Abiturientenfeier am Friedrich-Abel-Gymnasium
Zwei Schüler bestehen mit der Traumnote 1,0
Mit der 50. Abiturientenfeier schlüpften die Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Abel-Gymnasiums in der stimmungsvoll geschmückten Vaihinger Stadthalle in die Rolle kleiner Jubilare, wie Schulleiter Hans-Joachim Sinnl bei seinen Begrüßungsworten hervorhob. Feierliche Musik am Klavier, vorgetragen von Christine Bachmann und Benjamin Klaiber und an der Harfe von Johanna Ebert, komplettierte den festlichen Rahmen. Eine zweite Besonderheit des Jubiläumsjahrgangs war es, dass alle zur Abiturprüfung angetretenen Schüler die Prüfung bestanden hatten. Am Abiturientenmotto „Abiletten – wir gehen mit Stil“ orientierte sich die Ansprache des Schulleiters. Als Deutschlehrer entdeckte er das Paradoxon als Stilmittel und stellte Paradoxien aus der Alltagswelt vor. So sei eine Mehrheit der Deutschen gegen Massentierhaltung und für faire Kleiderproduktion, kaufe aber dennoch billiges Fleisch von der Kühltheke, das nicht artgerecht produziert worden sei oder billige T-Shirts, die nicht nachhaltig und fair hergestellt werden könnten. Im Zusammenhang mit der CO-2 – Diskussion nahm er Bezug auf eine Emnid-Umfrage, wonach 20 Prozent der Deutschen im Jahre 2019 das Flugzeug las Urlaubsreisemittel nutzten. Gefragt nach dem Wahlverhalten der Urlaubsflieger lagen FDP-Wähler vorne, gefolgt von den Grünen-Wählern. Die Leistungsbegrenzung von Staubsaugern und das Verbot von Glühlampen zur Stromeinsparung entlarvte er als Paradoxie bei gleichzeitigem Ausbau der E-Mobilität, ohne die Frage zu beantworten, wo die zusätzliche Energie herkommen soll. Den Abiturienten rief er zu: „Erkennt Paradoxien und produziert sie nach eurem Abitur, also im wirklichen Leben, möglichst nicht mehr.“ Die Elternbeiratsvorsitzende Susanne Schumacher rückte das Thema Zeit in den Mittelpunkt ihrer Ansprache, indem sie auf die Relativität von Zeit zu sprechen kam. Sie wollte sich dabei nicht auf die physikalische Größe von Zeit beschränken, sondern beschrieb, ausgehend vom persönlichen Beispiel in der Vorbereitung ihrer Ansprache, die individuell geprägte Relativität der Zeit. Um eine in der Zukunft angelegte Aufgabe zu erledigen, neige der Mensch dazu abzuwarten, es stehe ja noch jede Menge Zeit zur Verfügung. Je schneller die Gegenwart vergehe, die Zukunft heranrücke, desto deutlicher verspüre man die Zeit. In ihren Gedankenspielen stellte Susanne Schumacher quasi eine historische Geschichte der Zeitrechnung zusammen und kam mit dem Begriff der Freizeit in der Gegenwart an. Obwohl heute jeder effektiv mehr freie Zeit im Vergleich zu früher zur Verfügung habe, sei die Zeit dennoch ein knappes Gut. Da heute im Multitasking-Zeitalter so vieles gleichzeitig erledigt werden müsse, lebten wir in beschleunigten Zeiten, aus denen man sich nur befreien könne, in einer begrenzten Zeit das eigene Leben zu leben. Zum Schluss zitierte sie Steve Jobs: „Lassen Sie nicht zu, dass die Meinungen anderer Ihre innere Stimme ersticken.“ Tradition bei der Abiturverleihung am Friedrich-Abel-Gymnasium ist es, dass der Scheffelpreisträger die Abiturientenrede der Schüler hält. In diesem Jahr war dies Alexander Fink, der betonte, über das sprechen zu wollen, was ihn im Moment bewege, nämlich über Wehmut, Vorfreude und Ungewissheit. „Wenn ich darüber nachdenke, dass die gemeinsame Zeit unseres Jahrgangs nun hinter mir liegt, verspüre ich in erster Linie Wehmut. Denn ohne melancholisch werden zu wollen, ist ab jetzt eben nicht nur Schluss mit dem altbekannten Unterricht und den lästigen Hausaufgaben, sondern auch mit dem tagtäglichen Treffen der Mitschüler und Schulfreunde.“ Als Ausblick auf die Zukunft freute sich Alexander Fink auf „die erste eigene Wohnung, auf neue Bekanntschaften, neue Erfahrungen und neue Lebensabschnitte.“ Ungewiss sei schließlich die Zukunft eines jeden Einzelnen. Welche Menschen sich aus den heutigen Abiturienten entwickeln würden, wüsste niemand. Als Rat gab er seinen Mitschülern mit auf den Weg, sich zu fragen: „Was will ich und was macht mich eigentlich glücklich?“ Wichtig sei es, die Freiheit zu behalten, diese Entscheidung eigenständig treffen zu können. Das Abitur böte dazu den ersten Schritt. Ein Elternbeitrag der Jahrgangseltern beschloss nach der Zeugnisübergabe und der Preisübergabe das Abendprogramm der Abiturientenfeier. Mit lustigen „Skandalliedern“ stellten sie Bezüge zur Schule und zum Abimotto her und ließen Schulleiter Sinnl aus einem Tresor Abiletten statt der Abituraufgaben entnehmen, die er gerne gegen seine eigenen Schuhe eintauschte.
