FAG-Schüler bei Thimun

Delegation des Friedrich-Abel-Gymnasiums auch in diesem Jahr wieder zu Gast bei THIMUN

Vaihingen/Den Haag (gir/die) - Einmal Teil der UN sein und eine Stimme haben auf dem Parkett der Weltpolitik. Dieser Traum ging für zwölf Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen I und II des Friedrich-Abel-Gymnasiums in Erfüllung, als sie zusammen mit ihren Begleitlehrern Benjamin Hipp und Luisa Weimann in diesem Jahr zu The Hague International Model United Nations oder kurz gesagt „THIMUN“ nach Den Haag fahren durften.
THIMUN gilt als die größte und renommierteste Veranstaltung unter den Model United Nations (MUN), den Simulationen der Vereinten Nationen für Schüler und Studenten. Fünf Tage lang repräsentieren über 3200 Schülerinnen und Schüler von mehr als 200 Schulen aus der ganzen Welt die Mitgliedsländer und Organisationen der Vereinten Nationen und versuchen dabei, die nationalen Standpunkte des jeweiligen Landes, welches sie vertreten, auf internationaler Ebene einzubringen und Entscheidungen in Form von Resolutionen in ihrem Sinne herbeizuführen.
Als eine der wenigen staatlichen Schulen, die an THIMUN teilnehmen, schickt das FAG bereits seit Jahren Delegationen nach Den Haag, um es seinen Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen, internationales Flair zu schnuppern und dabei mit anderen Jugendlichen aktuelle Probleme und Fragen der Weltpolitik zu debattieren, neue Sichtweisen zu gewinnen und einmalige Erfahrungen zu machen. Ein Privileg, über das sich auch die diesjährigen FAG-Teilnehmer bewusst waren, als sie die Inselrepublik Fidschi im World Forum in Den Haag vertraten.
Die Konferenz, auf die sich die Teilnehmer bereits im Vorfeld ein halbes Jahr lang im Rahmen einer Schul-AG am FAG vorbereitet hatten, stand unter dem Thema der Demokratiesicherung und –förderung im Hinblick auf verschiedene Problemfelder. Für die Delegation des FAG wurde dabei deutlich, dass als Repräsentanten der Republik Fidschi ein besonderes Augenmerk auf den Umgang mit den Folgen des sich abzeichnenden Klimawandels zu legen sein würde.
Neben einem professionellen Auftreten in Anzug und Krawatte, Rock, Bluse oder Kostüm trugen das offizielle Prozedere und die formalen Kommunikationsregeln gemäß den Vorgaben der Vereinten Nationen dazu bei, dass sich die Teilnehmer spätestens nach der obligatorischen Flaggenparade bei der Eröffnungszeremonie voll mit ihrer Rolle identifiziert hatten.
Ging es in den ersten beiden Tagen vor Ort noch um den Austausch von Positionen mit anderen Delegierten und um das Schmieden von Allianzen zur Verabschiedung eigener Resolutionen, so folgte in den darauffolgenden Tagen das Debattieren über und Verabschieden von besagten Resolutionsentwürfen – in der Amtssprache Englisch, versteht sich. Bei einem Arbeitstag von morgens um neun bis abends um fünf, kostete dies manchen FAGler zunächst einiges an Überwindung und Durchhaltevermögen, doch schon nach kurzer Zeit agierten die Schülerinnen und Schüler souverän und lösten ihre Aufgaben mit Bravour.
Ein Gefühl für globale Zusammenhänge zu bekommen, auch dafür sensibilisiert THIMUN. Schülerinnen und Schüler erfahren auf eindrückliche Weise, wie schwer es ist, einvernehmliche Lösungen auf internationaler Ebene für weltweite Probleme zu finden, indem die nationalen Interessen des eigenen Landes sowie die der Kooperationspartner berücksichtigt werden. Egal ob es nun um globale Fragen einer sinkenden Geburtenrate, der Nachhaltigkeit im Tourismus und Transportwesen, der Reduzierung von Teenagerschwangerschaften oder der Befriedung diverser Konflikte geht, einfache Antworten auf komplexe Fragen gibt es nicht. Dennoch vermittelt THIMUN anschaulich, dass Kompromisse und Ergebnisse gerade dann möglich und wünschenswert sind, wenn Staaten nicht nur das eigene Wohl, sondern auch das der Welt im Blick haben.
Doch auch abseits der großen Politik war die Studienfahrt für die Schülerinnen und Schüler des FAG bereichernd: Gemeinsam Zeit verbringen beim Kochen, Essen, Filme Schauen, Schwimmen oder Sightseeing, eine fremde Städte erkunden, neue Menschen kennenlernen, sich mit den noch teils beschränkten Sprachkenntnissen durchschlagen – all das hinterlässt bleibende Eindrücke. Kein Wunder also, dass die Jugendlichen mit einer Vielzahl neuer Erfahrungen wieder nach Hause zurückkehrten und begeistert ihre Reiseerlebnisse mit den Daheimgebliebenen teilten.