten wir mit den Abiturienten Lara, Felix, Laura (Foto hintere Reihe) wieder drei langjährige und erfolgreiche Debater verabschieden.
Nun suchen wir für junge Debater und Debaterinnen aus Klasse 7-9, um ein neues Junior-Team zu starten. Lucina und Sophie sind schon da. Wer debattieren möchte, muss Spaß am Diskutieren haben. Das Englisch kommt von alleine. Unsere nächste Sitzung findet am Freitag, 1.10. in H2.04 statt. Einfach kommen und/oder unter Hoffmann-Wollensak@fag-vaihingen.de anmelden. Auch ältere Debater sind herzlich willkommen.
Um 8 Uhr kamen die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5a von Frau Dercks und 5b von Frau Jochemko mit ihren Eltern. Gleich zu Anfang erinnerte eine Foto-Show daran, wie bunt und lustig die Einschulung mit Max oder dem kleinen Prinzen in anderen Jahren war, wenn alle Sechstklässler noch einmal mit einem Potpourri aus ihrem Fünfermusical die neuen Fünfer begrüßten. Anders als im letzten Jahr durften am Dienstag aber doch einige Sechser in die Stadthalle kommen. Die Orchesterklasse 6 spielte unter Leitung von Frau Regina Bauer zuerst einen Satz aus der Symphonie mit dem Paukenschlag. Zwar gab es keine Pauke, aber an der richtigen Stelle ganz viel Lärm durch andere Instrumente. Zusammen mit witzigen Texten zu Musikaufführungen und dem anschließenden Haifischsong aus der Dreigroschenoper bekam so die Begrüßungsveranstaltung endlich wieder die ihr zustehende Heiterkeit zurück. 
Christina Räke, 10b, wurde bei der Kulturstiftung der Stiftung Kinderland angenommen. Die Kulturakademie bietet jedes Jahr für ausgewählte Schüler und Schülerinnen aus Baden-Württemberg Kreativ-Wochen in verschiedenen Bereichen an. Jede Schule darf für die Bereiche MINT, Musik, Kunst und Literatur besonders begabte Schüler und Schülerinnen nominieren. Danach müssen die Schüler und Schülerinnen sich bewerben und eine Talentprobe anfertigen, die sehr aufwendig ist. Für ihre Bewerbung musste Christina Dosentelefone bauen und untersuchen. Dazu musste sie sich eine Messanordnung überlegen, die verschiedenen Dosentelefone auf ihr Schallleitung hin untersuchen und ihre Versuchsergebnisse dokumentieren. Christina hat mit ihrer Bewerbung und Talentprobe überzeugt und einen der begehrten 20 Plätze im Bereich MINT gewonnen. Ihre Akademie findet voraussichtlich in Stuttgart in der Uni Stuttgart und beim VDI (Württembergische Ingenieurverein) statt. Sie wird an einem MINT-Projekt arbeiten, programmieren und dann noch einen Hochleistungsrechner und das Planetarium besuchen.
Auch Leonie Schulte , J1, war vom FAG für die Deutsche Schülerakademie vorgeschlagen. Da von jeder Schule aber nur eine Schülerin genommen wird, ging Leonie dieses Jahr leer aus. Daraufhin machte sie sich auf die Suche nach einer Alternative und wurde letzten Freitag an der Landesschülerakademie Sachsen-Anhalt angenommen. Sie nimmt diese Woche am Online-Programm der Hochschule Anhalt teil. Leonie hatte sich für das Schwerpunktthema Biotechnologie beworben. Online werden nun Veranstaltungen aus allen Themen zum Schnuppern angeboten. So geht es für Leonie jetzt um Lebensmitteltechnologie, Pharmatechnik, Informatik, Elektrotechnik und Maschinenbau. Für den experimentellen Teil hat sie ein Materialpaket zugesandt bekommen.
Wie viele Auflagen gab es dieses Jahr von den Behörden: Tests, Abstand, Masken. Das magische Wort in der Schule war Kohorte. Wer dabei an Römer denkt, hat zwar in seiner Schulzeit aufgepasst oder Asterix und Obelix gesehen, aber heute meint Kohorte jeweils einen Jahrgang einer Schule – diese Kohorten dürfen nicht miteinander kämpfen, nein, miteinander vermischt werden. Diese Aufgabe bedeutet schon für die Schulleitungen eine große Herausforderung, wie sollten das dann erst Schüler und Schülerinnen schaffen? Die Abiturienten und das Projektressort des FAG ließen sich aber nicht von ihren Plänen abbringen: Dieses Jahr sollte alles stattfinden, Kohorten hin oder her. Die Abiturienten machten es mit ihrem Abischerz vor. Zuerst besuchten sie die einzelnen Klassen im Unterricht und hielten lustige Präsentationen. Dann wurden die Schüler Klasse für Klasse von den Abiturienten-Gelbwesten auf den Sportplatz geführt. Dort waren Felder für die einzelnen Kohorten markiert und ein Platzanweiser gab mit „5er rechts, 10er links“ das Kommando. Auf einem großen Bereich in der Mitte des Platzes gab es Spiele „Lehrer gegen Schüler“ und natürlich trat die jeweilige Lehrermannschaft immer nur gegen eine Kohorte an. Es war warm und es wurde mit Wasser gespritzt.
