Ausstellung “Auftakt des Terrors“ – Schüler des FAG auf Spurensuche
Heute kennen viele die Namen der großen Konzentrations- oder Vernichtungslager wie Buchenwald und Auschwitz, aber nur wenige haben von frühen Konzentrationslagern wie beispielsweise Ahrensbök oder Breitenau gehört. Die KZ-Gedenkstätte Vaihingen/Enz e.V. zeigte vom 12.-27. April 2024 die Ausstellung „Auftakt des Terrors“ der Arbeitsgemeinschaft „Gedenkstätten an Orten früherer Konzentrationslager“, in der bundesweit 17 Einrichtungen vertreten waren, in Vaihingen im „Kurz im Kern“. Die Ausstellung wurde anlässlich des 90. Jahrestags der „Reichstagsbrandverordnung“ vom 28. Februar 1933 von den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft erarbeitet. Die Klasse 10 a vom Friedrich-Abel-Gymnasium machte sich auf den Weg, um in der Ausstellung auf Spurensuche zu gehen.
Die heute weithin unbekannte Geschichte der früheren Konzentrations- und Vernichtungslager wurde mit der Ausstellung „Auftakt des Terrors“ einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Anhand von elf Themenstationen beleuchtete die Ausstellung die Rolle, Funktion und Bedeutung früherer Konzentrationslager in der Zeit des Nationalsozialismus. Dabei wurden zahlreiche Biografien von Verfolgten und Tätern dargestellt. Diese veranschaulichten, wie die Konzentrationslager zur Errichtung und Absicherung der nationalsozialistischen Herrschaft beitrugen.
Die einzelnen Inhalte der Stationen beleuchteten unter anderem den Weg Deutschlands in die Diktatur, die Massenverhaftungen 1933, die Haftorte und Zuständigkeiten, die Kommandanten und Wachmannschaften sowie die Häftlinge. Auch die Haftbedingungen, Formen der Gewalt und Morde sowie auch die Nachbarschaft der Lager und die Öffentlichkeit waren Thema einzelner Stationen. Die Klasse 10a wurde von ehrenamtlichen Mitarbeitern in die Ausstellung eingeführt und konnte sich mittels eines Umfragebogens zu den einzelnen Stationen einiges an Wissen über die früheren Konzentrations- und Vernichtungslager aneignen.
Die 15 Lager, an die in den Gedenkstätten erinnert wird und die an der Ausstellung beteiligt sind, bilden dabei den Ausgangspunkt. Sie sollen so ein Beispiel für die mehr als 90 frühen Konzentrationslager im Deutschen Reich darstellen. Gegner des NS- Regimes wurden in solchen in sogenannte “Schutzhaft“ genommen und schnell mundtot gemacht. Im gesamten Deutschen Reich entstanden Konzentrationslager, in denen politische Oppositionelle eingesperrt, gefoltert und ermordet wurden. Sie dienten auch dazu, die Bevölkerung einzuschüchtern und abzuschrecken. Und so erging es auch dem ein oder anderen aus der Klasse mit den Bildern der Ausstellung: Die Gewalt und das Unrecht lassen auch heute noch junge Menschen nicht kalt.
Die Schülerinnen und Schüler der 10 a erhielten auch einen kurzen Einblick in das Thema der Entstehung und der früheren Ansätze des nationalsozialistischen Regimes:
Am 30. Januar 1933 wurde die Regierung Deutschlands von den Nationalsozialisten übernommen. Millionen von Menschen wurden entrechtet, unterdrückt, ermordet, verfolgt und eine terroristische Diktatur währenddessen aufgebaut. Bei der Durchsetzung und Sicherung der nationalsozialistischen Herrschaft spielten die Konzentrationslager (KZ) eine bedeutende Rolle. Sie wurden in den ersten Monaten der NS- Diktatur eingerichtet und zum Teil schon nach wenigen Wochen oder Monaten wieder geschlossen. Das nationalsozialistische Regime erprobte dort viele Instrumentarien der Gewalt. Gekennzeichnet war der Weg in den millionenfachen Massenmord damit noch nicht, aber geebnet. Die früheren Konzentrationslager markierten eben diesen Auftakt des Terrors, an dem gerade in unserer Zeit unbedingt erinnert werden muss.
Sophie Bauer, 10a