Endlich auch wieder Weihnachtskonzert des FAGs
Bell-Ringing. Wer schon einmal in England bei einem festlichen Gottesdienst - etwa einer Hochzeit - war, kennt es, das Wechselläuten: sieben bis zwölf Ringer ziehen an langen Seilen und lassen so die Glocken erklingen. Die englischen Gemeinden wurden jetzt bereits aufgefordert, am 6.Mai für die Krönung von Charles III. zu läuten: Ring for the King. In Deutschland gibt es diese Tradition nicht, doch beim Weihnachtkonzert „Süßer die Glocken nie klingen“ verwandelten die Musiker und Musikerinnen das FAGs die Vaihinger Stadtkirche in eine englische Landkirche und läuteten so für alle FAGler die Feiertage ein.
Das Unterstufenorchester begann mit dem englischen Carol Dong Dong! Merrily on High. Die Stimmen der Sänger und Sängerinnen wechselten von links nach rechts und von rechts nach links. Sprache und Wechselklang
rissen die Zuhörer mit einer Mischung aus Church-Choir und Bell-Ringing schwungvoll mit: Hosanna in the Highest. Aber auch in Deutschland gibt es natürlich wunderbare alte Weihnachtsweisen: Mit dem Weihnachtsreigen „Was soll das bedeuten“ schafften es die jüngeren Musiker und Musikerinnen, alle in die Vaihinger Stadtkirche zurückzuholen und mit Fröhliche Weihnachten alle in Weihnachtslaune zu versetzen.
Das Ukrainian Bell Carol des ukrainischen Komponisten Mykalo Leontovych ließ wieder Glocken läuten, aber diesmal melancholisch, voller östlicher Sentimentalität, im Moment natürlich auch voller Trauer, voller Sehnsucht nach Frieden.
Erstmalig gab es zwischen den einzelnen Musikblöcken Texte der Fachschaft Religion: Ein Weihnachtsgedicht von Theodor Storm, in dem es auch um Glocken und um Kindheitserinnerungen ging; eine neue Tradition der Einwohner von Providence, R.I., jeden Abend um 20.30h viele Lichter an und aus machen, um den kleinen Patienten der Kinderklinik ein Zeichen der Hoffnung zu schicken und schließlich Jesaja 65.25 „Wolf und Lamm sollen weiden zugleich, der Löwe wird Stroh essen wie ein Rind und die Schlange soll Erde essen.“ Dieses Jahr brauchen wir immer noch und seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs wieder die Hoffnung, dass alles gut wird.
Die Chöre der Klassen 5 und 6 starteten mit einem Glockenkanon Ding Dongs Bells, ließen dann die Glocken auf deutsch klingen: Süßer die Glocken nie klinge, und knüpften mit Ding Dong! Merrily on High noch einmal an das englische Geläut des Unterstufenorchesters am Anfang an. Mit Edgar Elgars vierzehnter Variation Nimrod aus den Enigma Variationen kamen jetzt auch Klassik Fans auf ihre Kosten. Tief und fast traurig bildetet dieses Stück einen Gegenpunkt zu den lustigen weihnachtlichen Glocken des Anfangs. Der Oberstufenchor blieb nördlich melancholisch und versetzte die Zuhörer mit dem schwedischen Jul, jul, strålande jul aber wieder in die Weihnachtszeit. Variatio delectat, sagt der Lateiner. Mit Highlights aus The Great Showman brachte das Orchester aus Streichern, Bläser, Klarinette, Querflöte und Fagott einen Hauch von James Bond in die Stadtkirche.
Höhepunkt des Abends war Pachelbels Carol of the Bells gesungen vom Oberstufenchor. Im Mittelschiff zwischen den Zuhörern, die Kirche erst verdunkelt, a cappella: mehr Glocken, Carol, Church-Choir, England, Weihnachten, Warten auf die Heilige Nacht geht nicht. Es war so stimmungsvoll! Mit den Carols That’s Christmas to me und Light of Lights gab der Mittel- und Oberstufenchor nach einmal Einblicke in englischen Weihnachtstraditionen: es ging besonders um den Weihnachtsbaum, der in angelsächsischen Ländern ja nicht erst am Heiligen Abend aufgestellt wird, sondern schon die Menschen schon die ganze Adventszeit begleitet.
Wie lange hatten wir nicht mehr einen so feierlichen Abend am FAG!
Vielen Dank an alle Musiker und Musikerinnen, an die Fachschaft Religion und an Frau Burkhardt, Frau Sauter und Herrn Albrecht.