Das Abitur bestanden haben: Christine Bachmann, Niklas Bachmann, Emma Barthold, Daniel Beck, Anna Berberich, Kjeld Brandstetter, Colin Cichy, Patrick Dennochweiler, Philipp Domke, Johanna Ebert, Saskia Eitelmann, Nick Engel, Björn Ennemoser, Birkan Erten, Lea Fiedler, Alexander Fink, Florian Fink, Tommy Flohr, Franziska Fuchs, Jessica Fuchs, Luca Fuchs, Hannah Gauß, Daniel Goldmann, Jennifer Hampel, Till Hantke, Hannah Henkel, Kai Herkommer, Urs Hocker, Leoni Hodúl, Angelina Kaiser, Kim Karok, Amelie Kienzle, Anna Kintrup, Rahel Kintrup, Benjamin Klaiber, Elia Klein, Jonathan Klenk, Plator Krasniqi, Maximilian Krauß, Ebru Kutlu, Ann Kynast, Lukas Madel, Jakob Mahn, Robin-Lee Maier, Sophie Maisch, Anna-Marie Mäule, Aaron Meißner, Marvin Michels, Kushtrim Morina, Daniel Müller, Lena Müller, Philipp Müller, Daniel Nast, Pia Neuberger, Liam Oberdorfer, Pauline Off, Raoul Oprisch, Sebastian Ott, Gunnar Parge, Maximilian Paulus, Finja Pfeifer, Tobias Pinkau, Björn Plonka, Christoph Raddatz, Muharrem Rexhepi, Niklas Ritter, Benja Scheytt, Katja Schmidt, Sandra Schütz, Sandra Smetana, Christian Spechtenhauser, Laura Stauß, Sarah Stavridis, Celine Stotz, Joel Waimer, Carla Weiller, Malena Weyrer, Julian Wiesner, Anna Winkler, Anna-Lina Wirth, Moritz Wölfler, Tobias Wölfler, Fabienne Wurm, Bejna Yasar, Tim Zipperle.
Preise erhalten haben: Alexander Fink - Scheffelpreis, Rahel Kintrup - Feltrinelli-Buchpreis des ISTITUTO ITALIANO DI CULTURA DI STOCCARDA, Jennifer Hampel - Fremdsprachenpreis Englisch (Blessings 4 you), Kim Karok - Fremdsprachenpreis Französisch (Blessings 4 you) , Kim Karok - Fremdsprachenpreis Italienisch (Blessings 4 you) , Johanna Ebert - Vaihinger Musikpreis (Blessings 4 you), Pauline Off - Bild-Rahmung Galerie Burkhardt, Philipp Domke - Landespreis des Württembergischer Geschichts- und Altertumsvereins, Joel Waimer - Paul Schempp Preis, Marvin Michels - Südwestmetall - Fachpreis Wirtschaft, Philipp Domke - Preis der deutschen Mathematikervereinigung (Mitgliedschaft) mit Buchpreis, Christine Bachmann - Preis der deutschen Mathematikervereinigung (Mitgliedschaft) mit Buchpreis, Benjamin Klaiber - Abiturientenpreis der Gesellschaft deutscher Chemiker (GdCh), Björn Plonka - Häcker-Chemiepreis, Christine Bachmann - Häcker-Chemiepreis, Christine Bachmann - Ferry-Porsche Preis, Daniel Nast - DPG-Buchpreis und Mitgliedschaft, Christine Bachmann - DPG-Mitgliedschaft, Philipp Domke - DPG-Mitgliedschaft, Benjamin Klaiber - DPG-Mitgliedschaft, Elia Klein - DPG-Mitgliedschaft, Gunnar Parge - DPG-Mitgliedschaft, Maximilian Krauß - Fachpreis Religion, Daniel Müller - Fachpreis Musik, Philipp Müller - Fachpreis Musik, Carla Weiller - Fachpreis Debating, Lea Fiedler - Fachpreis Theater, Maximilian Krauß - FAG - Volker - Zimmermann – Preis.
Christine Bachmann und Philipp Domke erhielten als Jahrgangsbeste mit jeweils einem NC-Schnitt von 1,0 von Andreas Büdenbender, Regionaldirektor der VR Bank Neckar-Enz, für ihre Leistung einen Sonderpreis.