Beim bereits zweiten Corona-Abitur des Friedrich-Abel-Gymnasiums war manches wie im letzten Jahr: Stadthalle (wieder die „im See“ statt der Stadthalle in Vaihingen), Hygienekonzepte, Abstandsregeln. Dafür ging dieses Jahr nichts ohne Test oder 3G-Nachweis, für den man dann den „Disco“-Stempel bekam und die Halle betreten konnte. Und doch gab es auch Momente des Aufatmens: Fotos mit allen Familienmitgliedern, Sitzen mit nicht zu großem Abstand, viele Gespräche am Rande. Anders als im letzten Jahr wurde die Feier durch Live-Musik umrahmt. Eingangs spielten Charlotte Kaiser und Benjamin Albrecht als Schülerin-Lehrer-Duett „Le Bal“ von George Bizet. Zwischen den Reden zeigte Charlotte noch einmal ihr Können mit Frédéric Chopins „Étude in cis-Moll“. Später ließen Schülerinnen des Leistungskurses Musik mit Querflöten, Gesang und dem Stück „Over the Rainbow“ die Zuschauer von einer anderen Welt träumen. Unser neuer Schulleiter Herr Damp sprach dann in seiner Rede in humoriger Weise
davon, wie in den nächsten Jahren am FAG alles anders werden würde. Ausgangspunkt war der außerordentlich gute Abiturschnitt des Jahrgangs von 2,1. Wenn sich die augenblicklich rasante Entwicklung so fortsetzte (so Damp), gäbe es 2024 einen Hygienebeauftragten an der Schule, in allen Zimmern seien Luftfilter installiert, die Schüler müssten häufig wegen Kopfschmerzen nach Hause gehen und wögen 4 Kilo mehr. Aber der Schnitt läge dann vielleicht schon bei 2,0. Und noch weiter in die Zukunft geschaut: 2027 wäre die Schule verwaist, das Sekretariat durch ein Call-Center ersetzt, es gäbe Fernklausuren und der Schnitt würde noch weiter sinken - auf 1,8. 2030 schließlich würde das nicht mehr gebrauchte FAG-Gebäude abgerissen, um einem Wohngebiet zu weichen. Schüler aus der ganzen Welt würden sich am FAG anmelden, um an seinem ausgezeichnete Virtual-Reality-Schulbetrieb teilzunehmen. Der Schnitt wäre dann vielleicht schon bei 1,5. Ja, all das wäre wirklich anders. Nur eines würde in all den Jahren sicher gleich bleiben: das Versprechen, dass die Schule in zwei Jahren an das Glasfasernetz angebunden würde. Natürlich ist der Wunsch der Schulleitung an die Abiturienten ein ganz anderer als diese Vision. Herr Damp hofft, dass Abiturienten eine Welt erleben mögen mit Präsenzvorlesungen, mit Kollegen bei der Arbeit und mit Freunden, die ihr Leben begleiten. Auch die Elternbeiratsvorsitzende Susanne Schumacher ermunterte die Abiturienten mit der Aufforderung „gebt Acht auf die Versuchungen, sonst werdet ihr sie verpassen“, es nicht anders zu machen als die früheren Jahrgänge, sondern sich einfach in das Leben zu stürzen mit all seinen neuen Erfahrungen und Umwegen. Die Elternvertreterin der Jahrgangsstufe JII Anika Schneller-Reindell ergänzte diese Aufforderung noch durch drei Wünsche: Neugier, Mut und Verrücktheit. Die diesjährige Scheffelpreisträgerin Christine Daiss betonte in ihrer Abiturienten-Rede, dass es für ihren Jahrgang schwierig gewesen sei, mit dem Wort „anders“ umzugehen: ein anderes Abitur und auch andere Bedingungen. In schnellen Impulsen betonte sie aber, dass „trotzdem“ vieles gleich geblieben war: 5er-Musical, Schullandheim, Schüleraustausche, Schlagabtausche mit Lehrern in Oberstufe.
Wie erfolgreich dieser Jahrgang ist, kann man daran erkennen, dass mit Sabine Bachmann, Charlotte Kaiser und Peer Räke gleich dreimal die Traumnote von 1,0 erlangt wurde. Dafür überreichte ihnen Andreas Büderbender den Abiturientenpreis der VR-Bank Neckar-Enz. Insgesamt wurden 60 Preise vergeben, davon 32 NC-Preise für einen Schnitt 1,9 und besser. Der Volker-Zimmermann-Preis für besonderes soziales Engagement an Christine Daiss. Nach der Zeugnisausgabe und der Preisverleihung erinnerten alle Musikschülerinnen und -schüler mit der Aufführung des Stückes „Sunny/Easy“ noch einmal an die Aufführung ihres oben schon erwähnten 5-er-Musicals „Odysseus“. Der Text war anders, aber der Spirit der damaligen Aufführung war noch einmal zu spüren. Wer es bis dahin noch geschafft hatte, nicht wehmütig zu werden, der wurde zum Schluss der Veranstaltung auf eine harte Probe gestellt. Die Eltern präsentierten eine Bilderschau und zeigten Schultütenfotos aus Klasse 1, Einschulungsfotos am FAG und aktuelle Fotos der Abiturienten versehen mit guten Wünschen für ihre Kinder. Bei entsprechender musikalischer Untermalung blieben dann nicht mehr alle Augen trocken. Das war nicht anders als in anderen Jahren. Bei ausgeteilten Sektflaschen und mitgebrachten Gläsern wurde anschließend im Freien und mit Abstand noch geplaudert und gefeiert.






